Apple investiert 1,1 Milliarden Dollar in den Ausbau von iPhone-Satellitendiensten

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Wie StreetInsider berichtet, hat der Satellitendienstleister GlobalStar heute eine Ausweitung seiner Vereinbarung mit Apple bekannt gegeben. Apple wird zusätzliche 1,1 Milliarden Dollar in Form von Vorauszahlungen für die Verbesserung der Infrastruktur bereitstellen, um die Kapazität der iPhone-Satellitendienste zu erhöhen. Darüber hinaus wird Apple einen Anteil von 20 Prozent an GlobalStar übernehmen, was einer Kapitalbeteiligung von rund 400 Millionen Dollar entspricht.

Fotocredit: Apple

Von Notfällen zu alltäglichen Nachrichten

Bei der Einführung von „Notruf SOS über Satellit“ ging es zunächst darum, Hilfe zu leisten, wenn man sie am dringendsten braucht – etwa wenn man sich auf einer Wanderung verirrt oder einen Notfall am Straßenrand hat, wo die Mobilfunkmasten nicht erreichbar sind. Die jüngste Investition von Apple zielt jedoch auf etwas Größeres ab: die Ausweitung von Satellitennachrichten über Notfälle hinaus.

Mit iOS 18 führte Apple die Funktion „Nachrichten über Satellit“ ein, die es iPhone-Nutzern (ab iPhone 14) ermöglicht, iMessages sowie SMS zu senden und zu empfangen, auch wenn sie sich außerhalb der Reichweite von Mobilfunk- und Wi-Fi-Netzwerken befinden. Wenn das iPhone feststellt, dass es sich außerhalb der Reichweite des terrestrischen Netzes befindet, wird eine Popup-Warnung angezeigt, die schnellen Zugriff auf alle verfügbaren satellitengestützten Dienste wie „Notruf“, „Pannenhilfe“, „Wo ist?“ und „Nachrichten“ bietet.

Auf „Nachrichten über Satellit“ kann auch direkt von der Nachrichten-App aus zugegriffen werden, wenn kein terrestrisches Netz verfügbar ist. iOS zeigt eine Karte an, mit der man sein iPhone auf einen verfügbaren Satelliten ausrichten kann. Von dort aus funktioniert es genauso wie eine normale Nachrichtenkonversation, bei der man Nachrichten, Emoji und Tapbacks senden und empfangen kann. Über iMessage gesendete Konversationsnachrichten werden auch beim Versand über Satellit Ende-zu-Ende verschlüsselt.

Während „Notruf SOS über Satellit“ bereits in Deutschland verfügbar ist, beschränkt sich „Nachrichten über Satellit“ bisher auf die USA und Kanada.

Jetzt kostenlos, aber wie lange noch?

Der Satellitendienst ist ein großes Verkaufsargument für das iPhone, und bisher ist er für die Nutzer kostenlos. Ursprünglich hieß es, dass die Funktion nach dem Kauf eines iPhone zwei Jahre lang kostenlos sein würde. Überraschend hat Apple jedoch beschlossen, den kostenlosen Zeitraum für iPhone 14 und 15 Nutzer um ein weiteres Jahr zu verlängern. Es gibt noch keine offizielle Aussage über die zukünftige Preisgestaltung. Im Moment sieht es so aus, als ob Käufer des iPhone 16 auch von einer verlängerten kostenlosen Testphase profitieren könnten – allerdings bleibt abzuwarten, wie lange Apple die Rechnung bezahlen wird.

Apple ist vorsichtig, aber großzügig vorgegangen und hat das kostenlose Angebot verlängert, ohne zu versprechen, dass es dauerhaft sein wird. Es ist ein Schritt, der darauf hindeutet, dass Apple das Wasser testet: um das Interesse der Nutzer zu messen, um sicherzustellen, dass die Technologie verlässlich ist, und um einen Kundenstamm aufzubauen, bevor möglicherweise ein kostenpflichtiger Plan eingeführt wird. Aber bei dieser Art von Infrastrukturinvestition kann man darauf wetten, dass Apple Pläne hat, sie irgendwann zu monetarisieren.

Mit der Finanzierung des Ausbaus der GlobalStar-Satelliteninfrastruktur macht Apple deutlich, dass die Zukunft der mobilen Kommunikation darin liegt, immer in Verbindung zu bleiben – egal, wo man sich befindet. Es geht nicht mehr nur um 5G-Geschwindigkeiten mitten in der Stadt, sondern auch darum, dass man jemanden erreichen kann, auch wenn man weit weg von den üblichen Wegen ist.

Kategorie: iPhone

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