Netflix: Mit Werbe-Abo und Spiele-Offensive zum neuen Erfolg

| 16:15 Uhr | 1 Kommentar

Anfang letzten Jahres musste Netflix erstmals in seiner jüngeren Geschichte einen Nutzerrückgang vermelden. Das lässt die Alarmglocken läuten und somit hatte das Unternehmen gleich mehrere Maßnahmen in einem Strategiemeeting ausgeklügelt. Neben der Einführung eines Werbe-Abos sollen auch Spiele die Abo-Zahlen beflügeln. Nun zeigt sich, dass der werbefinanzierte Tarif erfolgreicher ist, als zunächst angenommen und dass uns bei Netflix eine Spiele-Offensive bevorsteht.

Werbefinanzierter Tarif ist erfolgreich

Kurz nachdem Netflix im vergangenen Herbst sein werbefinanziertes Angebot eingeführt hatte, wurde berichtet, dass der neue Tarif viel langsamer anlief, als der Streaminganbieter erwartet hatte. Seitdem hat das werbefinanzierte Basis-Angebot offenbar an Fahrt aufgenommen, wie Bloomberg nach Einsicht in interne Daten berichtet. Demnach hatten sich in den USA nach zwei Monaten mehr als eine Million Nutzer für das Netflix „Basis-Abo mit Werbung“ angemeldet.

Nach den von Bloomberg gesichteten Daten stieg die Zahl der Nutzer des Netflix-Werbeangebots in den USA nach einem Monat um 500 % und nach zwei Monaten um weitere 50 %. Bloomberg weist darauf hin, dass die Zahl von einer Million aktiver Nutzer mehrere Personen mit demselben Konto umfasst und dass die Daten mindestens einen Monat alt sind, aber es ist klar, dass die Berichte über das Scheitern des neuen Tarifs stark übertrieben waren.

Das werbefinanzierte Angebot von Netflix schneidet nicht nur recht gut ab, sondern hat auch noch viel Platz zum Wachsen. Laut Daten des Analyse-Unternehmens Antenna strömen in den USA mittlerweile 20 % der Neukunden von Netflix zum werbefinanzierten Angebot.

Dem stehen die Maßnahmen gegen das Account-Sharing gegenüber, die Netflix bereits in den ersten Ländern unternommen haben. So unterbindet der Streaming-Dienst die Nutzung von Konten, die in mehreren Haushalten zum Einsatz kommen bzw. verlangt hier eine Zusatzgebühr. Das verärgert nicht nur viele Nutzer, sondern bewegt einige Kunden auch zu einer Kündigung ihres Abonnements.

Neue Spiele auf Netflix

Netflix setzt auch seinen Versuch fort, ein vielfältiges Angebot an Spielen – von Casual-Puzzle-Titeln bis hin zu AAA-Spielen – ohne zusätzliche Kosten in sein Angebot aufzunehmen, um so die Zahl der Abonnenten zu erhöhen und zu halten.

Seit dem weltweiten Start der ersten Netflix-Spiele im November 2021 hat das Unternehmen 55 Spiele veröffentlicht. Etwa 40 weitere sind für dieses Jahr geplant, womit sich das Angebot auf 95 Spiele erhöhen würde. Darüber hinaus hat Netflix‘ Games-Sparte rund 70 Titel mit Partnern in der Entwicklung, plus 16 Spiele, die derzeit von den hauseigenen Studios entwickelt werden, darunter eines in Südkalifornien, das von Chacko Sonny, dem ehemaligen Executive Producer von Activision Blizzard, geleitet wird. Er betreute zuvor unter anderem die Entwicklung des Team-Shooters „Overwatch“.

In diesem Jahr will Netflix monatlich neue Titel ausliefern, darunter „Mighty Quest: Rogue Palace“ von Ubisoft. Im nächsten Jahr soll auch das Monument Valley-Franchise folgen. Im Januar gab es bereits „Valiant Hearts: Coming Home“.

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Mehr Informationen

Derzeit sind die bei Netflix angebotenen Spiele nur für Mobilgeräte verfügbar. Leanne Loombe, Netflix‘ Vizepräsidentin für externe Spiele, wies darauf hin, dass das Unternehmen auch an einem Angebot im Cloud-Gaming-Bereich arbeitet. „Die allgemeine Vision ist, dass Mitglieder auf jedem ihrer Netflix-Geräte spielen können,“ erklärte Loombe.

Die mobilen Spiele könnt ihr über die Netflix-App finden und installieren. Hierfür müsst ihr nur in der Rubrik „Netflix Games“ das gewünschte Spiel antippen. Daraufhin werdet ihr zum App Store weitergeleitet, wo ihr das Spiel ohne zusätzliche Kosten laden könnt.

Kategorie: App Store

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1 Kommentare

  • Peter

    Sorry, Werbeunterbrechung während das Programm läuft ist ein NO GO! Netflix soll endlich 9,99 Euro für 4K und einen Nutzer, ohne Werbung bringen und fertig!

    22. Mrz 2023 | 12:24 Uhr | Kommentieren

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