Test: iPhone 15 Pro Max

| 20:55 Uhr | 0 Kommentare

Mitte September hat Apple die neue iPhone 15 Familie vorgestellt. Genau genommen, besteht diese aus dem iPhone 15, iPhone 15 Plus, iPhone 15 Pro und iPhone 15 Pro Max. Damit ersetzt Apple eins zu eins die Modelle aus dem Vorjahr. Genau wie in den vergangenen Jahren haben wir uns auch in diesem Jahr für Pro Max Modell entschieden. Dieses bietet nicht nur das größte Display, sondern gleichzeitig auch das größte Leistungsspektrum. Wir haben uns seit dem Verkaufsstart intensiver mit dem 6,7 Zoll High-End-Modell beschäftigt und dieses zu unterschiedlichen Zwecken eingesetzt (soviel sei vorab verraten, mit dem Gerät kann man nach wie vor auch telefonieren). Insbesondere das Kamerasystem des iPhone 15 Pro Max profitiert von den Verbesserungen des Gerätes.

iPhone 15 Pro Max im Test

Nachdem wir nun schon die ein oder andere Stunde mit dem neuen iPhone 15 Pro Max verbracht haben, konnten wir uns einen guten Überblick verschaffen, an welchen Stellschrauben Apple gedreht hat, und ob diese Verbesserungen gelungen sind oder eben nicht. Vorab – und bevor wir auf die einzelnen Disziplinen eingehen – haben wir einen schnellen Abriss für euch, welche Verbesserungen Apple in diesem Jahr vorgenommen hat. Beim iPhone 15 Pro Max setzt Apple auf ein angepasstes Design sowie einen Titan-Rahmen, einen neuen A17 Pro-Chip, ein vielseitiges Kamerasystem mit 5x optischem Zoom, eine Aktionstaste, USB-C (Datenübertragungen mit bis zu 10 Gbit/s), WLAN 6E, Thread und die zweite Generation des Ultrabreitband-Chips. Auch auf das Thema Umweltschutz werden im im Rahmen des iPhone 15 Pro Max Tests zu sprechen kommen.

Der Titan unter den Smartphones?

Apple hat das Design der Pro-Modelle überarbeitet, dies lässt sich zweifelsfrei festhalten. Im Vergleich zum iPhone 14 Pro ist es allerdings kein Unterschied wie Tag und Nacht. Das muss man auch festhalten.

Apple setzt auf Titan beim Rahmen. Dadurch wird das Gerät widerstandsfähiger und leichter. Und ja, man merkt die Differenz von 19g (iPhone 15 Pro Max: 221g – iPhone 14 Pro Max 240g). Gleichzeitig hat das iPhone 15 Pro Max eine neue, feinere Bürstentextur sowie konturierte Kanten. Dadurch liegt das Modell etwas angenehmer in der Hand. Auch das merkt man im direkten Vergleich zum Vorgängermodell.

Wir haben uns beim Pro Max für die Farbe „Titan Natur“ entschieden. Fingerabdrücke sind beim genauen Hingucken zu erkennen, sowie temporäre Verfärbungen durch den Schweiß der Haut. Die zuletzt genannten Punkte werdet ihr allerdings nur zu sehen bekommen, wenn ihr keine Schutzhülle verwendet.

Eine weiterer Aspekt, der dem Thema Design zuzuordnen ist, ist der neue Aktionsbutton (Action Button). Dieser ersetzt den bisherigen Stummschalter. Standardmäßig ist der Action Button so eingestellt, dass er zwischen Klingeln und Lautlos umschaltet. Wenn ihr euch allerdings für eine andere Aktion entschei­det, könnt ihr das iPhone im Kontrollzentrum stumm­schalten oder Fokusfilter nutzen, um es automatisch auf Lautlos zu stellen. Folgende Auswahl steht für die Aktionstaste zur Auswahl (Einstellungen -> Aktionstaste):

  • Stummodus
  • Fokus
  • Kamera
  • Taschenlampe
  • Sprachmemo
  • Lupe
  • Kurzbefehl
  • Bedienungshilfen
  • Übersetzen (kommt mit einem iOS 17.X Update)

Über die Bedienungshilfen und die Kurzbefehle habt ihr so Zugriff auf viele weitere Aktionen. Insbesondere über die Kurzbefehle habt ihr unglaublich viele Optionen, so dass der Fantasie kaum Grenzen gesetzt sind. Optimierungsmöglichkeiten gibt es hier sicherlich noch. Wünschenswert wäre, dass man nicht nur eine Aktion auslösen kann, sondern beispielsweise mit einem „Doppeltippen“ eine zweite Aktion auslösen kann.

