Automatische iPhone-Neustarts: iOS 18.1 bietet neues Sicherheitsfeature

| 7:11 Uhr | 0 Kommentare

In einem Dokument, das von 404 Media veröffentlicht wurde, berichten Ermittler von Strafverfolgungsbehörden von einem bisher unbekannten Verhalten unter iPhones: Mehrere iPhones, die zur Analyse in forensischen Laboren lagen, starteten plötzlich von selbst neu – ohne äußeren Einfluss. Während die Ermittler zunächst spekuliert hatten, dass iPhones heimlich miteinander kommunizieren, um neu zu starten, ist dies nicht der Fall. Stattdessen fügte Apple in iOS 18.1 eine neue Sicherheitsfunktion hinzu, die iPhones dazu bringt, nach vier Tagen der Inaktivität neu zu starten.

Automatische iPhone-Neustarts

Die besagten iPhones waren im sogenannten „After First Unlock“-Status (AFU), was den Ermittlern mit dem Einsatz von spezieller Hardware zumindest einen begrenzten Datenzugriff ermöglicht. Doch nach den ungewöhnlichen Neustarts befanden sich die Geräte wieder im sichereren „Before First Unlock“-Status (BFU), der den Datenzugriff deutlich erschwert.

Die Ermittler vermuteten schnell, dass eine neue Sicherheitsfunktion von iOS 18 für diese Neustarts verantwortlich sein könnte. Sie gingen davon aus, dass die Geräte automatisch neu starten, wenn sie längere Zeit ohne Verbindung zu einem Mobilfunknetz verbleiben. Interessant wird es bei der Frage, wie genau diese Neustarts ausgelöst werden. Die Ermittler spekulierten relativ kompliziert, dass die iPhones in unmittelbarer Nähe miteinander kommunizieren könnten, um einen Neustart zu forcieren. Diese Theorie wurde jedoch von einem Sicherheitsforscher widerlegt, der auf Mastodon schreibt:

„Apple hat in iOS 18.1 eine Funktion namens ‚inactivity reboot‘ hinzugefügt. Diese Funktion ist in keybagd und der Kernel-Erweiterung AppleSEPKeyStore implementiert. Sie scheint nichts mit dem Zustand des Smartphones oder des drahtlosen Netzwerks zu tun zu haben. Keystore wird beim Entsperren des Geräts verwendet. Wenn ihr also euer iPhone eine Zeit lang nicht entsperrt … wird es neu gestartet!“

Neustarts erschweren Datendiebstahl

Apple selbst hat bisher keine Stellungnahme dazu abgegeben, ob die beschriebenen Neustarts gezielt als Schutzmaßnahme programmiert wurden. Bei der Gelegenheit bietet Matthew Green, ein Kryptograph und Professor an der Johns Hopkins University, gegenüber 404 Media eine interessante Sichtweise auf die Ereignisse. Während sich die Berichterstattung bisher weitgehend auf die Auswirkungen dieser Funktion auf die Strafverfolgung konzentriert hat, fand der wahrscheinlich geplante Nutzen der Funktion wenig Beachtung: der Schutz gegen Diebe und andere böswillige Akteure. Green erklärt:

„Denken Sie daran, dass die wahre Sicherheitsbedrohung hier nicht von der Polizei ausgeht. Es ist die Art von Leuten, die Ihr iPhone für bösartige Zwecke zu stehlen versuchen. Wenn Ihr Smartphone geklaut wird, können die Diebe es nicht monatelang mit sich herumtragen, bis sie die Technik dafür finden, um es zu knacken. Ich würde darauf wetten, dass der Neustart nach einer angemessenen Inaktivitätszeit niemandem Unannehmlichkeiten bereitet, sondern das Smartphone viel sicherer macht. Es scheint also eine ziemlich gute Idee zu sein.“

Kategorie: iPhone

Tags:

0 Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert