Test: 9,7 Zoll iPad Pro

| 21:16 Uhr | 2 Kommentare

Das neue 9,7 Zoll iPad Pro im Test. Ende März 2016 hat Apple nicht nur ein neues 4 Zoll iPhone namens „iPhone SE“ vorgestellt (hier unser Testbericht), sondern auch ein weiteres Mitglied der iPad-Familie begrüßt. Genauer gesagt, hat Apple das neue 9,7 Zoll iPad Pro präsentiert. Das 9,7 Zoll iPad Pro ist der Nachfolger des iPad Air 2 in der 9,7 Zoll Klasse. Die Vorstellung des iPad Air 2 liegt schon ein paar Monate zurück. Im Oktober 2014 führte Apple das iPad Air 2 ein und somit wurde es Zeit für ein neues 9,7 Zoll Apple Tablet. Direkt bei der Namensgebung hat Apple klargestellt, dass es sich um ein „Pro“ Gerät handelt, welches allerhand Leistungswerte mit an die Hand bekommen hat.

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9,7 Zoll iPad Pro Test

Im Herbst 2015 hatte Apple das 12,9 Zoll iPad Pro vorgstellt. Nun gibt es den kleinen Bruder. Den Zusatz „klein“ darf man jedoch nicht zu wörtlich nehmen. Er bezieht sich lediglich auf das Display. Auf ein 12,9 Zoll Modell folgt nun also ein 9,7 Zoll iPad Pro. Dieses bietet sogar ein paar Features und Verbesserungen, die man beim größeren Modell vergebens sucht. Im Vergleich zum iPad Air 2 macht Apple einen großen Schritt nach vorne. Wäre auch schade gewesen, wenn es nur ein kleiner Schritt gewesen wäre, da Apple seit der iPad Air 2 Vorstellung ausreichend Zeit gehabt hat.

Design

Apple bleibt sich und seinem klassischen, zeitlosen und schnörkellosen Design treu. Was will man auch jedes Jahr das Rad neu erfinden? Genau wie beim iPad Air 2 setzt Apple beim neuen 9,7 Zoll iPad Pro auf die Abmessungen 240mm x 169,5mm x 6,1mm (HxBxT). Dabei wiegt das Gerät gerade mal 437g in der WiFi-Variante. In der WiFi-Mobilfunk-Variante sind es 7g mehr. Habt ihr bereits das iPad Air 2 in Gebrauch, so werdet ihr die Leichtigkeit des Gerätes zu schätzen wissen. Man kann es gut in der Hand halten. Im Vergleich dazu wiegt das 12,9 Zoll iPad Pro 713g (WiFi-Modell). Hier ist ein Unterschied deutlich zu spüren. Während man das 12,9 Zoll Modell nicht längere Zeit am langen Arm halten kann, ist dies beim kleineren Bruder deutlich länger möglich. Dies macht das Arbeiten mit dem Gerät deutlich angenehmer, zumindest, wenn man es in der Hand hält.

Display

Auch wenn sich bei der Displaygröße (9,7 Zoll) und bei der Auflösung (2048 x 1536 Pixel) im Vergleich zum iPad Air 2 nichts geändert hat, gibt es beim Display gewaltige Unterschiede zwischen den Geräten. Aber auch im Vergleich zum 12,9 Zoll iPad Pro hat Apple Verbesserungen implementiert, die direkt ins Auge fallen.

Das Retina Display ist 25 Prozent heller und 40 Prozent weniger reflektierend als beim iPad Air 2. Es nutzt das gleiche breitere Farbspektrum wie der iMac mit Retina 5K Display und liefert eine 25 Prozent höhere Farbsättigung für lebendigere Farben. Ein spezieller Timing Controller, Photo Alignment-Technologie und Oxide TFT sorgen für ansprechende Farben Farben, Kontrast und Klarheit.

