Bloomberg: Epics Kampf gegen Apple wird durch Metaverse-Ambitionen motiviert

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Über den Rechtsstreit zwischen Apple und Epic Games haben wir in den letzten Monaten ausführlich berichtet. Epic Games war mit seinem Versuch, Apple zu zwingen, App Stores von Drittanbietern unter iOS zuzulassen, weitgehend gescheitert. Die zuständige Richterin Yvonne Gonzalez Rogers entschied jedoch, dass Apple den Entwicklern nicht länger verbieten darf, Nutzer auf externe Zahlungssysteme umzuleiten. Bloomberg hat sich nun mit den möglichen Beweggründen beschäftigt, die Epic Games zu dem verbissenen Feldzug gegen Apple veranlasst haben könnte.

Der Kampf um das Metaversum

Viele der großen Tech-Unternehmen sehen im Metaverse (Metaversum) die nächste Stufe in der Entwicklung des Internets. Zurzeit interagieren die Menschen online, indem sie Webseiten, Social Media-Plattformen oder Messenger nutzen. Die Idee des Metaverse ist es, neue Online-Räume zu schaffen, in denen die Nutzer virtuell miteinander interagieren. Ansätze mag es hierfür schon geben, doch letztendlich befindet sich das Konzept noch in der Planung und die vollständige Vision bleibt schwer zu definieren, fantastisch und Jahrzehnte entfernt.

Epic Games gehört auch zu den Unternehmen, die gerne ein Stück vom Metaverse-Kuchen abhaben wollen. Entsprechend erklärte CEO Tim Sweeney, dass es ein Rennen darum gibt, „das erste Metaverse-Unternehmen zu sein, das eine Milliarde Nutzer hat“. Diese Aussage regte Bloomberg zu einer Spekulation an. War der ausufernde Rechtsstreit mit Apple rund um offene App Stores eine Vorbereitung für die eigenen Metaverse-Ambitionen?

Geht es nach Bloomberg, führt Sweeney genau das zumindest teilweise im Schilde. Mit der Öffnung von App Stores würden  die Plattformen auch neue Möglichkeiten der Verbindung bieten, was ein wichtiger Schritt ist, um seine eigene „Welt“ zu erschaffen. Bloomberg schreibt:

„Für Sweeney ist der rechtliche und rhetorische Kampf mit den Mobilfunkgiganten Apple Inc. und Google Inc. über deren abgeschottete App-Stores und Zahlungen zumindest teilweise durch seine Bestrebungen für das Metaverse und die Gewährleistung fairer Wettbewerbsbedingungen für die Unternehmen motiviert, die um dessen Schaffung konkurrieren.“

Epics Erfolgsspiel „Fortnite“ (um das es auch im Rechtsstreit mit Apple ging) hat derzeit 60 Millionen monatlich aktive Nutzer, was die perfekte Grundlage für den Aufbau eines Metaverse ist. Wie Bloomberg jedoch anmerkt, gibt es harte Konkurrenz für Epic Games:

„Der Epic-Gründer hat allen Grund, optimistisch zu sein, denn Fortnite hat sich schnell von einem beliebten Multiplayer-Spiel zu einem Online-Raum entwickelt, in dem Menschen Kontakte knüpfen und berühmte Musiker virtuelle Konzerte geben. Es konkurriert mit Weltenbau-Spielen wie Minecraft von Microsoft Corp. und dem namensgebenden Titel von Roblox Corp. bei der Verfolgung der Metaverse-Vision einer virtuellen Umgebung, die die Plattform ist, die wir zur Interaktion mit dem Internet und anderen nutzen, und die Webbrowser und mobile Apps ablöst.“

Ein weiterer Aspekt im Rennen um die ersten Plätze im Metaverse sind die Grafik-Engines. Alle Betreiber benötigen eine Grafik-Engine, doch die wenigsten werden eine eigene Lösung einsetzen. Sowohl Epic als auch Nvidia hoffen hier, 3D-Grafik-Tools an Metaverse-Entwickler zu verkaufen, wobei Sweeney mit der Unreal Engine die Nase vorne haben könnte.

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