Der ein oder andere Anwender wird die Bedienungshilfe „Auf Rückseite tippen“ kennen. Mit dieser könnt ihr durch „Doppeltippen“ oder „Dreimal tippen“ ebenfalls allerhand Befehle ausführen.

Alles in allem hat Apple in unseren Augen das Design punktuell und in die richtige Richtung verbessert. Alle einzelnen Punkte sind kein gigantischer Schritt, vielmehr zählt hier die Summe der Anpassungen. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass Apple bei den diesjährigen Pro-Modellen ebenfalls auf neues Innendesign mit einem neuen Strukturrahmen aus 100 Prozent recyceltem Aluminium setzt. Dies erleichtert die Reparatur und ermöglicht den separaten Austausch des Rückglases. Dadurch werden die Reparaturkosten im Vergleich zu den Vorgängermodellen gesenkt. Komplett neu ist das Design allerdings nur bei den Pro-Modellen. Beim letztjährigen iPhone 14 und iPhone 14 Plus kam dieses bereits zum Einsatz.

A17 Pro

In den letzten Jahren haben wir uns in erster Linie mit den jeweiligen Pro-Modellen beschäftigt, die Non-Pro-Modelle jedoch nie aus den Augen verloren. Wir können uns an keine Situation erinnern, wo wir das Gefühl hatten, dass die Prozessoren an ihre Grenzen stießen. Aber auch iPhone-Modellen, die bereits zwei oder drei Jahre alt sind, können trotz ihres „Alters“ bei der Leistung überzeugen.

Wir haben es bereits in der Vergangenheit an verschiedenen Stellen mehrfach thematisiert. Apple gibt seinen iPhone-Modellen soviel „überschüssige“ Leistung mit an die Hand, so dass diese problemlos mehrere Jahre lang genutzt werden können. Genau da setzt Apple mit den neuen iPhone 15 Pro Modellen und dem neuen A17 Pro Chip an. Erstmals setzt Apple beim A17 Pro auf die 3nm Technologie. Dies sorgt grundsätzlich für mehr Leistung und einen niedrigeren Stromverbrauch. Gleichzeitig sorgt das Ganze für neue Möglichkeiten. Während die CPU-Leistung in diesem Jahr „nur“ um bis zu 10 Prozent gestiegen ist, konnte die Grafikleistung um bis zu 20 Prozent gesteigert werden. Bei der GPU setzt Apple auf ein neues 6-Core-Design für höhere Spitzen­leistung und Energieeffizienz. Durch Hardware beschleunigtes Raytracing – das 4-mal schneller ist als softwarebasiertes Raytracing – bietet das iPhone 15 Pro eine flüssigere Grafik sowie noch immersivere AR Anwendungen und Gaming-Erlebnisse.

Im Rahmen der Keynote hat Apple einen Ausblick auf Konsolen-Spiele gegeben, die in den kommenden Wochen und Monaten auf dem iPhone landen. Hier sind unter anderem Resident Evil Village, Resident Evil 4, Death Stranding und Assassin’s Creed Mirage zu nennen. Die ersten Bilder und Videos zu diesen Spielen sind durchaus beeindruckend. Im Rahmen unseres Tests haben wir verschiedene Spiele angezockt (u.a. EA Sports FC Mobile 24, Call of Duty, Genshin Impact und Asphalt 9). Zu keinem Zeitpunkt hatten wir das Gefühl, dass irgendwas unrund läuft. Ganz im Gegenteil. Alles lief flüssig und ohne Auffälligkeiten.

