Im Jahr 2018 hatte Apple seinen neuen Recycling-Roboter namens Daisy vorgestellt. Dabei handelt es sich um einen selbst-entwickelten Roboter, der Apple beim iPhone-Recycling hilft. Wie TechCrunch vor Ort feststellen konnte, hat sich Apples Roboter Daisy in seiner Mission, iPhones effizienter und effektiver zu recyceln, erheblich weiterentwickelt. Mit dem Ziel, den Abbau von Ressourcen zu beenden, hat Daisy in den letzten Updates seine Geschwindigkeit sowie Fähigkeiten verbessert und damit einen wichtigen Meilenstein in Apples Umweltbemühungen gesetzt.
Demontage der iPhones
Apples Demontage-Roboter ist der derzeit effizienteste Weg, um die im iPhone enthaltenen wertvollen Materialien zurückzugewinnen. Daisy wurde in jahrelanger Forschungs- und Entwicklungsarbeit geschaffen und beinhaltet fortschrittliche Technologien, die auf Erfahrungen mit Liam basieren, dem ersten Demontage-Roboter von Apple, der im Jahr 2016 eingeführt wurde.
Daisy hat sich von seinem Vorgänger weiterentwickelt, der anfangs 12 Minuten brauchte, um ein iPhone zu zerlegen. Die späteren Versionen von Liam reduzierten diese Zeit auf 11 Sekunden. Jetzt zerlegt Daisy ein iPhone in 18 Sekunden, was zwar langsamer ist als bei Liam, aber auf 29 verschiedene iPhone-Modelle angewendet werden kann. Liam konnte lediglich das iPhone 6 verarbeiten.
Das Recyclingverfahren von Daisy hat sich vom sorgfältigen Herausschrauben von Bauteilen zu einem eher brachialen Ansatz gewandelt. Jetzt werden die Komponenten ausgestanzt, wodurch die Demontage drastisch beschleunigt wird. Der Prozess umfasst vier Stufen: iPhones werden in eine Rutsche geworfen, durch maschinelles Lernen identifiziert und dann werden die Displays abgezogen. Die Geräte werden einer Temperatur von –80 Grad Celsius ausgesetzt, wodurch der Batteriekleber brüchig wird und die Batterien herausgeschlagen werden können. Die Komponenten kommen dann auf eine Schleuderfläche, wo sie von Menschen sortiert und an Elektroschrottfirmen geschickt werden.
Trotz der beeindruckenden Fähigkeiten steht Daisy vor Herausforderungen. Mit einer Kapazität von 1,2 Millionen iPhones pro Jahr ist der Roboter im Vergleich zu den geschätzten 150 Millionen ausrangierten Smartphones im Jahr 2023 überfordert. Das Angebot von Apple, die Patente von Daisy kostenlos zu lizenzieren, wird von anderen Unternehmen nicht angenommen.
Recycling in den Niederlanden und USA
Apple ist bestrebt, so viel Recycling wie möglich selbst durchzuführen. Patrick Wieler, Recycling Innovation Engineer, hebt das kontinuierliche Lernen und die Weiterentwicklung der Recyclingprozesse hervor. Die Zusammenarbeit zwischen den Automatisierungsteams, die an neuen Produkten arbeiten, und dem Recyclingteam hat sich als vorteilhaft erwiesen und zu innovativen Ansätzen in der Automatisierung geführt.
„Es ist so wichtig, dies intern zu tun“, erklärt Wieler. „Jede Entwicklung zeigt uns, was wir mit der Automatisierung machen können und bringt uns einen großen Schritt voran.“
„Es ist ein ständiger Informationsaustausch“, fährt er fort. „Wir lernen viel von den Automatisierungsteams, die an den neuen Produkten arbeiten, weil sie immer mit ihren eigenen Herausforderungen konfrontiert sind. Wir können auf ihren Erkenntnissen aufbauen und diese dann umgekehrt an ihre Teams weitergeben. Wenn wir ihnen mitteilen, wie wir Daisy programmiert haben, können sie über neue Ansätze für die Automatisierung neuer Produkte nachdenken.“
Apple betreibt zwei Daisy-Roboter, einen in den Niederlanden und einen in den USA (Austin, Texas). Sarah Chandler, Vizepräsidentin für Umwelt- und Lieferketteninnovation, verweist auf die Vorteile der Niederlassung in Austin und zählt starke Verbindungen, bedeutende Recyclingkapazitäten und wertvolle akademische Partnerschaften auf.
„Wir haben hier starke, langjährige Geschäftsbeziehungen“, sagt sie. „Wir haben hier offensichtlich viele große Universitäten, sodass wir hier eine Menge Recycling betreiben können.“
Der Ausbau des Apple Campus in Austin, auch wenn andere Standorte wie die Niederlassung in San Diego geschlossen werden, spiegelt Apples Engagement wider. Etwa 121 Mitarbeitern aus der Niederlassung in San Diego wurden Stellen in Austin angeboten, was den Fokus von Apple auf die Verbesserung seiner Recyclingbemühungen vor Ort unterstreicht.
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