Anker Balkonkraftwerk SOLIX RS40P im Test

| 20:50 Uhr | 1 Kommentar

Seit Kurzem sind die neuen Anker SOLIX Balkonkraftwerke erhältlich. Wir haben uns für das Modell „Anker SOLIX RS40P“ entscheiden und das neue DIY Komplettpaket getestet. Dabei gehen wir unter anderem auf den Aufbau und den Anschluss ans hauseigene Stromnetz ein. Zudem erinnern wir an die Meldepflicht für Balkonkraftwerke.

Test: Anker SOLIX RS40P

Seit längerem sind Debatten um Energiekosten im Fokus und die „Energiewende“ ist längst ein Dauerthema in der Politik und in den Medien. Viele Menschen haben sich bereits eine eigene Solaranlage angeschafft und wiederum andere denken über einen Kauf nach. Doch nicht jeder hat die Möglichkeit dazu, sich eine eigene Photovoltaikanlage aufs Dach, Carport etc. zu installieren. Dies mag Kostengründe haben, die Wohnsituation mag dies nicht hergeben oder schlicht andere Gründe haben.

Da in Deutschland ein Großteil der Bevölkerung zur Miete wohnt, sind daher für viele Menschen Solaranlagen schlicht nicht umsetzbar. Allerdings gibt es eine Ausnahme. Die Rede ist von den sogenannten Balkonkraftwerken. Diese richten sich gleichermaßen an Mieter und Hausbesitzer. Die Bundesregierung hat mit der Mehrwertsteuerbefreiung für Solaranlagen zum Jahresbeginn einen zusätzlichen Anreiz geschaffen, um Bürger zum Kauf zu animieren. Gleichzeitig bieten vereinzelte Kommunen regionale Förderungen an. Im Hinblick auf den bevorstehenden Frühling und Sommer ist die Anschaffung einer Solaranlage interessanter denn je.

Ende letzten Monats hat Anker zwei SOLIX Balkonkraftwerk angekündigt. Neben der SOLIX RS40 könnt ihr euch für die SOLIX RS40P entscheiden. Wir haben uns für die SOLIX RS40P entschieden. Auf die Unterschiede der beiden Modelle möchten wir kurz eingehen

SOLIX RS40PSOLIX RS40
VerarbeitungSchwarze & glatte Optikmit Silbergitter
Leistung Solarpanele2x 440W2x 415W
PV-Technologie IBC-TechnologiePERC
Effizienz22,7 Prozent21,3 Prozent
Maße eines Solarpanels1706 x 1134 x 35mm1722 x 1134 x 35mm
Gewicht eines Solarpanels22kg20,5kg
Gewicht des gesamten Sets61,5kg58,5kg
Mikro-Wechselrichter600W600W
Hersteller-Garantie15 Jahre12 Jahre
Leistungsgarantie30 Jahre (>88,8 Prozent)25 Jahre (>80 Prozent)
Preis1.389 Euro989 Euro

Allgemein

Anker SOLIX RS40 und RS40P lassen sich bequem über die Anker-Webseite bestellen. Die Lieferung erfolgt kostenlos bis an die Haustür. Das Ganze wird mittels Spedition abgewickelt. Bevor die Auslieferung erfolgt, erhält man einen Anruf der Spedition und kann einen Liefertermin absprechen. Am vereinbarten Tag kurz vor der Auslieferung erhielten wir einen Anruf vom LKW-Fahrer und wurden „vorgewarnt“, dass dieser in Kürze vorfahren wird. Bei der Auslieferung wurden uns insgesamt vier Pakete übergeben. Die beiden Solarpanele waren in separaten Paketen untergebracht und auf die anderen beiden Pakete verteilten sich das Montagematerial, der Wechselrichter etc.

Lieferumfang

Blicken wir kurz auf den Lieferumfang des Anker SOLIX RS40P. Kurz gesagt, ist alles an Bord, was ihr für die Montage benötigt. Zum Lieferumfang gehören zwei Solarpanele, ein 600W Mikroinverter, ein 5m Schuko-Ladekabel, vier Solarpanel-Verlängerungskabel, vier Halterungen inkl. diverser Schrauben, Flanschmuttern, Klemmen und weiteres Montagematerial, ein Hilfsseil für die Montage, ein Sechskantschlüssel, ein Kreuzschlitzschraubendreher sowie die Gebrauchsanweisung und ein Sicherheitsdatenblatt.

