Apple und andere Unternehmen verlagern ihre Lieferkettenstrategien allmählich immer stärker von China nach Indien. Obwohl Indien die Produktionsausweitung der Unternehmen begrüßt, hat die indische Regierung überraschend ein neues Gesetz angekündigt, das Apple und andere Tech-Unternehmen viel Geld und Geduld kosten könnte. Im Mittelpunkt stehen dabei Lizenzierungsanforderungen. Während die neuen Importregeln auf den 1. November 2023 verschoben wurden, protestieren das US-Handelsministerium und die Tech-Firmen nun gegen die drohenden Einfuhrbestimmungen.
Apple kritisiert indische Tech-Importbeschränkungen
Letzten Monat hat Indien neue Vorschriften für die Einfuhr von Technologie angekündigt. Ab dem 1. November wird für die Einfuhr zahlreicher technischer Artikel eine neue Lizenzpflicht eingeführt. Dazu gehören Laptops, Tablets und wichtige Komponenten für Rechenzentren.
Indien hat zwar die Gründe für die neue Lizenzpflicht nicht bekannt gegeben, aber Analysten vermuten, dass sie mit der Initiative „Made in India“ von Premierminister Narendra Modi zusammenhängt. Dieses Programm zielt darauf ab, die lokale Technologieproduktion zu fördern.
Ein Zusammenschluss von acht amerikanischen Handelsgruppen hat nun seine Bedenken geäußert. Sie wandten sich an US-Beamte und appellierten an sie, Indien zu einer Neubewertung der Einfuhrbestimmungen zu bewegen. Wie sie in einem gemeinsamen Memo festhalten, könnte diese Entscheidung den Handel behindern, die Einbindung Indiens in globale Lieferketten erschweren und sich negativ auf Unternehmen und Verbraucher in beiden Ländern auswirken. Ursprünglich war vorgesehen, dass die Maßnahmen sofort in Kraft treten. Dann wurde jedoch eine dreimonatige Übergangsfrist für Unternehmen eingeräumt, um die erforderlichen Lizenzen zu erhalten.
Führende US-Industrieverbände wie der „Information Technology Industry Council“, die „National Association of Manufacturers“ und die „Semiconductor Industry Association“ haben ihre Ablehnung der neuen Einfuhrbestimmungen zum Ausdruck gebracht. Sie befürchten vor allem, dass diese Genehmigungsvoraussetzungen den Transport von in den USA hergestellten technischen Gütern nach Indien behindern könnten. Dies würde den Handel mit Waren behindern und die Geschäftsabläufe für alle Beteiligten weiter verkomplizieren, heißt es in einem Schreiben. Der Brief wurde von Apple, Intel und weiteren US-Technologieunternehmen unterzeichnet.
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