Apples iPhone-Palette durchlebt gerade ihre vielleicht größte Transformation seit Jahren. Das neue iPhone Air beschert uns das bisher dünnste Smartphone von Apple und die Pro-Modelle grenzen sich nun noch stärker von den anderen Varianten ab. Doch während sich die Kunden noch an die Neuerungen gewöhnen, zeichnet sich bereits der nächste Schritt ab. So erwarten wir für nächstes Jahr endlich Apples erstes faltbares iPhone, das nicht nur eine neue Produktkategorie einläutet, sondern auch einen neuen Namen mit ins Spiel bringen könnte.

Die Grenzen von „Max“
Jeder Produktname trägt eine Bedeutung. Max steht seit Jahren bei Apple für das größte verfügbare Display. Das funktioniert solange, bis etwas Größeres kommt. Ein faltbares iPhone würde im aufgeklappten Zustand mehr Bildschirmfläche bieten als das iPhone 18 Pro Max. Damit hätte Apple ein semantisches Problem.
Ein Blick auf Apples eigene Produktwelt liefert aber bereits die Lösung. Bei den M-Chipsätzen ist der M3 Ultra leistungsfähiger als der M3 Max welcher wiederum über dem M3 Pro rangiert. Diese etablierte Hierarchie ließe sich auf das iPhone übertragen. Ein „iPhone Ultra“ würde den Kunden sofort vermitteln, dass es sich um ein über dem Pro Max angesiedeltes Gerät handelt. Für ein neues Spitzenmodell, das den bisherigen Pro Max übertrifft, wäre Ultra laut 9to5Mac somit die schlüssige Fortsetzung. Der Name würde nicht nur passen, er würde eine bereits vertraute Struktur erweitern.
Warum kein „iPhone Fold“?
In den letzten Jahren kursiert jedoch auch der Name „iPhone Fold“ durch die Gerüchteküche. Dieser Name ist durchaus naheliegend und würde sich an den aktuellen Trend anpassen. Doch Apples Stärke liegt nicht darin, Trends zu folgen, sondern Kategorien neu zu erfinden. Das Unternehmen aus Cupertino nennt seine VR-Brille bekanntlich nicht Apple VR, sondern „Spatial Computer“ (räumlicher Computer). Die hauseigene KI heißt nicht künstliche Intelligenz, sondern Apple Intelligence. Die Abgrenzung von der gängigen Namensgebung der Branche ist Methode.
Samsung und Google haben mit ihren Fold-Modellen eine eigene Begriffswelt geschaffen. Genau deshalb dürfte Apple diesen Weg meiden. Ein „iPhone Fold“ würde das Gerät automatisch in eine Reihe mit der Konkurrenz stellen. Apple möchte aber nicht verglichen werden, sondern Standards setzen. Ultra bietet diese Möglichkeit. Zwar nutzt auch Samsung die Ultra-Bezeichnung, allerdings nicht für Faltgeräte. Der Begriff ist in diesem Segment also noch nicht besetzt.
Ein „iPhone Ultra“ würde also signalisieren, dass hier nicht einfach ein weiteres Falthandy auf den Markt kommt, sondern etwas grundlegend anderes. Diese Erwartung und Wahrnehmung zu kontrollieren, gehört zu Apples Kernkompetenzen.
Wenn der Preis die Erwartung formt
Die psychologische Dimension von Produktnamen zeigt sich nirgends deutlicher als beim Preis. Als Apple 2022 die Apple Watch Ultra für 799 Dollar vorstellte, kostete sie fast doppelt so viel wie die regulären Modelle. Der Aufschlag war enorm, aber der Name sollte vermitteln, dass er gerechtfertigt ist. Ultra bedeutet mehr, also kostet es mehr.
Beim faltbaren iPhone bewegen sich die Prognosen bei mindestens 2.000 Dollar. Das aktuelle Topmodell, das iPhone 17 Pro Max, startet bei 1.199 Dollar. Fast das Doppelte für den neuen Formfaktor zu verlangen, ist eine gewaltige Hürde. Hier wird der Name zum Werkzeug. Ein „iPhone Fold“ für 2.000 Dollar könnte abschreckend wirken, als wäre man nur für die Falttechnik zur Kasse gebeten. Ein „iPhone Ultra“ dagegen trägt die Begründung bereits im Namen. Es ist nicht teurer, weil es faltbar ist, sondern weil es das Höchstmaß dessen darstellt, was Apple bauen kann.
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