Apple sind regulatorische Hürden nicht fremd, aber das anhaltende Verkaufsverbot für das iPhone 16 in Indonesien zeigt, wie schwierig es sein kann, die lokalen Regeln zu meistern – selbst für einen Technologieriesen mit tiefen Taschen. Trotz eines substanziellen Investitionsangebots von Apple an Indonesien bleibt das Land rigoros: kein Verkauf des iPhone 16, solange Apple nicht die Anforderungen an inländische Produkte erfüllt.
Warum ist das iPhone 16 in Indonesien immer noch verboten?
Der Ursprung des Problems liegt darin, dass Apple versprochene Investitionen in Indonesien nicht getätigt haben soll. Während der Streit zunächst nur einen kleineren Millionenbetrag betraf, hat sich der Konflikt nun hochgeschaukelt. In dem Zusammenhang spielt laut Reuters auch die indonesische Vorgabe, dass Smartphones mindestens „35 % lokal produzierte Anteile“ enthalten müssen, eine wichtige Rolle.
Apples frühere Angebote zur Beilegung des Verbots wurden von der indonesischen Regierung als unzureichend abgelehnt. Kürzlich erhöhte Apple sein Angebot auf 1 Milliarde Dollar und schlug vor, eine Produktionsstätte auf der Insel Batam in der Nähe von Singapur zu errichten. In der Anlage sollen AirTags hergestellt werden. Aber hier ist der Haken: AirTags zählen nicht zu den iPhone-Komponenten, weshalb die indonesische Regierung nicht von ihrer Forderung nach „iPhone-spezifischen Teilen“ abrückt, die vor Ort hergestellt werden sollen.
Der indonesische Industrieminister, Agus Gumiwang Kartasasmita, stellte die Haltung der Regierung klar: „Es gibt keine Grundlage für das Ministerium, eine Bescheinigung über den lokalen Produktionsanteil auszustellen, da die Anlage keinen direkten Bezug zu iPhone-Komponenten hat.“
Was steht für Apple auf dem Spiel?
Die Bereitschaft von Apple, 1 Milliarde Dollar zu investieren, zeigt, wie wichtig der indonesische Markt ist. Mit einer Bevölkerung von 278 Millionen Menschen – von denen mehr als die Hälfte unter 44 Jahre alt ist – stellt Indonesien für Apple eine bedeutende Wachstumschance dar. Doch das Land bleibt standhaft. Indonesien sieht seine Regeln für inländische Produkte als eine Möglichkeit, die Schaffung von Arbeitsplätzen vor Ort und den Technologietransfer zu fördern.
Für Apple stellt sich dabei ein strategisches Problem dar. Das Unternehmen ist für seine streng kontrollierte Lieferkette bekannt, wobei der Großteil der iPhone-Komponenten in China hergestellt wird. Die Verlagerung von Teilen dieser Produktion nach Indonesien würde eine erhebliche Verlagerung von Apples Betriebsabläufen erfordern, etwas, das das Unternehmen in der Vergangenheit nur sehr kontrolliert getan hat.
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