Neuer Bluetooth-Codec ist fertig: Was bedeutet Bluetooth LE Audio für die AirPods Pro 2?

| 21:40 Uhr | 1 Kommentar

Wir stehen an der Schwelle zu einer neuen Generation von kabellosen Kopfhörern, die stromsparender sind, besser klingen und neue Funktionen unterstützen. Zu verdanken ist dies Bluetooth LE Audio, einem Oberbegriff für eine Reihe neuer Funktionen für Bluetooth-Geräte, deren Fertigstellung die Bluetooth-Normungsorganisation (SIG) heute offiziell bekannt gegeben hat.

Bluetooth LE Audio: Das bringt der neue Standard

Bluetooth LE Audio wurde schon Anfang 2020 angekündigt. Die Bluetooth SIG hatte ursprünglich gehofft, dass unterstützende Geräte bereits in demselben Jahr veröffentlicht werden. Es kam jedoch zu einer erheblichen Verzögerung bei der Finalisierung des neuen Standards.

Die Verkündung der Fertigstellung bedeutet, dass Hersteller jetzt damit beginnen können, ihre Geräte mit Unterstützung für Bluetooth LE Audio auszustatten. Das bedeutet auch, dass die ersten kompatiblen Produkte noch vor Ende des Jahres auf den Markt kommen dürften, so die Bluetooth SIG.

Bluetooth LE Audio besteht aus mehreren Bestandteilen, aber das Element, das sich am meisten auswirken dürfte, ist der neue LC3-Codec, der für eine wesentlich effizientere Audioübertragung konzipiert ist. Das bedeutet entweder eine viel bessere Audioqualität bei gleicher Bitrate als der aktuelle SBC-Codec oder sogar (laut Bluetooth SIG) eine etwas bessere Audioqualität bei weniger als der halben Bitrate. Eine niedrigere Bitrate bedeutet einen geringeren Stromverbrauch, was sich in einer längeren Akkulaufzeit widerspiegeln sollte.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Möglichkeit, mehrere Audiogeräte mit einer einzigen Quelle zu verbinden – eine Funktion, die als Auracast bezeichnet wird. Auf der Webseite der Bluetooth SIG wird beschrieben, wie Benutzer nach Audioquellen suchen können, wie sie es bei einem Wi-Fi-Netzwerk tun würden, oder wie sie eine Verbindung herstellen können, indem sie einen QR-Code scannen oder eine NFC-fähige Oberfläche antippen.

Zu den weiteren Funktionen gehört eine bessere Unterstützung für True-Wireless-Kopfhörer, da Bluetooth LE Audio jedem einzelnen Kopfhörer erlaubt, eine separate Verbindung mit dem Quellgerät aufrechtzuerhalten. Außerdem hofft man, dass alle LE Audio-Funktionen zusammengenommen einen großen Vorteil für künftige Hörgeräte darstellen werden.

Was bedeutet Bluetooth LE Audio für Apple?

Wie nicht näher genannte Quellen gegenüber 9to5Mac bestätigt haben, wird die nächste Generation der AirPods Pro (Codename B698) mit dem Nachfolger-Chip des H1 ausgestattet sein – Apples eigenem Audioprozessor, der in der Lage sein könnte, diese Technologie zu verarbeiten.

Wie wir zuvor berichtet haben, wird der LC3-Codec bereits von Apple auf den AirPods Max getestet. Ein Entwickler konnte diesen Codec mit der neuesten Beta-Firmware der AirPods aktivieren und gab an, dass er die Audioqualität bei Anrufen verbessert. Bisher ist unklar, ob Apple die Verbesserungen auch beim Hören von Musik oder beim Anschauen von Videos zur Verfügung stellen wird oder ob dafür Hardware der nächsten Generation erforderlich ist, da das wahre Potenzial dieser Technologie Bluetooth 5.2 erfordert.

Mit Bluetooth 5.2 und LC3-Unterstützung wird Apple in der Lage sein, die Akkulaufzeit dank des energiesparenden Standards zu verbessern, während der Fokus auf Effizienz und Stabilität liegt. Diese neuen Technologien können zudem die Audioqualität der Pro-Geräte deutlich verbessern. Apple sprach in dem Zusammenhang bereits über den Wunsch, die „Grenzen von Bluetooth“ zu überwinden.

Neue AirPods wie die AirPods Pro 2 werden mit hoher Wahrscheinlichkeit auf Audio LE inklusive LC3 setzen. Die Markteinführung der neuen Generation könnte im September mit dem neuen iPhone 14 zusammenfallen.

Kategorie: Apple

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1 Kommentare

  • MrUNIMOG

    „… und gab an, dass er die Audioqualität bei Anrufen verbessert. Bisher ist unklar, ob Apple die Verbesserungen auch beim Hören von Musik oder beim Anschauen von Videos zur Verfügung stellen wird …“

    Für Musik oder Videos wird ja bereits mit AAC ein besserer Codec und relativ hohe Datenrate verwendet mit entsprechend guter Audioqualität. Lediglich bei Zwei-Wege-Audio wie bei Anrufen, bzw. generell Verwendung der AirPods-Mikrofone, wird auf den SBC-Codec und niedrigere Datenrate zurückgefallen.

    Insofern ist nur logisch, dass deutliche Verbesserungen bei Anrufen (oder Nutzung von Siri), jedoch keine weitere Verbesserung bei inaktivem Mikrofon wie beim Musikhören zu bemerken ist.

    14. Jul 2022 | 7:31 Uhr | Kommentieren

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