Reality Pro: Apples Wunschvorstellung weicht angeblich deutlich vom finalen AR/VR-Headset ab

| 21:11 Uhr | 1 Kommentar

Ein neuer Bericht über das kommende Apple Mixed-Reality-Headset besagt, dass sich das Gerät im Vergleich zur ursprünglichen Vision erheblich verändert hat und nicht mehr der Wunschvorstellung von vielen Apple-Führungskräften entspricht. Apple begann im Jahr 2015 mit der Arbeit an dem Headset, das ursprünglich als unauffällige Brille geplant war, aber aufgrund technologischer Beschränkungen und interner Unstimmigkeiten mit einem skibrillenähnlichen Design endete.

Top-Manager waren skeptisch

Bloombergs Mark Gurman gibt uns wieder einen Einblick hinter die Kulissen bei Apple. Dieses Mal versucht er ein wenig Licht auf die lange und turbulente Entwicklungszeit von Apples „Reality Pro“-Headset zu werfen.

Trotz Tim Cooks Vorliebe für Augmented Reality war er dem Bericht zufolge nur begrenzt an der Entwicklung des Headsets beteiligt und nahm hauptsächlich nur an Demonstrationen teil. Der Mangel an Engagement des Apple-CEO soll zu Frustration unter den Mitarbeitern und zu Verzögerungen sowie Ressourcenproblemen geführt haben.

Craig Federighi, Apples Software-Chef, und Johny Srouji, Senior Vice President für Hardware-Technologien, haben sich laut Gurman ebenfalls zurückhaltend und skeptisch gegenüber dem Gerät gezeigt. Srouji äußerte die Befürchtung, dass die Entwicklung der Hochleistungschips für das Headset von der Entwicklung der iPhone-Chips ablenken könnte, mit denen das Unternehmen erhebliche Einnahmen erzielt.

Die Wunschvorstellung von Cook und Co. sah demnach anders aus. Doch das Headset wird als erster Schritt auf einer langen Reise von Augmented- und Virtual-Reality-Erlebnisprodukten gesehen. Das ideale Produkt einer leichtgewichtigen AR-Brille ist mit dem derzeitigen Stand der Technik nicht zu realisieren, aber die Apple-Führungsspitze hat letztendlich entschieden, dass es besser ist, jetzt in den Markt einzusteigen, als Jahre zu warten, bis das perfekte Produktdesign erreicht ist.

Apple ging Kompromisse ein

Bei der Entwicklung des Headsets gab es Herausforderungen bei der Hardware und Software sowie Meinungsverschiedenheiten darüber, welche Anwendungen Vorrang haben sollten. Einige der geplanten Funktionen, wie die Funktion als externer Mac-Monitor und die Unterstützung von Videogesprächen mit mehreren Personen, sind Berichten zufolge weniger fortschrittlich als ursprünglich geplant. Apple hofft, dass Apps von Drittanbietern dazu beitragen werden, die Attraktivität des Geräts zu steigern, und ist in Gesprächen mit Entwicklern sowie Unterhaltungsfirmen, um Apps und Inhalte für die Markteinführung bereitzustellen.

Apple hat die Vision, dass die Nutzer das Headset bzw. die Brille irgendwann den ganzen Tag tragen und damit Aufgaben durchführen, die derzeit auf anderen Geräten wie dem iPhone oder dem Mac erledigt werden. Das Unternehmen räumt jedoch ein, dass diese Annahme nicht sofort erfolgen wird. Interne Prognosen deuten darauf hin, dass mit neuen Funktionen und niedrigeren Preisen in zukünftigen Versionen die Produktkategorie das Potenzial hat, so bedeutend zu werden wie die Apple Watch oder das iPad.

Entwicklungskosten von einer Milliarde Dollar pro Jahr

Die Entwicklungskosten für „Reality Pro“ werden in absehbarer Zeit nicht wieder hereingeholt werden können. Dem Bericht zufolge betrug das Budget mehr als 1 Milliarde US-Dollar pro Jahr, wobei mehr als tausend Ingenieure an dem Projekt gearbeitet haben.

Während Apple ursprünglich anstrebte, im ersten Jahr drei Millionen Geräte zu verkaufen, rechnet das Unternehmen angeblich nun mit einem Absatz von etwa 900.000 Stück. Ein weiterer Punkt, der so gar nicht zu Apple passt, ist die Behauptung, dass das Unternehmen plant, „Reality Pro“ zu einem kostendeckenden Preis zu verkaufen. Es soll sogar diskutiert worden sein, das Gerät mit Verlust zu verkaufen. Das steht im Gegensatz zu den typischen 37 Prozent Gewinnspanne, die das Unternehmen gerne macht.

Apples Mixed-Reality-Headset der ersten Generation wird auf dem neuesten Stand der Technik sein – mit hochauflösenden Displays, fortschrittlichen Kameras sowie Sensoren und einem leistungsstarken Apple Silicon Chip. Das hat natürlich seinen Preis, der sich laut Experten auf rund 3.000 Dollar beläuft. Doch ein Headset der zweiten Generation befindet sich bereits in der Entwicklung. Dieses soll Ende 2024 oder Anfang 2025 marktreif sein und deutlich günstiger ausfallen. Die erste Generation von „Reality Pro“ wird voraussichtlich auf der WWDC 2023 im Juni vorgestellt.

Kategorie: Apple

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1 Kommentare

  • Gast1

    Nö , da weicht es nur ab wenn man das VR Headset mit der Apple Brille vergleicht . Das ist allerdings dann auch so wie mit der Birne und dem Apfel.
    Das VR Headset kommt eigentlich in einer Form wie es vor 5 Jahren geplant wurde mit kleinen Änderungen.
    Irgendwie ist beim abschreiben etwas durcheinander geraten , kann vorkommen

    19. Mai 2023 | 15:26 Uhr | Kommentieren

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