Auch die Neural Engine des A17 Pro hat Apple weiter aufgewertet. Diese ist jetzt bis zu 2-mal schneller. Der A17 Pro hat zudem einen speziellen AV1 Decoder und sorgt so für effizientere Videoerlebnisse von hoher Qualität bei Streamingdiensten.

Natürlich haben wir auch einen Geekbench-Test laufen lassen. Dabei erreichte des iPhone 15 Pro Max 2948 Punkte (Single-Core) bzw. 7240 Punkte (Multi-Core).

Neues Pro-Kamerasystem

Das neue Kamerasystem des iPhone 15 Pro Max kann man vermutlich stundenlang thematisieren. Wir konzentrieren uns dabei in erster Linie auf Zahlen und Fakten sowie unsere persönlichen Erfahrungen im Umgang mit dem neuen Kamerasystem. Natürlich haben wir euch auch zahlreiche Beispiel-Fotos eingebunden. Während einige Verbesserungen direkt ins Auge springen, sind anderen Verbesserungen erst auf den zweiten Blick zu erkennen. Ohne zuviel vorab zu verraten, kann das iPhone 15 Pro Max im Kameratest absolut überzeugen. In unseren Augen ist Apple dabei mehr als einen Schritt nach vorne gegangen. Besonders gut gefallen hat uns der 5x optische Zoom sowie die Verbesserungen beim Porträtmodus. Aber immer de Reihe nach.

Zunächst einmal setzt Apple beim iPhone 15 Pro auf einen 48MP Sensor bei der Hauptkamera. Dies stellt im Vergleich zum iPhone 14 Pro Max keinen Unterschied dar. Blickt man allerdings etwas näher auf die Materie, so gibt es doch markante Differenzen. Die Photonic Engine verwendet einen neuen 48-Megapixel-Rahmen in der Bildpipeline und ermöglicht es dem iPhone, die besten Elemente bei schlechten Lichtverhältnissen (12-Megapixel-Bilder mit großen Quad-Pixeln) und die besten Details (48-Megapixel-Bild mit einzelnen Pixeln) zu kombinieren. Dieser Ansatz ermöglicht eine neue Standardauflösung von 24MP bei der Hauptkamera. Dies mündet in mehr Details auf dem Foto und einer verbesserten Leistung bei schlechten Lichtverhältnissen.

Bis dato lag die Standardauflösung bei 12MP. 48MP konnten mit dem iPhone 14 Pro Max nur in ProRAW aufgenommen werden. Neu ist beim iPhone 15 Pro Max, dass ihr 48MP Fotos nun auch in HEIF MAX speichern könnt. Das sorgt auf der einen Seite für eine höhere Auflösung und gleichzeitig für verhältnismäßig kleine Dateigrößen. Während 48MP ProRAW Fotos ca. 75MB belegen, sind es bei 48MP HEIF Max nur 5MB. Unser Standardformat bleibt allerdings 24MP (HEIF). Dabei beträgt die Fotogröße ca. 3MB. In unseren Augen eine ideale Lösung.

Seit dem Original iPhone im Jahr 2007 hat Apple das Kamerasystem stetig weiter verbessert. iPhone-Fotos mit den Flaggschiff-Modellen der letzten Jahren konnten sich – insbesondere bei guten Lichtverhältnissen – in jedem Fall sehen lassen. In diesem Jahr ist die iPhone-Kamera in unseren Augen noch einmal vielseitiger geworden. Alles in allem setzt Apple auf insgesamt sieben Objektive und geht dabei über die fixen Objektive hinaus.

Die Ultra-Weitwinkel-Kamera hat eine Brennweite von 13 mm und ermöglicht Makrofotografie mit einem minimalen Fokusabstand von nur 2 cm. Die Hauptkamera hat eine native Brennweite von 24 mm, mit der Option, zwei weitere Objektive mit 28 mm und 35 mm hinzuzufügen. Tippt einfach auf das 1x in der Kameraansicht, um auf 1,2x oder 1,5x zu wechseln. Der optische 2-fach Zoom bei 48 mm wird durch die Hauptkamera mit dem Quad-Pixel-Sensor ermöglicht. Schlussendlich bedient sich Apple am 48MP Bild und schneidet dieses für den 2-fach Zoom zurecht. Aufgrund des optischen Zoom gibt es hier keinen Qualitätsverlust.

