Sammelklage könnte aufdecken, wie viel Google zahlt, um die Top-Suchmaschine auf dem iPhone & Co. zu bleiben

| 17:15 Uhr | 1 Kommentar

Es wurde schon des Öfteren diskutiert, dass Google jedes Jahr eine Milliardensumme an Apple zahlt, um die Standardsuchmaschine auf Apple-Geräten zu sein. Keines der beiden Unternehmen legt den Betrag offen, was im Laufe der Jahre zu verschiedenen Schätzungen führte. Aber eine neue Sammelklage könnte jetzt die tatsächlichen Beträge aufdecken.

Google und Apple sollen Suchpartnerschaft aufgeben

Die Klage, die Anfang dieser Woche bei einem kalifornischen Gericht eingereicht wurde, richtet sich gegen Apple, Google und die jeweiligen CEOs. Darin wird behauptet, dass die beiden Unternehmen im Bereich der Internetsuche ein Wettbewerbsverbot vereinbart haben, das gegen das US-Kartellrecht verstößt.

Die Kläger werfen Apple-CEO Tim Cook und Google-CEO Sundar Pichai vor, an „regelmäßigen geheimen Treffen“ teilgenommen zu haben, bei denen Google zugestimmt hat, seine Gewinne mit Apple zu teilen, wenn das Unternehmen eine Vorzugsbehandlung bei Geräten wie dem iPhone und dem iPad erhält. Der Sammelklage zufolge führt Googles Zahlung in Höhe von mehreren Milliarden Dollar dazu, dass Apple im Suchbereich kein vergleichbares Produkt anbietet, also z.B. keine kongruierende Suchmaschine veröffentlicht.

Weiterhin wird behauptet, dass die Werbetarife auf der Suchplattform in der Folge höher sind, als dies in einem Wettbewerbssystem der Fall wäre. Die Kläger fordern daher eine Unterlassungsverfügung, die das Wettbewerbsverbot zwischen Google und Apple aufhebt, eine Beendigung der Gewinnbeteiligungsvereinbarung und der Vorzugsbehandlung sowie ein Ende der milliardenschweren Zahlungen.

Schließlich wird in der Klageschrift „die Auflösung von Google in separate und unabhängige Unternehmen und die Auflösung von Apple in separate und unabhängige Unternehmen in Übereinstimmung mit dem Präzedenzfall der Auflösung der Standard Oil Company in Exxon, Mobile, Conoco, Amoco, Sohio, Chevron und andere“ gefordert.

Die New York Times berichtete, dass Apple im Jahr 2020 schätzungsweise 8 bis 12 Milliarden Dollar pro Jahr dafür erhält, dass Google die Standardsuche auf Apple-Geräten ist. Einem Analysten zufolge könnte sich die Zahlung von Google an Apple im Jahr 2021 auf bis zu 15 Milliarden Dollar belaufen, um diesen Status quo beizubehalten. Hierbei handelt es sich jedoch um Spekulationen. Keines der beiden Unternehmen hat jemals genau bestätigt, wie viel Google dafür zahlt, die Standardsuchmaschine auf Apple-Geräten zu sein. Die Sammelklage könnte nun einen handfesten Einblick ermöglichen.

Eine Offenlegung würde im Zuge eines vorgerichtlichen Verfahrens erfolgen, bei dem jede Seite das Recht hat, die andere Seite um relevante Informationen zu bitten, sowohl durch die Freigabe ansonsten vertraulicher Dokumente als auch durch die Befragung von Führungskräften des Unternehmens. Einzelheiten zu den tatsächlich gezahlten Beträgen dürften für den Fall äußerst relevant sein und werden daher mit Sicherheit angefordert werden.

Kategorie: Apple

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1 Kommentare

  • Peter

    Auf dem iPhone&Co. sind 5 verschiedene Suchmaschinen hinterlegt. Es bleibt jedem selbst überlassen, welche er sich als Standard einstellt. Nur weil Google ggf. als erste angezeigt wird, ist doch lächerlich gleich zu klagen. Aber ist schon klar was dahinter steckt. Von wegen den armen Verbraucher schützen, seine Daten und so. Es geht doch nur darum die eigenen Kassen mit Strafzahlungen zu füllen. Und da kassiert man Google/Apple natürlich gerne ab. Alles Heuchler!

    06. Jan 2022 | 7:39 Uhr | Kommentieren

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