Apple-Rechenzentrum soll Stadt heizen

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Vor mehr als fünf Jahren wurden die Pläne für ein innovatives Heizungskonzept für ein Apple-Rechenzentrum in Dänemark bekannt gegeben. Die Idee war, überschüssige Wärme aufzufangen und sie für die Beheizung von Häusern in der Nähe zu nutzen. Dieser Plan wurde bisher noch nicht umgesetzt, aber angesichts der enorm gestiegenen Energiekosten ist das Interesse daran mittlerweile viel größer.

Wie alle Rechenzentren von Apple wird auch das Rechenzentrum des Unternehmens in Viborg zu 100 Prozent mit erneuerbarer Energie betrieben. (Fotocredit: Apple)

Steigende Energiepreise und neue Vorschriften

Dank dem Scrollen in den sozialen Medien, Videostreaming und den vielen anderen zunehmenden Aktivitäten in der digitalen Welt verzeichnen stromhungrige Rechenzentren einen enormen Anstieg der Nutzung. Einer der Gründe für den hohen Stromverbrauch ist die Notwendigkeit, die Server und die dazugehörigen Geräte zu kühlen. Die erzeugte überschüssige Wärme könnte in kommunale Heizungsnetze geleitet werden.

Nach jahrelangen Diskussionen über die Nutzung der Verlustwärme werden nun immer mehr solcher Projekte Realität. So haben im vergangenen Jahr Amazon, Apple und Microsoft damit begonnen, große Rechenzentren in Irland, Dänemark und Finnland an Fernwärmesysteme anzuschließen bzw. haben entsprechende Pläne angekündigt.

Im Jahr 2017 entwickelte Apple einen Plan, um die Umweltfreundlichkeit seines damals neuen dänischen Rechenzentrums in Viborg zu verbessern. Das Rechenzentrum kümmert sich um Apples App Store, Apple Music, iMessage, Siri und andere Dienste in Europa, die vollständig mit erneuerbarer Energie aus regionalen Projekten betrieben werden. Zusätzlich sollte die überschüssige Wärme aufgefangen und in ein Wärmesystem für die nahe gelegene Stadt eingespeist werden.

Der Plan wurde immer noch nicht umgesetzt. Doch die stromhungrigen Rechenzentren verzeichnen einen enormen Zuwachs bei der Nutzung, was dazu führt, dass europäische Behörden darauf drängen, die von den Computerchips erzeugte überschüssige Wärme in kommunale Wärmenetze zu leiten. Wie das Wall Street Journal berichtet, wird Apple dies im Rahmen einer Erweiterung in Viborg tun. Das Unternehmen arbeitet nach eigenen Angaben mit den örtlichen Behörden zusammen, um die Wärme der Anlage für externe Wärmesysteme nutzen zu können.

„Der Druck wächst“, sagte Niels Fuglsang, ein dänisches Mitglied des Europäischen Parlaments, das die Verhandlungen über die Energieeffizienzgesetze leitet. „Wenn wir sicherstellen können, dass wir die Wärme von Rechenzentren nutzen, können wir unsere Energierechnungen senken und etwas Gutes für das Klima tun.“

Kategorie: Apple

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