„Besessen“ von faltbaren Smartphones: Samsung fällt im AR/VR-Bereich hinter Apple zurück

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Samsung gerät bei der Markteinführung von Augmented-Reality- (AR) und Virtual-Reality-Geräten (VR) deutlich ins Hintertreffen, was teilweise auf die „Besessenheit“ des Unternehmens von faltbaren Smartphones zurückzuführen ist. Das ist zumindest die Meinung der südkoreanischen Tageszeitung The Korea Herald, die sich dem Thema in einem ausführlichen Bericht gewidmet hat.

Fotocredit: Samsung

Setzt Samsung auf das falsche Pferd?

Samsung ist bekannt dafür, neue Technologien schnell anzunehmen – manchmal zum Leidwesen der Early Adopter, was beispielsweise im Jahr 2019 das Galaxy Fold unter Beweis stellte. Doch im Bereich der AR- und VR-Geräte hinkt das Unternehmen anscheinend deutlich hinterher. Hauptkonkurrenten, darunter Apple, Microsoft, Meta und Sony, entwickeln derzeit fortschrittliche AR/VR-Geräte oder haben sie bereits auf den Markt gebracht. Während die gesamte Branche massiv in die Zukunft der Technologie investiert, ist es unklar, ob Samsung überhaupt aktiv solche Geräte entwickelt.

Schuld könnte ausgerechnet der Innovationsdrang bei den faltbaren Smartphones sein, auf die sich das Unternehmen geradezu zwanghaft konzentriert. Dabei hat sich das Wachstum von Samsung im Smartphone-Geschäft im Jahresvergleich leicht verlangsamt, aber das Unternehmen setzt weiterhin auf das Potenzial von faltbaren Geräten, um die Dynamik wieder anzukurbeln. Samsung-Aktionäre sollen besorgt sein über die wahrgenommene Beschäftigung mit faltbaren Geräten, die die Aufmerksamkeit des Unternehmens von der Notwendigkeit ablenkt, mit zukünftigen AR- und VR-Geräten seiner Hauptkonkurrenten mithalten zu können. Das koreanische Unternehmen hat zwar schon VR-Produkte veröffentlicht, diese werden jedoch nicht mit der neuen Mixed-Reality-Welle mithalten können.

Marktdaten deuten darauf hin, dass sich der Markt für AR- und VR-Geräte in den nächsten drei Jahren verzehnfachen und im Jahr 2024 einen Wert von 300 Milliarden US-Dollar erreichen wird, der von über 70 Millionen Geräten getragen wird. Langfristig wird erwartet, dass solche Geräte PCs und Smartphones teilweise ersetzen und zu Mainstream-IT-Geräten werden. So soll Apple beispielsweise planen, dass seine AR- und VR-Geräte das iPhone in zehn Jahren ersetzen.

Es ist auffällig, dass Samsung normalerweise vor Apple mit neuen Technologien wie OLED-Displays, faltbaren Smartphones und sogar Ultrabreitband-Tracking-Geräten auf den Markt kommt. Apple hat jedoch schon früh in die neue AR/VR-Technologie investiert und wird wahrscheinlich dieses Jahr sein erstes Mixed-Reality-Headset vorstellen, das sehr fortschrittlich sein soll.

Die erste Iteration des Apple-Headsets wird sich wahrscheinlich an Fachleute und Entwickler richten und dazu dienen, das AR/VR-Ökosystem von Apple zu erweitern. Das Headset wird laut den aktuellen Gerüchten hochauflösende 8K-Panels, zwei Hauptprozessoren, Wi-Fi 6E-Konnektivität, Eye-Tracking, Objekt-Tracking und Handgestensteuerung bieten. Bloombergs Mark Gurman gab bereits an, dass dieses Headset „sowohl AR- als auch VR-Fähigkeiten“ haben wird. Er geht zunächst nicht davon aus, dass das erste Mixed-Reality-Headset von Apple ein Mac-, iPhone- oder iPad-Ersatz sein wird. Stattdessen setzt er darauf, dass es sich auf drei Hauptbereiche konzentrieren wird: Spiele, Medienkonsum und Kommunikation.

Kategorie: Apple

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