Seit Jahren versucht Apple, in der Spielewelt Fuß zu fassen. Wir alle erinnern uns an den Apple Pippin – oder vielleicht auch nicht, denn die Spielkonsole war ein Flop in den 90er Jahren. Natürlich hat sich das iPhone als mobiler Handheld etabliert, doch die großen Spiele, die bevorzugt am TV gespielt werden, finden bei Sony, Microsoft und Co. statt. Auch der Versuch, mit dem Apple TV die große Spielewelt ein wenig aufzumischen, hat nicht den gewünschten Erfolg gebracht. Aber jetzt gibt es einen neuen Kandidaten auf dem Markt: den neuen M4 Mac mini. Und dieses Mal hat der Mac mini vielleicht das Zeug dazu, Apple zu einem echten Player zu machen.

Fotocredit: Apple
Der neue Mac mini: Kleines Gehäuse, große Leistung
Wie Bloombergs Mark Gurman in seinem „Power On“ Newsletter zum Denken anregt, ist der neue Mac mini von Apple ein Kraftpaket im Kleinformat, von dem wir einiges erwarten können.
Dank des M4-Chips ist der kompakte Mac mehr als nur ein durchschnittlicher Desktop-Computer. Zum Startpreis von 699 Euro bietet der Mac mini eine 10-Kern-CPU und 10-Kern-GPU. Er verfügt über 16 GB RAM, Raytracing-Unterstützung und eine enge Integration in ein zuverlässiges Software-Ökosystem – alles Elemente, die dem entsprechen, was man von einem dedizierten Spielecomputer erwarten würde. Damit spielt der Mac mini in der gleichen Liga wie die PlayStation 5 oder die Xbox Series X. Das ist ziemlich beeindruckend für ein Gerät, das nicht viel größer als eine Lunchbox ist.
Wenn ihr bereit seid, mehr auszugeben, bietet die 1.649 Euro teure Version mit dem M4 Pro-Chip sogar noch mehr. Damit übertrifft der Mac mini sogar die besten Mac Studio Modelle, die vor einigen Jahren erschienen sind.
Ein Software-Ökosystem für Spiele
Die Hardware ist eine Sache – wir wissen, dass Apple in puncto Leistung abliefern kann. Aber was ist mit den Spielen? Apple hatte in der Vergangenheit nicht immer die verlockendste Bibliothek an Spieletiteln für macOS. Das beginnt sich langsam aber sicher zu ändern. Die verbesserte Metal-Grafik-Engine, die Unterstützung für Controller von Drittanbietern und neue Spieleportierungssoftware sorgen für eine spielfreundlichere Mac Umgebung. Inzwischen hat Apple sogar damit begonnen, große Titel wie „Death Stranding“ von Hideo Kojima auf den Mac zu bringen und hat „Cyberpunk 2077“ in Aussicht gestellt. Das ist zwar nicht ganz so gut wie das Angebot von Sony und Microsoft, aber es ist ein Schritt in die richtige Richtung.
Seit Jahren sind Mac-Benutzer daran gewöhnt, dass ihre Lieblingsspiele auf Windows, Xbox oder PlayStation erscheinen, lange bevor sie überhaupt auf den Mac kommen (wenn überhaupt). Aber mit dem neuen Mac mini und seiner Mischung aus starker Rechenleistung, Grafiktechnologie und einfacher Kompatibilität mit dem Wohnzimmer zeigt Apple, dass es dem Unternehmen ernst damit ist, das zu ändern.
Natürlich besteht die größte Herausforderung darin, Spieleentwickler auf die Plattform zu locken. Apple hat zwar Fortschritte gemacht, muss aber die großen Spielestudios noch davon überzeugen, dass Mac-Gamer ihre Zeit wert sind. Wenn es gelingt, die Entwickler von den neuen Spielfunktionen des Mac mini zu überzeugen, könnte Apple endlich zu einem ernsthaften Konkurrenten im Konsolenbereich werden.
0 Kommentare