Am spannendsten ist sicherlich die neue Telekamera beim iPhone 15 Pro Max mit dem 5x optischen Zoom bei 120mm. Beim 6,1 Zoll iPhone 15Pro ist es übrigens ein 3x optischer Zoom bei 77mm. Wir haben euch exemplarisch die gesamte Bandbreite vom 0,5x bis 5x Zoom eingebunden.

Insbesondere der neue 5x Zoom macht Spaß und bietet in unseren Augen viele neue Möglichkeiten, die bis dato nicht möglich waren. Die neue Tele-Zoom Kamera des iPhone 15 Pro Max bietet sich für Nahaufnahmen, Tierfotos und Aufnahmen aus größerer Entfernung an. Dabei setzt Apple auf ein eigens entwickeltes Tetraprisma Design mit einem Modul aus kombinierter optischer Bildstabilisierung und Autofokus 3D Sensor­verschiebung. So sorgt der Hersteller auch im Zoombereich für eine perfekte Stabilisierung.

Das zweite Highlight neben der neuen Tele-Zoom-Kamera liegt in unseren Augen in den „Porträts der nächsten Generation“. Dies ist nicht etwa unsere Bezeichnung, sondern vielmehr Apples offizieller Wortlaut. Porträts können neuerdings aufgenommen werden, ohne manuell in den Porträtsmodus zu wechseln. Sobald sich im Bild eine Person, ein Hund oder eine Katze befindet, bzw. wenn ihr tippt, um zu fokussieren, erfasst das iPhone automatisch Tiefeninformationen. So könnt ihr eure Fotos später in der Fotos App in Porträts verwandeln. Zudem könnt ihr den Fokuspunkt anpassen, nachdem das Foto aufgenommen worden ist. Muss man einfach mal ausprobieren und ein wenig mit „herumspielen“. Manchmal sieht ein Foto bzw. Porträt besser aus, wenn der Hintergrund stärker oder weniger stark verschwommen ist. Soll nachträglich eine andere Person in den Fokus gerückt werden, so ist dies auch möglich. So kann eine Person nachträglich scharf gestellt werden, während eine andere Person aus dem Fokus gerückt wird.

Während Porträtsfotos bei guten Lichtverhältnissen schon ziemlich perfekt aussahen, hat Apple nun bei schlechten Lichtverhältnissen nachgebessert. Im direkten Vergleich zwischen iPhone 14 Pro Max und iPhone 15 Pro Max sieht man einen kleinen aber feinen Unterschied. Dies dürfte unter anderem an den Verbesserungen der Photonic Engine liegen.

Das neue Smart HDR sorgt zudem dafür, dass Fotos beim Betrachten in der Fotos App leuchtendere helle Bereiche, sattere Mitteltöne und dunklere Schatten haben.

Weitere Verbesserungen des Kamerasystem liegen in einer optimieren Videoqualität mit wenig Licht beim Actionmodus sowie in der Möglichkeit ProRes Videos mit bis zu 4K mit 60fps aufzunehmen. Das Das iPhone 15 Pro bringt zudem eine neue Option für die Log Codierung und ist das weltweit erste Smartphone mit Unterstützung für ACES, das Academy Color Encoding System, ein globaler Standard für Farb-Workflows. Dabei können entsprechende Videos auch direkt auf einem externen Medium gespeichert werden.

Der ein oder andere Leser wird es noch im Hinterkopf haben, Apple hatte im Rahmen seiner Wanderlust-Keynote davon gesprochen, dass der Hersteller die sogenannte Lens Flares (Linsenflecken) angegangen ist. Dabei handelt es sich um kleine grüne Lichtreflexe, die bei direkten Gegenlichtaufnahmen auf dem Foto zu erkennen sind. Die schlechte Nachricht: Die Flecken sind nach wie vor vorhanden. Die gute Nachricht ist allerdings, dass diese deutlich kleiner und somit weniger störend als bei den Vorgängermodellen sind.

