Epic-CEO Tim Sweeney will bis zum bitteren Ende gegen Apple um die Kontrolle über den App Store kämpfen

| 22:33 Uhr | 0 Kommentare

Epic Games-CEO Tim Sweeney setzt seinen Kampf gegen Apple und den App Store fort. In einem neuen Interview mit The Verge droht Sweeney damit, den seit langem andauernden Rechtsstreit zwischen Epic und Apple vor den Obersten Gerichtshof zu bringen. Bei der Gelegenheit teilte er auch wieder gegen Apple aus und sagte, dass jeder Politiker die zunehmende Macht des Unternehmens, fürchten sollte.

Rechtsstreit geht in die Verlängerung

Apple und Epic befinden sich in einem verworrenen Rechtsstreit, seit der Entwickler von Fortnite eine Hintertür in sein iOS-Spiel eingebaut hatte, um das Zahlungssystem des App Store zu umgehen.

Die ursprüngliche Gerichtsentscheidung verlangte, dass Apple seine App Store-Richtlinien so anpasst, dass Entwickler auf Zahlungsoptionen von Drittanbietern verweisen können. Die zuständige Richterin entschied zudem, dass Apple kein Monopol auf dem fraglichen Markt hat. Damit war Epic mit seinem Versuch gescheitert, Apple zu zwingen, einen App Store für Drittanbieter unter iOS zuzulassen. Apple gefällt hingegen nicht, dass die Richtlinien bezüglich der Zahlungsbedingungen angepasst werden müssen. Das Resultat: Apple als auch Epic Games gehen gegen die Entscheidung in Berufung.

Im Gespräch mit The Verge bekräftigt Sweeney nun, dass Epic Games den Fall gewinnen will, „koste es was es wolle“, was auch bedeutet, den Fall bis zum Obersten Gerichtshof zu bringen. Würde er eine Beilegung der Klage in Betracht ziehen? Vielleicht, aber er hat hohe Forderungen. Sweeney erklärt:

„Epic wäre nur dann zufrieden, wenn die Entwickler – und zwar nicht nur Epic, sondern alle Entwickler – uneingeschränkt auf dem Markt für den App-Vertrieb konkurrieren könnten. Außerdem sollten Entwickler und Verbraucher die Freiheit haben, sich am Direktvertrieb zu beteiligen, bei dem die Verbraucher Apps von der Webseite des Entwicklers herunterladen können, sowie den ungehinderten Wettbewerb bei den Zahlungen für In-App-Käufe.

Und das alles ohne Monopolgebühren aus den Einnahmen, die mit den Apps nach dem Verkauf oder dem kostenlosen Herunterladen aus dem App Store erzielt werden. Mit anderen Worten: Abschaffung aller Monopolverknüpfungen.“

Tim Sweeney warnt vor Apples Möglichkeiten

Wenn es nach Sweeney geht, hätte sich Apple bei dem iPhone am Mac orientieren sollen und ein ähnlich offenes System auf den Markt bringen müssen. Das iPhone, sagt er, solle auf die gleiche Weise funktionieren wie macOS. Wie wir es gewohnt sind, warnt Sweeney bei der Gelegenheit erneut vor Apple und geizt auch nicht mit einigen turbulenten Gedankenspielen, um letztendlich nur wieder Apples App Store Politik zu kritisieren. Er führt aus:

„Ich halte es für unglaublich gefährlich, dem stärksten Unternehmen der Welt zu erlauben, zu entscheiden, wer was sagen darf. Und im Moment wird dies als ein Problem der Republikaner angesehen, weil die Tech-Unternehmen eher den Demokraten zugeneigt sind und die Republikaner daher befürchten, dass diese von Apple auferlegte Kontrolle der Meinungsäußerung ihren politischen Aussichten schaden wird. Wären die Technologieunternehmen jedoch rechtsorientiert – und jetzt haben wir mit Twitter ein Beispiel, das darauf hindeutet -, würde sich jeder aus den politisch entgegengesetzten Gründen davor fürchten.

Liberale haben genauso viel Grund, sich über die Kontrolle von Unternehmen über die Meinungsäußerung Sorgen zu machen wie Konservative, denn wenn Apple plötzlich einen zutiefst konservativen CEO hätte, der sich auf einem Machttrip befände, könnte er einfach per Gesetz festlegen, dass Social-Media-Apps keine Reden von Demokraten aufnehmen dürfen. Apple beruft sich auf seine Rechte im Rahmen des Kartellrechts und sagt, dass das Unternehmen das Recht hat, diese Art von politischen Entscheidungen zu treffen. Daher sollte jeder Politiker den Aufstieg der Unternehmensmacht fürchten, die Apple schafft. Und das Risiko für Amerika ist weit, weit, weit größer, fünf Größenordnungen größer als die Höhe der politischen Spenden, die sie machen. Sie versuchen wirklich, das amerikanische politische System in einem korrupten Geschäft zu kaufen, um ihre Marketingmacht und ihren ständig wachsenden Profitstrom zu schützen, den sie auf Kosten von allen verdienen, die Apps und Inhalte entwickeln, die digital konsumiert werden.“

Kategorie: Apple

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