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Erstmals setzt Apple bei einem Gerät auf ein sogenanntes True Tone Display. Im Bereich der Frontkamera hat Apple einen neuen Vier-Kanal-Sensor verbaut, der eine dynamische Anpassung des Weißabgleichs auf dem Display mit dem Umgebungslicht nutzt, um eine natürlichere, präzisere Betrachtungserfahrung wie auf weißem Papier zu schaffen.

In den Einstellungen findet ihr unter Anzeige & Helligkeit die Möglichkeit True Tone zu aktivieren bzw. zu deaktivieren. Ist die Funktion aktiviert, wird das iPad-Display automatisch an die Umgebungsbeleuchtung angepasst, so dass Farben in verschiedenen Umgebungen einheitlich erscheinen. Solltet ihr in jedem Fall mal ausprobieren, da es die Darstellung auf dem Display in der Tat ein Stück natürlicher wirken lässt. Wir gehen davon aus, dass True Tone früher oder später auch in weiteren iOS-Geräten landet.

A9X-Prozessor sorgt für Leistung „ohne Ende“

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Apple setzt beim 9,7 Zoll iPad Pro auf den gleichen A9X-Chip, der auch schon beim 12,9 Zoll iPad Pro zum Einsatz kommt. Bereits beim 12,9 Zoll iPad Pro Test sind wir auf die Leistungsdaten eingegangen. Diese möchten wir an dieser Stelle nicht noch einmal wiederholen. Kurz gesagt: der A9X-Chip ist sehr leistungsstark und wir hatten zu keinem Zeitpunkt dys Gefühl, dass er an seine Grenzen gekommen ist.

Der A9X-Chip beim 9,7 Zoll iPad Pro ist im Vergleich zum A7-Chip des iPad Air 2 bei der CPU-Leistung 2,4x schneller und bei der Grafikleistung 4,3x schneller. Dies wirkt sich in allen Lebenslagen aus. Apps öffnen blitzschnell, die Kamera ist unmittelbar einsetzbar und 4K-Videobearbeitung in iMovie funktioniert problemlos. Auch bei 3D-Apps und Spielen merkt man den Geschwindigkeitsschub.

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Der A9X-Chip beinhaltet den M9 Coprozessor. Dieser sorgt unter anderem dafür, dass ihr die „Hey Siri“ Funktion nutzen könnt, ohne mit dem Stromnetz verbunden sein zu müssen.

Vier Lautsprecher sorgen für satten Sound

Genau wie beim 12,9 Zoll iPad Pro setzt Apple auf insgesamt vier Lautsprecher. Diese sind in den jeweilgen Ecken des Gerätes verbaut. Der Unterschied zum iPad Air 2 ist gewaltig. Der Sound klingt deutlich volumenreicher und bietet ein detailreicheres Klangbild. Die im iPad Pro verbauten Sensoren erkennen, wie ihr das Gerät haltet und passen den Sound an. Dreht ihr zum Beispiel beim Betrachen eines Spielfilms das Gerät vom Hochkant ins Querformat werden ihr den Unterschied in einer klangreichen Szene direkt feststellen.

Apple spricht davon, dass das Gerät die doppelte Soundleistung im Vergleich zum iPad Air 2 mit sich bringt.

Wenn wir schon beim Thema Sound sind. hier noch ein kleiner Hinweis. iOS 9.3 bietet zusätzlich Unterstützung für das Abspielen von Videos, die mit Dolby Digital Plus Audio-Streams kodiert sind, mit Unterstützung für Mehrkanal-Ausgang unter Verwendung des Apple Lightning Digital AV-Adapters.

Kamerasystem: 12MP machen Spaß

Ehrlicherweise waren wir ein wenig überrascht, dass Apple dem 9,7 Zoll iPad Pro das gleiche Kamerasystem wie dem iPhone 6S verpasst hat. Neben einer 12MP iSight-Kamera kommt eine 5MP Kamera zum Einsatz.

