Apple legt in Indonesien nach: 1 Mrd. Dollar Investitionsangebot zur Beendigung des iPhone-Verbots

| 18:25 Uhr | 2 Kommentare

Apple macht große Schritte in Indonesien und bietet eine beachtliche Investition in Höhe von 1 Milliarde Dollar an, um eine schwierige Situation zu entschärfen, die dazu geführt hat, dass das iPhone 16 in dem Land verboten ist. Die Geschichte begann im Oktober, als Indonesien den Verkauf des iPhone 16 blockierte, weil Apple eine wichtige Bedingung nicht erfüllte. Konkret verlangt das Land, dass mindestens 40 Prozent der Komponenten oder Prozesse eines Smartphones aus einheimischen Quellen stammen.

Was hat das Verbot ausgelöst?

Die indonesische Regierung drängt darauf, dass Unternehmen, die Produkte in Indonesien verkaufen, direkt in die Wirtschaft des Landes investieren. Wenn ein Unternehmen in Indonesien Gewinn machen will, muss es laut der Regierung auch etwas dafür tun – Arbeitsplätze und Partnerschaften schaffen. Für Apple bedeutet dies, dass das Unternehmen Komponenten im Inland beziehen oder mit lokalen Herstellern zusammenarbeiten muss.

Bislang hat Apple diese Anforderung nicht erfüllt, was Ende Oktober zum Verbot des iPhone 16 führte. Darüber hinaus gab die Regierung an, dass bisherige Zusagen von Apple nicht eingehalten wurden. Während Apple ursprünglich 109,6 Millionen Dollar an Investitionen versprochen hatte (vor allem durch Entwicklerakademien), hatte Indonesien nach eigenen Angaben nur 95 Millionen Dollar davon erhalten.

Um die Situation wieder zu entspannen, hatte Apple kürzlich den Einsatz erhöht und eine Investition von weiteren 100 Millionen Dollar angeboten. Der Plan? In den nächsten zwei Jahren sollen weitere Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen sowie Entwicklerakademien in Indonesien entstehen. Außerdem hatte Apple angeboten, bis Juli 2025 mit der Herstellung von AirPods Max Komponenten in Bandung zu beginnen. Das war anscheinend immer noch nicht genug. Indonesien wollte mehr Engagement, und es scheint, dass Apple sich diese Botschaft zu Herzen genommen hat.

Apples 1-Milliarde-Dollar-Angebot

Apple hält laut Reuters nun ein deutlich höheres Angebot bereit: 1 Milliarde Dollar. Laut dem indonesischen Investitionsminister Rosan Roeslani ist diese Investition als „erste Phase“ eines möglicherweise umfassenderen Engagements in Indonesien gedacht. Die Idee ist, dass Apple mit dieser Investition dazu beiträgt, mehr Arbeitsplätze vor Ort zu schaffen und die Wirtschaft anzukurbeln – sei es durch Produktionspartnerschaften, die Beschaffung von Teilen im Inland oder die Ausweitung der bestehenden Programme.

Für Apple geht es darum, auf einem der größten Märkte Südostasiens Fuß zu fassen. Indonesien hat eine Bevölkerung von über 270 Millionen Menschen, und das iPhone 16 dort nicht verkaufen zu können, ist ein großes Problem. Mit der Investition hofft Apple, die weltweiten Verkäufe anzukurbeln und gleichzeitig die wirtschaftlichen Ziele des Landes besser zu erreichen.

Nach Angaben von Minister Roeslani erwartet die Regierung innerhalb einer Woche eine schriftliche Zusage von Apple. Wenn alles glattläuft, könnte Apple mit der Milliardeninvestition beginnen, sobald die Verhandlungen abgeschlossen sind.