Im Grunde genommen, legt Anker alles bei was ihr für die Montage an einem Balkon, am Boden, im Garten oder auf einem Flachdach benötigt. Nichtsdestotrotz kann es je nach individuellen Verhältnissen sein, dass ihr noch die ein oder andere Schraube benötigt, um das Anker SOLIX RS40P Balkonkraftwerk je nach Standort adäquat gegen Wind / Sturm zu sichern.

Aufbau + Anschluss

Anker empfiehlt für die Montage mindestens drei Personen. Allerdings sind wir der Auffassung, dass man das Balkonkraftwerk auch problemlos zu zweit aufbauen kann. Eine bzw. zwei weitere helfende Händen können natürlich nicht schaden. Vor der Bestellung des Anker SOLIX RS40P hatten wir uns auf der Anker Webseite bereits ein wenig mit dem Balkonkraftwerk und der Montage vertraut gemacht. Unter anderem bietet der Hersteller mehrere Videos an, mit denen man einen Einblick in den Aufbau erhält.

Mit der Gebrauchsanweisung in der Hand ging es dann an den Aufbau. In unserem Fall wird das Balkonkraftwerk auf einem Flachdach installiert. Dabei führt euch die Anleitung Schritt für Schritt durch den Aufbau. Zunächst werden die Tragarme montiert und der „perfekte“ Winkel eingestellt. Konkret haben wir uns für eine direkte Südausrichtung und einen Neigungswinkel von 40 Grad entschieden. Gut möglich, dass wir das Ganze zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal minimal anpassen und ein wenig „experimentieren“. Das wird die Erfahrung der kommenden Wochen noch zeigen. Im Netz finden sich verschiedene Rechner, um die optimal Ausrichtung berechnen zu können. Anker selbst bietet einen Kostenrecher an, mit dem ihr in Abhängigkeit von der Ausrichtung, des Winkels und der Haushaltsgröße euren produzierten Strom und die Ersparnis ausrechnen könnt.

Im Grunde kann man aber nichts mit einer Südausrichtung und einem Aufstellwinkel zwischen 30 Grad und 45 Grad falsch machen. Sollte eine direkte Südausrichtung nicht funktionieren, so spielen ein paar Grad Abweichung kaum eine Rolle. So erhaltet ihr rein rechnerisch halt keine 100 Prozent Ausbeute, sondern nur 98 Prozent.

Anschließend wird der Wechselrichter an einem der Tragarme befestigt. Im nächsten Schritt verbindet ihr die Solarpanele und den Wechselrichter mit den Verlängerungskabeln des Solarpanels. Das Ganze ist „idiotensicher“, da Anker für „+“ und „-“ auf der DC-Seite zwei unterschiedliche Stecker / Buchsen verwendet, die ihr mit ihrem Gegenstück verbindet müsst. Der Wechselrichter bietet zwei QC4-Stecker und zwei QC4-Buchsen, die beiden Solarpanele das jeweilige Gegenstück.

Um den Wechselrichter in Betrieb nehmen zu können, ist ausreichend Sonneneinstrahlung notwendig, damit die Solarpanele den Mikrowechselrichter mit Strom versorgen können. Ist dies der Fall, so blinkt die LED des Wechselrichters nach ca. 30 Sekunden langsam rot. Dies zeigt euch an, dass der Wechselrichter bereit ist.

Nun müsst ihr euch die Anker-App herunterladen und dort unter „Gerät hinzufügen“ den neuen MI60 Mikrowechselrichter hinzufügen. Die App führt euch durch die weitere Installation. Dabei müsst ihr euch unter anderem per WLAN mit dem Mikrowechselrichter verbinden und diesen mit eurem WLAN-Router und somit dem Internet verbinden. Im letzten Schritt werdet ihr dann auf eine Übersichtsseite weitergeleitet, die euch auffordert, den Schuko-Stecker des Wechselrichters in eine Steckdose zu stecken. Blinkt die LED-Anzeige des Wechselrichters nun grün und seid ihr mit eurem Smartphone wieder mit eurem Heim-WLAN verbunden? Wenn ihr dies bestätigt, wird die Installation abgeschlossen und nach ca. 15 Minuten laufen nun die ersten Daten zu eurer PV-Balkon-Solaranlage in der Anker-App ein. Keine Sorge, es dauert keine 15 Minuten bis ihr Strom erzeugt. Sobald ihr den Schuko-Stecker des Wechselrichters in die Steckdose steckt, speist ihr Strom in euren Haushalt ein (vorausgesetzt, es ist ausreichend hell und das Balkonkraftwerk erzeugt Strom).

