Apple hatte in China lange Zeit mit Gegenwind zu kämpfen. Seit dem dritten Quartal 2022 verzeichnete das Unternehmen in fast allen Quartalen Rückgänge, in manchen Fällen bis zu 13 Prozent. Schuld daran waren vor allem der eskalierende Handelskonflikt zwischen den USA und China sowie staatliche Förderungen für lokale Smartphone-Hersteller, die Apple zunehmend Marktanteile kosteten. Anfang dieses Jahres war Apple sogar der einzige große Anbieter, dessen Auslieferungen zurückgingen. Doch die Wende scheint eingeläutet. Seit April zeigen sich erste positive Signale.
Große Preisnachlässe für das iPhone
Apple hat seine Strategie angepasst, sich dem chinesischen Subventionsprogramm angeschlossen und die iPhone-Verkäufe begannen, sich zu erholen. Ein entscheidender Schritt war die Preisanpassungen im Mai, die pünktlich vor dem wichtigen 618-Shopping-Festival stattfand.
Das iPhone 16 Pro mit 128 GB Speicherplatz wurde zum Beispiel auf JD.com für nur 5.469 Yuan (ca. 677 Euro) verkauft. Das ist ein deutlicher Nachlass gegenüber dem offiziellen Apple China-Preis von 7.999 Yuan (ca. 990 Euro), was einem Preisnachlass von 313 Euro entspricht. Tmall listete das gleiche Modell für 5.499 Yuan (ca. 681 Euro), wobei zusätzliche plattformspezifische Gutscheine den Preis weiter senkten.
Chinas nationale „Konsuminitiative“ spielt bei dieser Preisstrategie eine wichtige Rolle. Für Geräte, deren Verkaufspreis unter 6.000 Yuan (ca. 743 Euro) liegt, können je nach Region Subventionen von bis zu 500 Yuan (ca. 62 Euro) gewährt werden. In der Vergangenheit lagen die Preise der Apple-Geräte oberhalb dieser Subventionsschwelle, aber durch die jüngsten Preisnachlässe sind bestimmte iPhone 16 Modelle unter die Grenze gefallen, sodass sie für die zusätzlichen Rabatte infrage kommen.
Die Lage bessert sich
Laut einer aktuellen Analyse von Counterpoint Research stiegen die iPhone-Verkäufe im Quartal bis Ende Juni um acht Prozent. Das ist das erste Quartalswachstum in China seit zwei Jahren. Die Analyse zeigt, dass Apples Preisanpassung greift. So sieht auch Ethan Qi von Counterpoint Research die Taktik als gelungen an. Die gezielte Preisstrategie habe bei chinesischen Konsumenten genau zum richtigen Zeitpunkt gezündet. Apples Teilnahme am Rabattprogramm der Regierung war ein wichtiger Schritt, um im stark umkämpften Markt wieder Boden gutzumachen.
Die endgültigen Zahlen zum dritten Fiskalquartal werden am 31. Juli erwartet. Dann wird Apple einen Einblick in die Entwicklung der Monate April bis Juni geben. Die jüngsten Indikatoren stimmen vorsichtig optimistisch.
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