Apple vs. Epic Games: Apple erhält Aufschub für Änderungen im App Store

| 13:11 Uhr | 6 Kommentare

Apple hat erfolgreich einen Aufschub einer einstweiligen Verfügung erwirkt, die das Unternehmen verpflichtet hätte, bereits am 9. Dezember weitreichende Änderungen am App Store vorzunehmen. Somit kann Apple vorerst weiterhin von den Entwicklern verlangen, sein In-App-Kaufsystem zu verwenden, ohne Alternativen vorzuschlagen.

Aufschub bis Berufungsverhandlung

Die Richterin im laufenden Rechtsstreit zwischen Apple und Epic Games hatte Apple angewiesen, den Entwicklern zu erlauben, ihren Kunden Alternativen zu In-App-Käufen in ihren Apps zu bewerben. Sie gab dem Unternehmen aus Cupertino bis zum 9. Dezember Zeit, die Änderungen umzusetzen. Apple beantragte eine Aussetzung, die von der Richterin abgelehnt wurde. Nach dieser Ablehnung zog Apple mit seinem Antrag vor das Berufungsgericht des neunten Bezirks.

Das Berufungsgericht gewährte die Aussetzung und erklärte, Apple habe nachgewiesen, dass seine Berufung „ernsthafte Fragen“ in Bezug auf das Urteil im ursprünglichen Fall aufwirft. In der Begründung heißt es:

„Apple hat zumindest nachgewiesen, dass seine Berufung ernsthafte Fragen zur Entscheidung des Bezirksgerichts aufwirft, wonach Epic Games, Inc. nicht nachweisen konnte, dass Apples Verhalten gegen Kartellgesetze verstößt, wohl aber, dass dasselbe Verhalten gegen das kalifornische Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb verstößt. […]

Daher geben wir Apples Antrag auf Aussetzung von Absatz (1) Teil (i) der dauerhaften Unterlassungsverfügung statt. Die Aussetzung bleibt bis zur Erteilung des Mandats in diesem Berufungsverfahren in Kraft.“

Das Gericht hat somit die Vollstreckung der einstweiligen Verfügung ausgesetzt, bis es in der Lage ist, den Fall vollständig zu verhandeln, was mehrere Monate dauern kann. Während das Gericht die Berufung von Apple prüft, kann Apple den App Store wie bisher betreiben.

In der ursprünglichen Entscheidung sagte Richterin Yvonne Gonzalez-Rogers, dass es Apple untersagt sei, Entwickler daran zu hindern, „in ihren Apps und deren Metadaten Schaltflächen, externe Links oder andere Handlungsaufforderungen einzubauen, die Kunden zu Kaufmechanismen leiten“. Die Entscheidung soll den Weg für alternative Zahlungsoptionen ebnen.

Apple hat argumentiert, dass die vorgeschlagenen App Store-Änderungen „das sorgfältige Gleichgewicht zwischen Entwicklern und Kunden, das der App Store bietet, stören könnten“, was zu irreparablem Schaden für Apple und die Verbraucher führen würde. Zudem hat Apple erklärt, dass das Unternehmen mehr Zeit benötigt, um „die komplexen und sich schnell entwickelnden rechtlichen, technologischen und wirtschaftlichen Fragen“ zu klären, die die geforderte Änderung verursachen würde.

Kategorie: Apple

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6 Kommentare

  • Peter

    „Die Entscheidung soll den Weg für alternative Zahlungsoptionen ebnen.“ Ich lach mich gleich tot……

    09. Dez 2021 | 14:11 Uhr | Kommentieren
  • Gast1

    So sind Kaufhof , Karstadt und viele andere kaputt gemacht worden.
    Artikel ansehen im Kaufhof ( App-Store ) Artikelnummer bei Amazon eingeben ( zB. Epic) und den Artikel billiger bekommen.
    Das der Kaufhof Miete zahlt , Angestellte hat , Strom und anderes scheiss egal . Ähnlich ist bei Apple da kommt noch Softwareentwicklung ,
    Abrechnungssysteme und Sicherheit dazu.
    Hauptsache 2€ gespart .

    09. Dez 2021 | 15:06 Uhr | Kommentieren
  • Gast1

    Hab ich noch vergessen , das wichtigste überhaupt der App-Store ist eine der größten Werbeplattformen überhaupt
    auf der Welt . Warum sollte das kostenfrei sein ?

    09. Dez 2021 | 15:17 Uhr | Kommentieren
  • Robert

    Das Apple Ökosystem ist mit 30% einfach real viel zu teuer!
    Umgehungen sieht man zB bei Amazons Audible: da kannst im Web Hörbücher laufen, aber nicht in der App – dort kannst sie nur anhören. Epic könnte sofort das Selbe machen, wollen sie aber nicht weil sonst die User nachdenken könnten.
    Apple sollte sein Service überdenken, ruhig bei den 30% bleiben aber nur für den Erstkauf. Danach 5% für jeden In- App Kauf.

    09. Dez 2021 | 17:34 Uhr | Kommentieren
    • Magic

      Alle Entwickler die <1mio Dollar im Jahr erlösen, bezahlen nur 15% Provision. Die dicken Fische zahlen 30%…..

      Vielleicht wäre eine Provision wie in der Werbebranche ein alternatives Modell für Apple. Zum Beispiel ähnlich zum Prinzip wie es google seit Ewigkeiten in ihrer Suchmaschine praktiziert? Dann wären die kleinen Entwickler zwar die benachteiligten und die dicken Fische, werden ihre Umsätze und Reichweite steigern können, weil sie einfach mehr bezahlen.

      Die 30% gerade für die umsatzstarken Entwickler sind eigentlich richtig. Um Chancen für die kleinen Entwickler zu erhalten. Gerade bei In-App Käufe würde ich davon nicht abweichen (sonst kippt das komplett in Richtung pay-to-win)… ich würde eher für die kleinen Entwickler die Provision grundsätzlich auf 5% runtersetzen.

      09. Dez 2021 | 21:21 Uhr | Kommentieren
  • T/r

    Ich frage mich wenn der App Store Epic gehören würde wie Epic reagieren würde wenn Apple das tun würde!
    Ich glaube man würde genauso reagieren!
    Apple wird es überdenken die 30% eventuell 15-20% da bin ich mir sicher nur Epic möchtest es umsonst das geht auch nicht!

    09. Dez 2021 | 19:09 Uhr | Kommentieren

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