Sollte euch die Apple eigene Kamera-App nicht ausreichen, so können wir euch beispielsweise Halide Mark II oder ProCamera ans Herz legen. Mit diesen Apps habt ihr deutlich mehr Möglichkeiten, als es euch die Apple Kamera-App bietet. Hier all Eckdaten zu den einzelnen Kameras im Überblick.

Rückkamera

  • Min./Max. Belichtung: 1/67Ks / 1s
  • Min. ISO / Max. ISO: 55 / 12320
  • Bildgröße: 8064 x 6048
  • Brennweite: 24mm
  • Autofokus-Systeme: Phase
  • Mindest-Fokusabstand: 200mm
  • Blitz: Ja
  • Blende: ƒ/1.78

Rückseitige Telefotokamera

  • Min./Max. Belichtung: 1/83Ks / 1s
  • Min. ISO / Max. ISO: 34 / 8704
  • Bildgröße: 4032 x 3024
  • Brennweite: 119mm
  • Autofokus-Systeme: Kontrast, Phase
  • Mindest-Fokusabstand: 1350mm
  • Blitz: Ja
  • Blende: ƒ/2.8

Rückseitige Ultra-Weitwinkelkamera

  • Min./Max. Belichtung: 1/71Ks / 1s
  • Min. ISO / Max. ISO: 32 / 3072
  • Bildgröße: 4032 x 3024
  • Brennweite: 14mm
  • Autofokus-Systeme: Kontrast, Phase
  • Mindest-Fokusabstand: 20mm
  • Blitz: Ja
  • Blende: ƒ/2.2

Frontkamera

  • Min./Max. Belichtung: 1/26Ks / 1s
  • Min. ISO / Max. ISO: 20 / 1920
  • Bildgröße: 4032 x 3024
  • Brennweite: 24mm
  • Autofokus-Systeme: Kontrast, Phase
  • Mindest-Fokusabstand: 200mm
  • Blitz: Ja
  • Blende: ƒ/1.9

USB-C und drahtlose Konnektivität

USB-C ist endlich beim iPhone angekommen. Ganz freiwillig (zumindest zu diesem Zeitpunkt) hat Apple diese Entscheidung allerdings nicht getroffen. Vielmehr fordert die Europäische Union Smartphone-Hersteller ab Ende 2024 auf, auf USB-C zu setzen. Apple hat die Forderung bereits in diesem Jahr umgesetzt. Wäre Apple nicht durch die EU „gezwungen“ worden, hätte man diesen Schritt vermutlich ein paar Jahre später vollzogen oder wäre irgendwann von Lighting auf eine komplett drahlhtose Lösung umgestiegen.

Während andere Smartphone-Hersteller schon seit längerem auf USB-C setzen, ist Apple nun ebenfalls an Bord. Diese Neuerung hat in jedem Fall mehrere Vorteile. So lassen sich iPhone, Mac, iPad und die neuen AirPods Pro (2. Generation) mit dem gleichen Kabel laden. Darüberhinaus könnt ihr eure AirPods oder die Apple Watch auch direkt über den USB‑C Anschluss von eurem iPhone laden. Aber auch viele andere kleine Geräte können über euer iPhone 15 Pro mit USB Power Delivery und mit bis zu 4,5W geladen werden.

iPhone 15 Pro und iPhone 15 Pro Max unterstützen USB 3 für Datenübertragungen mit bis zu 10 Gbit/s, also bis zu 20-mal schneller als zuvor. Hier gilt allerdings zu beachten, dass das mitgelieferte USB-C auf USB-C Kabel diese Geschwindigkeiten nicht unterstützt. Hierfür benötigt ihr ein separates Kabel (im Apple Online Store erhältlich). Darüberhinaus unterstützen alle iPhone 15 Modelle Video Mirroring und Videoausgabe mit bis zu 4K HDR für native DisplayPort Ausgabe über USB‑C oder USB‑C Digital AV Adapter. iPhone 15 Pro und iPhone 15 Pro Max unterstützen zudem die direkte Aufnahme von ProRes-Videos auf ein externes Speichergerät, bis zu 4K bei 60 Bildern pro Sekunde.