Denkt dran, dass ihr euer Balkonkraftwerk in jedem Fall ausreichen gegen Wind / Sturm befestigen müsst. Wie das geschieht, müsst ihr individuell nach euren Gegebenheiten entscheiden. Ein Möglichkeit ist es zum Beispiel, das Traggerüst mit dem Boden zu verschrauben oder mit den Schlauchschellen am Balkon befestigen. Das müsst ihr wirklich individuell für euren Aufstellort lösen.

Die Montage und Inbetriebnahme von Anker SOLIX RS40P ist ziemlich einfach und es bedarf keiner handwerklichen Ausbildung. Das Traggerüst ist schnell montiert, die Solarpanele lassen sich bequem mit den mitgelieferten Schrauben auf dem Traggerüst montieren und das Verbinden der Kabel ist „idiotensicher“. Auch die Einrichtung über die Anker-App stellt keine echte Hürde dar.

Unser Kritikpunkt an dieser Stelle sind eins, zwei Formulierungen in der Gebrauchsanweisung. Hier könnte Anker noch einmal nachbessern, um die deutsche Übersetzung etwas präziser zu gestalten. Bei manchen Formulierungen musste man ein paar Sekunden nachdenken, was gemeint ist.

Anker-App

Die Anker-App ist schnell erklärt. Wenn ihr in der App euren Wechselrichter auswählt, landet ihr auf der Übersichtsseite eures Balkonkrafwerks. Ihr seht, wieviel Strom produziert wird, könnt euch Statistiken für einen Tag, einen Woche, einen Monat oder das Jahr anzeigen lassen. Ihr erfahrt, wieviel CO2 ihr eingespart habt, wieviel kWh ihr insgesamt erzeugt habt und wenn ihr euren Strompreis hingelegt habt, dann wird euch auch euer „Gewinn“ angezeigt. Vielmehr oder viel weniger gibt es aktuell in der Anker-App nicht zu entdecken. Mehr benötigt es auch nicht wirklich.

Sonstiges

Bevor ihr das Balkonkraftwerk bestellt oder installiert, solltet ihr ein paar Aspekte überprüfen, die Anker hier auf einer Sonderseite zusammengestellt hat. Dazu gehört unter anderem die Prüfung eures Stromzählertyps sowie der Steckdose, die Erlaubnis des Vermieters oder der Wohnungseigentümergemeinschaft, wenn ihr das Balkonkraftwerk außerhalb des Balkons installieren möchtet, die Anmeldung beim örtlichen Netzbetreiber (klappt oftmals direkt über die Webseite eures Netzbetreibers) sowie bei der Bundesnetzagentur (Marktstammdatenregister).

Die aktuelle Leistungsgrenze für Balkonkraftwerke liegt bei 600W Einspeiseleistung. Genau diese Leistung ermöglicht euch der Anker Wechselrichter MI60. Warum liefert Anker dann SOLIX RS40P Balkonkraftwerk mit Solarpanelen mit 2x 440W aus? Die 2x 440W werden nur unter optimalen Bedingungen (Stand der Sonne, Jahreszeit, idealer Winkel der Solarpanele, Wolken, Kleinstpartikel in der Luft etc.) erreicht. Um allerdings möglichst oft an die 600W zu kommen, hat Anker die Solarpanele großzügig ausgelegt. So kommt man auch bei nicht optimalen Bedingungen eher an die 600W als, wenn nur 2x 300W Panele mit dem Wechselrichter gekoppelt sind.

Ein weiterer Aspekt könnte der sein, dass die Solarpanele im Laufe der Jahre etwas an Leistung verlieren und so die Wahrscheinlichkeit erhöht wird, dass ihr so viel wie möglich Strom in den kommenden Jahren erzeugt.

