Ehemaliger Apple-Manager Tony Fadell verrät Details zur Entwicklung des iPod

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Tony Fadell, auch bekannt als der Vater des iPod, hat diese Woche sein neues Buch mit dem Titel „Build“ veröffentlicht, in dem er die Geschichte seiner 30-jährigen Tätigkeit in verschiedenen Unternehmen des Silicon Valley erzählt. Jetzt hat Fadell in einem Interview mit Jon Fortt von CNBC weitere Details über die frühe Phase der Entwicklung des iPod verraten.

Kein iPod für Windows-Benutzer

Fadell wurde 2001 von Apple eingestellt, um das Unternehmen bei der Entwicklung seiner Musikstrategie zu unterstützen, zu der natürlich auch der iPod zählte. Wie er in dem Interview erwähnt, gab es vor dem iPod bereits mehrere MP3-Player, die recht beliebt waren. Keiner von ihnen war jedoch intuitiv genug für Leute, die „einfach nur MP3s abspielen wollten“.

Die Idee von Apple war es, die Erfahrung mit MP3-Playern für die breite Masse zugänglich zu machen. Schließlich, so der Ingenieur, „liebt jeder Musik, das Publikum ist überall“. Im Gegensatz zu seinen Konkurrenten sollte der iPod jedoch einfach zu bedienen sein, eine lange Akkulaufzeit haben, schnell Daten synchronisieren und 1.000 Songs speichern können.

Laut Fadell war dies einer der Gründe, die Apple dazu brachten, FireWire anstelle von USB zu verwenden. Während der ursprüngliche USB-Standard mit Geschwindigkeiten von bis zu 12 Mbit/s sehr langsam war, konnte FireWire schon damals über 100 Mbit/s übertragen. Hinter dieser Entscheidung steckte jedoch noch etwas anderes.

Wie einige von euch vielleicht bereits wissen, waren die ersten beiden Generationen des iPod nicht mit Windows-PCs kompatibel. Um Songs auf einen iPod zu übertragen, brauchte der Benutzer einen Mac – und das war Steve Jobs‘ Entscheidung. So erinnert sich Fadell an ein Gespräch mit dem ehemaligen Apple-CEO Steve Jobs:

„Vom ersten Tag an sagte ich: «Wir müssen sicherstellen, dass es mit Windows funktioniert.» Und er [Steve] sagte: «Nur über meine Leiche, niemals».“

Überzeugungsarbeit bei Steve Jobs

Jobs war der Meinung, dass der iPod Windows-Nutzer davon überzeugen würde, auf den Mac umzusteigen. Die Zahl der Nutzer, die wegen des iPod einen Mac kauften, war jedoch nie signifikant. Und natürlich wirkte sich dies auch auf den iPod-Absatz aus, da das Produkt für diejenigen, die keinen Mac zu Hause hatten, viel teurer wurde.

Trotzdem war Jobs gegen die Idee, das Produkt mit jedem PC kompatibel zu machen. Daraufhin wandten sich Fadell und das iPod-Team an den Journalisten Walt Mossberg, der ebenfalls mit Jobs befreundet war, und baten ihn um Hilfe, um ihn davon zu überzeugen, den iPod mit Windows kompatibel zu machen.

Fadell erwähnt in dem Interview, dass Jobs nicht im Unrecht sein wollte. Mossberg half ihm jedoch zu erkennen, dass die Öffnung des iPod für Windows-PCs der richtige Weg wäre, um das Produkt erfolgreich zu machen – und es stellte sich heraus, dass Mossberg und Fadell recht hatten.

In dem einstündigen Interview erinnert sich Fadell auch an andere Momente in seiner Karriere und seinem Privatleben. Nachdem er Apple im Jahr 2008 verlassen hatte, gründete er sein eigenes Unternehmen „Nest Labs“ zur Entwicklung von Smart Home-Geräten, das später von Google übernommen wurde.

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