Echte Nachteile haben wir durch den Wechsel auf USB-C bis dato nicht wirklich festgestellt.

Das iPhone 15 Pro verfügt zudem über einen neuen Ultrabreitband-Chip der zweiten Generation. Apple vermeidet hier – warum auch immer – die Bezeichnung „U2“. Mit diesem Chip wird ermöglicht, sich über die 3-fache Entfernung wie bisher miteinander zu verbinden. Das eröffnet neue Möglichkeiten für „Genaue Suche“ mit „Freunde suchen“. So könnt ihr zum Beispiel einen Freund in einer Menschenmenge besser finden. In Kombination mit der Apple Watch 9 oder Apple Watch Ultra 2 könnt ihr euer iPhone 15 Pro ebenfalls schneller wiederfinden. Ihr könnt das iPhone nicht nur „klingeln“ lassen, sondern könnt euch auf dem Apple Watch Display auch die Richtung und Entfernung anzeigen lassen.

Erstmals unterstützt ein iPhone mit dem iPhone 15 Pro auch WLAN 6E für eine bessere drahtlose Kommunikation. Größere Reichweite, weniger Stromverbrauch und höhere Datengeschwindigkeiten sind theoretisch möglich. Allerdings gilt zu beachten, dass auch eure Gegenstelle (sprich: euer Router) WLAN 6E unterstützen muss.

iPhone 15 Pro stellt das erste Thread kompatible Smartphone dar, um zukünftige Möglichkeiten für Home App Interaktionen zu ermöglichen. Allerdings schweigt sich Apple hierzu aktuell noch aus. Von daher ist noch nicht greifbar, was die Verantwortlichen planen bzw. welche Anwendungsbereiche im Hinterkopf umherschwirren. MagSafe und eine zukünftige Unterstützung von kabellosen Laden mit Qi2 sind ebenfalls an Bord.

Umwelt

Diejenigen, die die Apple September Keynote verfolgt haben, werden mitbekommen haben, dass Apple die Umwelt zum Dauerthema der Veranstaltung gemacht hat. Auch wenn der „Mutter Erde“-Clip in unseren Augen ein wenig zu langatmig war, konnte Apple gut unter Beweis stellen, welche Maßnahmen der Hersteller beim Thema Umweltschutz getroffen hat.

iPhone 15 Pro und iPhone 15 Pro Max verwenden noch mehr recyceltes Material, mit einer Substruktur aus zu 100 Prozent recyceltem Aluminium und zu 100 Prozent recyceltem Kobalt in der Batterie. iPhone 15 Pro und iPhone 15 Pro Max verwenden zudem zu 100 Prozent recycelte Seltene Erden-Metalle in allen Magneten, zu 100 Prozent recyceltes Gold im USB‑C Anschluss, als auch zu 100 Prozent recyceltes Gold und zu 100 Prozent recyceltes Zinn im Lötmittel und in der Beschichtung mehrerer Leiterplatten. Beide Modelle sind frei von Quecksilber, PVC und Beryllium. Über 99 Prozent der Verpackung besteht aus Fasern, was Apple dem Ziel näher bringt, bis 2025 alle Kunststoffelemente aus der Verpackung zu entfernen.

Spannend ist auch die Entscheidung, kein Leder mehr in allen neuen Produkten, inklusive iPhone Zubehör zu verwenden. Stattdessen setzt Apple auf ein Feingewebe Case mit MagSafe und ein Feingewebe Wallet mit MagSafe, gefertigt aus einem robusten und eleganten Mikrotwill, der sich weich und fast wie Wildleder anfühlt. Dieses Textil besteht zu 68 Prozent aus Material, das durch Post-Consumer-Recycling gewonnen wurde, und erzeugt so im Vergleich zu Leder deutlich weniger CO2-Emissionen.