Die Balkon-PV-Anlage hat folgende offizielle Zertifizierungen:

  • DE4105&VDE0124
  • OVE-Richtlinie R 25
  • CE LVD COC
  • IEC 62109-1
  • IEC 62109-2
  • CE RED (einschließlich LVD, Gesundheit, EMV und RF)
  • RoHS
  • Reach
  • POPS
  • TÜV (gilt nur für einige Modelle)

Zudem hat sie den TÜV Windkanaltest auf Stufe 8 bestanden.

Fazit

Alles in allem hinterlässt das Anker SOLIX RS40P Balkonkraftwerk einen sehr guten Eindruck auf uns. Anker bietet euch eine „schlüsselfertige“ Lösung an, um schnell und unkompliziert ein Balkonkraftwerk zu installieren und in Gebrauch zu nehmen. Und „Ja“, ihr müsst nach der Installation einfach den Schuko-Stecker des Wechselrichters in eine Steckdose stecken und schon geht es los.

Durch die Mehrwertsteuerbefreiung der Bundesregierung auf Solaranlagen sowie regionale Förderungen von Kommunen (hier hat Anker eine Liste von regionalen Zuschüssen von bis zu 800 Euro für private Balkonkraftwerke zusammengestellt), ist die Anschaffung eines Balkonkraftwerk attraktiver denn je. Durch die jährliche Stromersparnis (diese richtet sich unter anderem nach dem Installationsort, den Sonnenstunden, der Haushaltsgröße etc.) hat sich ein Balkonkraftwerk nach wenigen Jahren bezahlt gemacht. Gleichzeitig reduziert man laut Anker bis zu 889kg CO2-Emission im Jahr.

Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass überschüssiger Strom „verpufft“. Wenn euer Balkonkraftwerk beispielsweise 500W erzeugt, euer Haushalt allerdings nur 300W gebraucht, so könnt ihr die überzähligen 200W nicht speichern. Stattdessen werden diese ohne Vergütung ins allgemeine Stromnetz kostenlos eingespeist. Bitte beachtet, dass euer Stromzähler nicht rückwärts laufen sollte.

Als Dankeschön und als Kaufanreiz bietet Anker seinen Kunden derzeit ein beim Kauf eines RS40 oder RS40P ein limitiertes Geschenkset an. Neben einer Powerbank bzw. eines USB-C Ladegerätes erhaltet ihr die eingangs erwähnte kostenlose Lieferung der sperrigen Pakete direkt bis zur Haustür sowie einen 15 Prozent Rabattcode für eine Ladestation auf der Anker-Webseite.

Fairerweise muss man sagen, dass es auch Balkonkraftwerke von weiteren Anbietern gibt. Diese sind zum Teil auch etwas preisgünstiger erhältlich, allerdings bieten euch diese oftmals nicht das Rundum-Sorglos-Paket. Bei Anker hat man in jedem Fall die Gewissheit, dass der Lieferumfang nahezu alles abdeckt. Zudem haben wir Anker in den letzten Jahren als einen mehr als soliden Hersteller kennengelernt. Ganz gleich, ob es sich um Netzteile, Kabel, Saug- und Wischroboter, Akku-Staubsauger, Überwachungskameras etc. handelte, der Hersteller konnte uns mit seinem Preis-/Leistungsverhältnis überzeugen. Unterm Strich kommt es natürlich immer auf den persönlichen Geschmack und eure Vorlieben an. Wir werden in jedem Fall bei dem Thema „am Ball bleiben“ und uns die Stromausbeute in den kommenden Wochen und Monate noch näher angucken.

Ob es für euch dann das Anker SOLIX RS40 Balkonkraftwerk oder das Anker SOLIX RS40P Balkonkraftwerk sein soll, entscheidet ihr.

Preis & Verfügbarkeit

Das Anker SOLIX RS40 Balkonkraftwerk kostet 989 Euro und ist auf Lager und kann unmittelbar verschickt werden. Das Anker SOLIX RS40P Balkonkraftwerk schlägt mit 1.389 Euro zu Buche und wird innerhalb von 10 bis 15 Tagen versandt.

Kategorie: Apple

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1 Kommentare

  • Eugen Weis

    Hey;)

    Eine Solaranlage ist keine PV- Anlage.

    Solaranlagen werden zur Heißwasser-Unterstützung verwendet. PV- Anlagen erzeugen Strom

    07. Mrz 2023 | 8:05 Uhr | Kommentieren

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