New York Times geht der Fehde zwischen Tim Cook und Mark Zuckerberg auf den Grund

| 7:11 Uhr | 1 Kommentar

Mit iOS 14.5 haben Nutzer die Möglichkeit, explizit zu wählen, ob Apps wie Facebook sie über andere Apps hinweg verfolgen dürfen. Passend zu der Einführung der neuen Datenschutz-Funktion beschreibt die New York Times in einem Profil, wie Mark Zuckerberg und Tim Cook durch Apples Vorstoß in Sachen Datenschutz zu Feinden wurden.

Tim Cook / Fotocredit: Apple

Tim Cook und Mark Zuckerberg werden keine guten Freunde mehr

Vor zwei Jahren, im Juli 2019, hatten Apple-CEO Tim Cook und Facebook-CEO Mark Zuckerberg ein privates Treffen auf der jährlichen Konferenz der Investmentbank Allen & Company. Zu dieser Zeit hatte Facebook Probleme mit dem Cambridge Analytica-Skandal, bei dem die Daten von mehr als 50 Millionen Nutzern ohne deren Zustimmung von einer Firma zur Erstellung von Nutzerprofilen abgegriffen wurden.

Bei dem Treffen drängte Cook den Facebook-CEO alle Nutzerdaten zu löschen, die Facebook über Menschen außerhalb seiner Kern-Apps gesammelt hatte. Laut Personen mit direkter Kenntnis des Treffens war Zuckerberg „fassungslos“ über Cooks Forderung. Das lag vor allem an der Tatsache, dass das Geschäftsmodell von Facebook aus Nutzerdaten und der Nutzung dieser Daten zur Bereitstellung personalisierter Werbung besteht. Zuckerberg interpretierte Cooks Aussage so, dass der CEO sagte, Facebooks Geschäft sei „unhaltbar“. Das ohnehin schon angespannte Verhältnis zwischen den Unternehmen bekam einen tiefen Riss, den Zuckerberg anscheinend persönlich nahm.

Während Facebook und Apple einige Jahre lang ein gutes Verhältnis hatten, änderte sich das ab dem Moment, als das soziale Netzwerk wuchs und begann, verstärkt Daten von Nutzern zu sammeln. Schon 2015 bezeichnete Cook die Privatsphäre als „fundamentales Menschenrecht“, und seitdem kritisiert der Apple-CEO Facebook in fast allen Interviews zu diesem Thema. Zuckerberg nutzt hingegen jede Gelegenheit, um Apple zu kritisieren und auch Schaden zuzufügen. In einem internen Meeting soll der Facebook-CEO gesagt haben, dass man Apple im Kampf um den Datenschutz „Schmerzen zufügen“ müsse. Das versucht Facebook unter anderem mit einer geplanten Kartellrechtsklage und Marketingkampagnen.

Die beiden Führungskräfte haben sich seit dem damaligen Treffen nur selten gesehen. Die Spannungen zwischen den beiden werden diese Woche wahrscheinlich ihren Höhepunkt erreichen, wenn Apples App-Tracking-Transparenz das Werbegeschäft von Facebook gefährdet. Im Zuge des Updates auf iOS 14.5 müssen alle Apps, einschließlich Facebook, um die Erlaubnis des Nutzers bitten, bevor sie ihn über Apps und Webseiten hinweg verfolgen. Nutzer können zustimmen, dass sie verfolgt werden oder nicht. Wenn letzteres der Fall ist, wird Apple diese App daran hindern, Nutzer-Daten über andere Apps und Dienste hinweg zu sammeln.

1 Kommentare

  • Gast1

    Wieviel Menschen bei Facebook Einblick in die Privatsphäre von Milliarden Menschen
    bekommen ist unfassbar. Warum wird hier nichts dagegen getan.
    Wenn ich heute genau mit diesem Geschäftsmodell eine Firma gründen möchte würde
    man mich für verrückt erklären.
    Ich sage dann : „Aber so macht es doch Facebook“ , „ Oh , stimmt.“
    Tim Cook muss unterstützt werden bei seinem Kampf gegen diese Datenkrake.

    28. Apr 2021 | 10:50 Uhr | Kommentieren

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