Die Connectivity Standard Alliance (CSA) hat Matter 1.4 vorgestellt – und es gibt einige spannende Neuerungen, die eure Smart-Home-Erfahrung noch reibungsloser und vielseitiger machen sollen. Der Standard, der vor rund zwei Jahren gestartet ist, bleibt damit seiner Linie treu: Alle sechs Monate gibt es ein Update, das neue Funktionen und Verbesserungen einführt. Und auch wenn viele Gerätehersteller noch nicht mal Matter 1.2 unterstützen, lohnt sich der Blick auf die neueste Version allemal.
Multi-Admin wird noch smarter
Eines der großen Highlights von Matter 1.4 ist das erweiterte Multi-Admin-Feature. Aktuell können bereits Matter-Geräte in mehreren Ökosystemen gleichzeitig genutzt werden – zum Beispiel parallel in Apple Home, Alexa und Google Home. So schön das auch ist, es gab bisher einen nervigen Haken: Jedes neue Gerät musste man separat in jedes System einbinden. Das bedeutet Zeit und Geduld.
Mit Matter 1.4 gehört das der Vergangenheit an. Ab sofort können bestehende und neue Geräte automatisch in mehreren Ökosystemen verknüpft werden. Stellt euch vor, ihr richtet euer neues smartes Licht über Apple Home ein – dann taucht es auch direkt in Alexa und Co. auf. Das macht die Verwaltung deutlich einfacher und sorgt dafür, dass euer Smart Home nahtlos funktioniert, egal welches System ihr nutzt.
Matter 1.4 unterstützt Home Router und Access Points
Ein Problem war bislang das Zusammenspiel der Thread-Netzwerke – das sind spezielle Mesh-Netzwerke, die für Matter eine große Rolle spielen. Jedes Gerät wie der HomePod oder der Nest Hub hat bisher sein eigenes Thread-Netzwerk aufgespannt. Diese Netzwerke konkurrierten miteinander, was die Nutzung übergreifend unpraktisch machte.
Matter 1.4 bietet jetzt eine Lösung: Home Router und Access Points können sich als sogenannte Thread-Border-Router zertifizieren lassen. Damit können solche Geräte nicht nur euer WLAN bereitstellen, sondern auch ein einheitliches Thread-Netzwerk aufspannen. Künftig könnten also Router und Access Points ein gemeinsames Netzwerk für alle Thread-Geräte im Haus schaffen – egal, von welchem Hersteller.
Energiemanagement
Matter 1.4 bringt einige wichtige Erweiterungen im Bereich Energiemanagement mit sich. Schon in Version 1.3 wurden Funktionen wie Energieberichte eingeführt, die den Energieverbrauch von Geräten transparent machen. Jetzt geht Matter noch einen Schritt weiter und unterstützt neue Gerätetypen wie Solarzellen, Batterien und sogar Wärmepumpen.
Ihr könnt jetzt zum Beispiel Solarenergie-Systeme in euer Smart Home integrieren und über Matter steuern. Auch für Wärmepumpen und elektrische Warmwasserbereiter gibt es neue Funktionen, die euch helfen, den Energieverbrauch intelligent zu planen. Die Idee dahinter? Ihr könnt Verbrauchsspitzen glätten, die Zeiten für Heizung und Warmwasser anpassen und so eure Energiekosten senken. Auch das Aufladen von Elektrofahrzeugen lässt sich jetzt gezielter planen. So erlaubt es Matter 1.4, benutzerdefinierte Ladepräferenzen zu setzen, damit das Auto zu den günstigsten Zeiten geladen wird.
Batteriebetriebene Geräte
Auch batteriebetriebene Geräte profitieren von der neuesten Matter-Version. Um die Batterielaufzeit von Geräten im Ruhezustand, wie z. B. Funktaster, Temperatur- und Bewegungssensoren, zu verlängern, wurde das Long Idle Time (LIT)-Protokoll aktualisiert. Es ermöglicht es den Geräten, über längere Zeiträume zu pausieren und dabei weniger Energie zu verbrauchen. Auch der Netzwerkverkehr wird bei vorhersehbaren Zustandsänderungen reduziert, was die Effizienz weiter verbessert.
Neue Gerätetypen und verbesserte Sensoren
Matter 1.4 führt auch zwei neue Gerätetypen speziell für fest installierte Unterputz-Lösungen ein. Diese neuen Geräte – einfache Relais und Dimmschalter – sind darauf ausgelegt, herkömmliche Lichtschalter, Lüfter etc. in smarte Geräte zu verwandeln.
Zudem gibt es Erweiterungen für Sensoren. So kommen neue Erkennungsfunktionen wie Radar und Umgebungssensoren hinzu, die eine noch präzisere Steuerung ermöglichen sollen.
Verfügbarkeit von Matter 1.4
Es ist noch nicht bekannt, wann neue Geräte oder Ökosysteme, die Matter 1.4 unterstützen, verfügbar sein werden. Wie jedes Jahr findet im Januar die Consumer Electronics Show (CES) statt, aber das scheint für die Einführung neuer Geräte noch zu früh zu sein. Da die Spezifikationen gerade erst fertiggestellt wurden, ist es wahrscheinlicher, dass kompatible Geräte nicht vor Ende 2025 oder Anfang 2026 auf den Markt kommen.
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