Apple ändert App Store Richtlinien – Entwickler erhalten mehr Freiheiten

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Seit einiger Zeit sieht sich Apple mit zahlreichen Klagen rund um den Globus hinsichtlich der Apple Store Regeln konfrontiert. Entwickler kritisieren Apple unter anderem dafür, dass die Provisionen zu hoch seien und In-App-Käufe zwingend über das Apple Bezahlsystem abgewickelt werden müssen. Die Streitigkeiten zwischen Apple und Epic Games sind nur ein Beispiel. Epic umging das Apple Bezahlsystem, verstieß gegen die App Store Regeln und wurde mit seinem Spiel Fortnite aus dem App Store geschmissen. So zumindest die Kurzfassung.

Fotocredit: Apple

Um die gerichtliche Auseinandersetzung mit Entwicklern in den USA beizulegen, hat Apple nun – in Absprache mit Entwicklern – Änderungen an den Richtlinien vorgenommen.

Apple und US-Entwickler einigen sich auf Updates für den App Store

Einleitend sind wir bereits auf zwei Kritikpunkte der Entwicklergemeinschaft eingegangen. Ein weiteres Dorn im Auge war es, dass das Entwickler ihre Nutzer nicht darüber informieren dürften, dass z.B. Abos auch außerhalb des App Stores abgeschlossen werden dürften. Hier lenkt Apple nun ein. Zudem gibt es zukünftig deutlich mehr Preispunkte, so dass Entwickler ihre Apps noch „individueller“ bereisen können. Apple schreibt

Die Vereinbarung stellt klar, dass Entwickler:innen Kaufoptionen außerhalb ihrer iOS App mit Nutzer:innen teilen können, sie erhöht die Anzahl der Preispunkte, die Entwickler:innen für Abonnements, In-App-Käufe und kostenpflichtige Apps anbieten können und sie beinhaltet die Einrichtung eines neuen Fonds, der dafür qualifizierte US-Entwickler:innen unterstützt. Diese Updates sind die neuesten Aktivitäten in Apples langjährigen Bestrebungen den App Store zu einem noch besseren Marktplatz für Anwender:innen und Entwickler:innen gleichermaßen zu machen.

Natürlich darf auch Apple Fellow Phil Schiller – verantwortlich für den App Store – in der begleitenden Apple Meldung nicht fehlen.

„Von Anfang an war der App Store eine wirtschaftliche Lokomotive; er ist der sicherste und vertrauenswürdigste Ort für Nutzer:innen, um Apps zu bekommen und bietet Entwickler:innen unglaubliche Geschäftsmöglichkeiten, um ihre Innovationen und ihr Wachstum voranzutreiben“, sagt Phil Schiller, Apple Fellow, der den App Store verantwortet. „Wir möchten den Entwickler:innen danken, die mit uns zusammengearbeitet haben, um diese Vereinbarungen zur zu erreichen, die die Ziele des App Store unterstützen und von denen alle unsere Anwender:innen profitieren.“

Alles in allem hat sich Apple mit den Entwicklern auf sieben konkrete Neuerungen bzw. Anpassungen geeinigt:

  • Das App Store Small Business Program wird mindest drei Jahre lang fortgeführt, so dass kleinere Unternehmen von niedrigeren Provisionen profitieren können.
  • Die Suche im App Store basiert weiterhin auf objektiven Merkmalen wie Downloads, Bewertungen, Textrelevanz und dem Nutzerverhalten. Die Vereinbarung sieht vor, dass das derzeitige System der Suche im App Store mindestens für die nächsten drei Jahre bestehen bleibt.
  • Entwickler können Informationen über Zahlungsmethoden außerhalb ihrer iOS App über Kommunikationsmittel wie E-Mail weitergeben. Anwender müssen dieser Kommunikation zustimmen und haben das Recht, diese abzulehnen.
  • Die Anzahl der Preispunkte für Abonnements, In-App-Käufe und kostenpflichtige Apps wird von weniger als 100 auf mehr als 500 erhöht.
  • Apple wird die Möglichkeit für Entwickler beibehalten, gegen die Ablehnung einer App wegen einer vermeintlich unfairen Behandlung Einspruch einzulegen. Apple hat zudem zugestimmt die Webseite zu App-Reviews um Inhalte zu ergänzen, die Entwickler helfen sollen, den Ablauf des Einspruchsverfahrens besser zu verstehen.
  • Apple hat zugestimmt, einen jährlichen Transparenzbericht zu erstellen, der aussagekräftige Statistiken über den Überprüfungsprozess von Apps enthält, darunter die Anzahl der aus verschiedenen Gründen abgelehnten Apps, die Anzahl der deaktivierten Konten von Kunden und Entwicklern, objektive Daten zu Suchanfragen und -ergebnissen sowie die Anzahl der aus dem App Store entfernten Apps.
  • Apple richtet einen Fonds ein, um Entwickler zu unterstützen. Anspruchsberechtigte Entwickler müssen in jedem Kalenderjahr, in dem sie zwischen dem 4. Juni 2015 und dem 26. April 2021 ein Konto hatten, mit allen ihren Apps im US-Store höchstens eine Million US-Dollar verdient haben — das sind 99 Prozent der Entwickler in den USA. Weitere Informationen zu diesem Fonds wird Apple noch bekannt geben.

Darüberhinaus macht Apple noch einmal auf die Einführung des Apple News Partner Program aufmerksam. Dieses hatten wir bereits gestern thematisiert. Teilnehmende Organisationen profitieren von einer 15-prozentigen Provision auf qualifizierte Abonnements ihrer Nachrichten-App.

Kategorie: Apple

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