Bundeskartellamt prüft Apples Tracking-Regelungen für Drittanbieter-Apps

| 13:18 Uhr | 1 Kommentar

Das Bundeskartellamt hat am heutigen Tag bestätigt, dass die Behörde Apples Tracking-Regelungen für Dritt-Apps näher unter die Lupe nehmen wird. Grund für die Prüfung ist der Anfangsverdacht, dass Apples Regelungen eigene Angebote bevorzugt behandeln und/oder andere Unternehmen behindern könnten.

Bundeskartellamt prüft Apples Tracking-Regelungen für Dritt-Apps

Mit einer Meldung hat hat Bundeskartellamt heute offiziell bestätigt, dass man gegen das Technologieunternehmen Apple ein Verfahren zur kartellrechtlichen Prüfung seiner Tracking-Regelungen sowie des App Tracking Transparency Framework eingeleitet hat.

Das App Tracking Transparency Framework wurde von Apple im April 2021 mit den Updates iOS 14.5, iPadOS 14.5 und tvOS 14.5 für Dritt-Apps eingeführt. Darin wird das Tracking von Nutzerinnen und Nutzern durch Dritt-Apps, in dem von Apple definierten Sinn, an bestimmte Voraussetzungen geknüpft. Tracking ermöglicht es zum Beispiel Werbetreibenden oder App-Publishern, über Webseiten und Apps hinweg personalisierte Werbung auszuspielen oder Nutzerdaten für andere Zwecke zu erheben und zu nutzen. Diese Möglichkeiten können insbesondere für Anbieter von Dritt-Apps eine hohe Relevanz haben, wenn sie auf Geschäftsmodelle setzen, bei denen Apps kostenlos, aber dafür werbefinanziert verfügbar gemacht werden.

Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes, äußerte sich hierzu wie folgt

Wir begrüßen datenschonende Geschäftsmodelle, die den Nutzerinnen und Nutzern Wahlmöglichkeiten über die Verwendung ihrer Daten einräumen. Ein Konzern wie Apple, der die Regeln in seinem Ökosystem und speziell im App Store einseitig festlegen kann, sollte diese aber wettbewerbskonform gestalten. Daran bestehen begründete Zweifel, wenn Apple Regeln für Dritte festlegt, die aber ausgerechnet für Apple nicht gelten sollen. Damit könnte Apple eigene Angebote bevorzugen oder andere Unternehmen behindern. Unser Verfahren stützt sich maßgeblich auf die neuen Befugnisse, die wir im Rahmen einer verschärften Missbrauchsaufsicht über große Digitalkonzerne im letzten Jahr erhalten haben (§ 19a GWB). Es reiht sich ein in Verfahren, die wir auf dieser Basis gegen Google / Alphabet, Meta / Facebook und Amazon führen oder bereits abgeschlossen haben.

In einem Statement gegenüber TechCrunch hat sich ein Apple Sprecher wie folgt geäußert

Apple glaubt an florierende und wettbewerbsfähige Märkte, und über den App Store haben wir Millionen von Entwicklern geholfen, ihre besten Ideen in Apps umzusetzen, die die Welt verändern. Allein in Deutschland unterstützt die iOS-App-Ökonomie Hunderttausende von Arbeitsplätzen und hat Entwicklern jeder Größe die gleiche Gelegenheit gegeben, ihre Leidenschaft und Kreativität mit Benutzern zu teilen, während sie gleichzeitig einen sicheren und vertrauenswürdigen Ort für Kunden geschaffen hat, um die Apps herunterzuladen, die sie lieben.

Der Datenschutz stand schon immer im Mittelpunkt unserer Produkte und Funktionen. Wir bei Apple glauben, dass die Daten eines Benutzers ihm gehören und er selbst entscheiden sollte, ob und mit wem er seine Daten teilt. Wir glauben seit langem an die Macht der Werbung, Unternehmen mit Kunden zu verbinden – und dass Sie großartige Werbung mit großartiger Privatsphäre haben können. App Tracking Transparency (ATT) gibt Benutzern einfach die Wahl, ob sie Apps erlauben möchten, sie zu verfolgen oder ihre Informationen mit Datenbrokern zu teilen. ATT hindert Unternehmen nicht daran, Werbung zu machen oder ihre Nutzung der Erstanbieterdaten einzuschränken, die sie von Benutzern mit deren Zustimmung erhalten.

Diese Regeln gelten gleichermaßen für alle Entwickler – einschließlich Apple – und wir haben starke Unterstützung von Regulierungsbehörden und Datenschützern für diese Funktion erhalten. Apple hält sich selbst an einen höheren Datenschutzstandard als fast jedes andere Unternehmen, indem es den Benutzern die Möglichkeit gibt, zu entscheiden, ob sie überhaupt personalisierte Werbung wünschen oder nicht.

Wir werden weiterhin konstruktiv mit dem FCO zusammenarbeiten, um alle ihre Fragen zu beantworten und zu diskutieren, wie unser Ansatz Wettbewerb und Auswahl fördert und gleichzeitig die Privatsphäre und Sicherheit der Benutzer schützt.

Kategorie: Apple

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1 Kommentare

  • Gast1

    Wieder typisch !
    Wenn Apple mich trackt weiß ich genau wer es tut , bei den Apps ist das nicht der Fall. Da geht es schon sehr abenteuerlich zur Dache was einige dort tun. Von Transparenz keine Rede.
    Was allerdings der deutsche Staat und die EU hier vorhaben ist doch eine Frechheit und dem Deckmäntelchen der Gleichberechtigung will man seine Werbebranche bei Apple durch die Hintertür wieder an die Kundendaten bringen.
    Sauber wie Deutschland mit Datenschutz umgeht wenn es um ihre belange geht …mehr Steuern einnehmen.

    16. Jun 2022 | 16:31 Uhr | Kommentieren

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