Kategorie: Apple

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2 Kommentare

  • Bananarama

    Der Artikel gibt die Ereignisse grob falsch wieder. Der Streit zwischen Apple und Indonesien entstand, weil Apple 10 Mio. Dollar weniger investierte als für dieses Jahr versprochen.. Daraufhin verbot Indonesien das iPhone 16. Apple bot an die fehlenden 10 Mio. Dollar nachzuzahlen, um seine Verpflichtungen voll umfänglich zu erfüllen. Indonesien lehnte überraschend ab. Apple erhöhte das Angebot danach auf 100 Mio. Dollar, aber Indonesien lehnt weiter ab. Heute kam dieser komische Minister auf einmal mit besagter 1 Mrd. Dollar-Investition um in die Ecke und behauptete dreist, dass Apple diese Summe von sich aus anbieten würde. Das ist gelogen. Es handelt sich hier schlicht um wirtschaftliche Erpressung und wie man an der Formulierung „erste Phase“ erkennen kann, glaubt die indonesische Regierung, sie könnte diese Erpressung mehr als einmal durchziehen. Offenbar denken die Indonesier, sie säßen am längeren Hebel. Der Autor dieses Artikels scheint das auch zu glauben, ebenso die restliche Presse. Um die Fakten vom Kopf auf die Füße zu stellen, nein, Indonesien ist momentan kein wichtiger Markt für Apple. Gerade mal 2,4 Mio. iPhone wurden dort in 2023 verkauft, die meisten davon ältere und billigere Geräte. Der Apple Store Indonesien bietet auf seiner Webseite nicht einmal Kaufoptionen an. Die Vorstellung indonesischer Politiker, 40% der Komponenten eines iPhones sollten im Land produziert werden, zeugt von einer naiven Verkennung der Realität. Indonesien mangelt es schlicht an Infrastruktur. Im Übrigen kann Apple gar nicht allein entscheiden, ob und wenn ja, welche Komponenten in Indonesien gefertigt werden. Schließlich stammen die meisten Teile eines iPhones nicht von Apple. Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn sich der indonesischen „Investitionsminister“ (a.k.a. Abzocker vom Dienst), Rosan Roeslani, vorher mal in Indien oder Vietnam danach erkundigt hätte, welche Bedingungen ein Land erfüllen muss, damit sich westliche Firmen ansiedeln. Aber wahrscheinlich denkt er, der Schwanz wackelt mit dem Hund und Apple würde jeden Preis bezahlen, nur um das iPhone 16 in Indonesien zu verkaufen. Werden sie nicht, den im Gegensatz zu Rosan Roeslani und den westlichen Medien können sie rechnen. Im übrigen ist der immer wieder ins Feld geführte indonesische 270 Millionen Menschen-Markt eine Fata Morgana. Indonesien ist bettelarm, der Anteil derjenigen Bevölkerungsteile, die sich teure Premiumprodukte leisten können, liegt liegt ungefähr bei einem Prozent. Um dieses kümmerliche Prozent prügeln sich alle Premiumhersteller. Wer reich ist in Indonesien, kann sich jederzeit ein aktuelles iPhone in Malaysia oder China kaufen.
    Also, um es noch einmal zusammenzufassen:
    Nein, momentan ist Indonesien kein wichtiger Markt für Apple, kein iPhone 16-Verkauf stellt also kein Problem dar, da potentielle Käufer es doch erwerben können. In der Zukunft könnte sich das ändern. Dafür müsste Indonesien allerdings wie Indien oder Vietnam handeln und nicht wie die Mafia.
    Nein, Apple hat keine 1 Mrd. Dollar-Investition zugesagt, sie wären mit dem Klammersack gepudert, wenn sie das täten, denn dann würden sie ein Fass ohne Boden öffnen und einen Präzedenzfall für weitere wirtschaftliche Erpressungen schaffen. Und das ohne Not, siehe vorhergehender Satz.
    Nein, es ist nicht die Aufgabe Apples oder anderer westlicher Konzerne, Infrastrukturmaßnahmen zu finanzieren, damit ein Entwicklungsland die Voraussetzungen für die westliche Unternehmen erfüllt. Das ist Aufgabe der jeweiligen Regierung und dafür gibt es auch westliche Wirtschaftshilfe.
    Nein, Indonesien sitzt nicht am längeren Hebel und wird das in den nächsten Tagen zu spüren bekommen.

    03. Dez. 2024 | 20:46 Uhr | Kommentieren
    • iceman

      @Bananarama: Danke für Ihren Artikel. Übernehmen Sie bitte die Redaktion bei macerkopf. Das würde die inhaltliche Qualität drastisch erhöhen.

      04. Dez. 2024 | 8:48 Uhr | Kommentieren

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