Wir haben beim iPhone 15 Pro Max das Feingewebe Case mit MagSafe in Pazifikblau im Einsatz. Das Case sieht auf der Apple Webseite etwas heller aus, als es tatsächlich ist. Das Feingewebe fühlt sich definitiv anders als Leder an und genau wie bei Leder wird es auch im Laufe der Zeit Abnutzungs­erscheinungen geben. Zudem entstehen leichte Abdrücke im Zusammenspiel mit MagSafe-Zubehör.

Fazit

Hat Apple mit dem iPhone 15 Pro Max die Smartphone-Welt neu erfunden? Nein! Vielmehr hat der Hersteller ein überzeugendes Smartphone in die richtige Richtung weiterentwickelt und ist mit dem iPhone 15 Pro Max nicht nur einen, sondern 1,5 Schritte nach vorne gegangen. Die Titan-Materialwahl gefällt uns, das Feingewebe beim Zubehör ist Gewöhnungssache, die Aktionstaste ist – genau wie bei der Apple Watch Ultra – eine sinnvolle Sache, USB-C ist „Herzlich Willkommen“, der A17 Pro bietet eine starke Leistung (auch für die kommenden Jahre) und der 5x optische Zoom sowie die weiteren Kamera-Verbesserungen sind eine echte Bereicherung. Trotz der zahlreichen Verbesserungen war die Akkulaufzeit in unserem täglichen Gebrauch auf dem Niveau des iPhone 14 Pro Max.

Wen spricht Apple mit dem neuen iPhone 15 Pro (Max) an? Foto-Enthusiasten, Android-Switcher, Besitzer eines iPhone 13 Pro (oder älter), sowie diejenigen, die einfach immer das beste iPhone-Modell ihr eigen nennen möchten. Sollte ihr das iPhone 14 Pro aus dem vergangenen Jahr besitzen, so spricht sicherlich nichts dagegen, auf die 2024er oder 2025er Modelle zu warten.

Falls euer Pendel in Richtung iPhone 15 Pro ausgeschlagen hat, habt ihr die Qual der Wahl zwischen dem 6,1 Zoll iPhone 15 Pro und dem 6,7 Zoll iPhone 15 Pro Max. Neben dem größeren Display und einer längerem Akkulaufzeit, gibt es in diesem Jahr ein weiteres Argument für das größere Modell. Anders als im Vorjahr verfügen beiden Pro-Modelle nicht über einen 3x optischen Zoom. Stattdessen spendiert Apple dem iPhone 15 Pro Max einen 5x optischen Zoom (iPhone 15 Pro: 3x optischer Zoom). Dies bietet in jedem Fall neue Möglichkeiten bei der Fotografie.

Ein Aspekt, über den wir bis dato noch garnicht gesprochen haben, ist der Preis. Im Vorfeld der iPhone 15 Keynote wurde gemunkelt, dass Apple die Preise bei den neuen Modellen erhöht. Allerdings ist genau das Gegenteil der Fall. So ist das iPhone 15 Pro satte 100 Euro preiswerter geworden. Der Preis des iPhone 15 Pro Max ist identisch geblieben. Allerdings besitzt das Einsteigermodell nun 256GB und nicht 128GB wie beim iPhone 14 Pro Max im vergangenen Jahr.

Preis und Verfügbarkeit

iPhone 15 Pro und iPhone 15 Pro Max sind in den Farben Titan Schwarz, Titan Weiß, Titan Blau und Titan Natur im Apple Online Store erhältlich. iPhone 15 Pro ist zum Einstiegspreis von 1.199 Euro erhältlich, mit Speicherkapazitäten von 128 GB, 256 GB, 512 GB und 1 TB. iPhone 15 Pro Max ist ab 1.449 Euro im Apple Online Store erhältlich, mit Speicherkapazitäten von 256 GB, 512 GB und 1 TB. Zudem könnt ihr das iPhone 15 Pro mit Vertrag natürlich auch bei den deutschen Mobilfunkanbietern bestellen. Die aktuelle Lieferzeit kann je nach Modell mehrere Wochen betragen.

Kategorie: Apple

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