Bereits bei unserem iPhone 6S Test sind wir ausreichend auf die Kameraqualität eingegangen. Wir finden es gut, dass Apple auch dem neuen iPad Pro die Features verpasst. 4K-Videos sind genau so möglich wie das Nutzen des Retina Flash für die Frontkamera. Auch wenn das iPad Pro sicherlich nicht so häufig als Kamera zum Einsatz kommt, ist es beruhigend zu wissen, dass man mit dem 9,7 Zoll iPad Pro sehr gute Fotos und Videos schießen kann. Das war vor ein paar Jahren mit einem Tablet überhaupt nicht denkbar.

Übrigens: Das „kleine“ iPad Pro ist das erste iPad, dem Apple einen LED-Blitz verpasst hat.

Genau wie beim iPhone 6S steht die rückwärtige Kamera des 9,7 Zoll iPad Pro ein Stück weit aus dem Gehäuse heraus. Solltet ihr Sorge haben, dass das Gerät kippelt, so können wir euch beruhigen. Die Kameralinse guckt zwar 1mm aus dem Gehäuse heraus, bauartbedingt kippelt es jedoch nicht.

Akku

Apple verbaut einen Akku mit 27,5 Wattstunden. Gleichzeitig gibt Apple an, dass man das Gerät bis zu 10 Stunden zum Surfen per Wlan im Netz, sowie zur Video- und Musikwiedergabe nutzen kann.

Wir haben nicht mit der Stoppuhr daneben gestanden. Allerdings legt das 9,7 Zoll iPad Pro das gleiche Akkuverhalten an den Tag wie seine Vorgänger. Zumindest sagt uns das unser Bauchgefühl.

Smart Connector

Genau wie beim 12,9 Zoll iPad Pro kommt auch beim 9,7 Zoll Model der sogenannte Smart Connector zum Einsatz. Dieser befindet sich an der Seite des Gerätes und überträgt Daten und Strom zwischen dem iPad Pro und dem Zubehör. Apple selbst bietet als Zubehör das Smart Keyboard an. Aber auch von Drittanbietern gibt es erstes Zubehör für den Smart Connector-Anschluss.

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Einen kurzen Eindruck zum Smart Keyboard von Apple möchten wir euch an dieser Stelle geben. Das Smart Keyboard ist in jedem Fall eine Bereicherung, um produktiver mit dem iPad Pro arbeiten zu können. Dadurch das die virtuelle Tastatur nicht eingeblendet wird, kann man tippen und deutlich mehr Inhalte sehen. Es gibt Kurzbehle (zur Übersicht der Kurzbefehle einfach die Befehlstaste gedrückt halten) und zudem schützt das Keyboard beim Transport auch das Display des Gerätes.

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Eine Sache können wir allerdings überhaupt nicht nachvollziehen. Apple bietet das Smart Keyboard bislang nur mit Tastaturlayout Englisch (USA) an. Es kann ja nicht so schwer sein, auch eine deutsche Tastatur anzubieten. Habt ihr am iPad in den Einstellungen das deutsche Layout eingestellt, so reagiert die Tastatur auch entsprechend. Tippt ihr auf das Y, so erfolgt die Eingabe des Z. Leider weiß man jedoch nicht alle Buchstaben und Zeichen auswendig, so dass es manchmal zwei Versuche bedarf, bis man z.B. das ß oder & trifft.

Fazit

Das neue 9,7 Zoll iPad Pro überzeugt auf ganzer Linie. Lediglich das Fehlen des Smart Keyboard mit deutschem Tastaturlayout ist ein kleiner Schönheitsfehler, den Apple hoffentlich bald beseitigt.

Das „kleine“ iPad Pro ist in unseren Augen das beste iPad, welches Apple bislang vorgestellt hat. Es ist leistungsstark und wir haben es bislang noch nicht geschafft, das Gerät leistungsmäßig in die Knie zu zwingen. Das Kamerasystem wurde im Vergleich zum Vorgänger deutlich verbessert, der Sound wurde optimiert, so dass Videos deutlich mehr Spaß machen und dank der Größe von 9,7 Zoll ist das Gerät auch deutlich mobiler als das 12,9 Zoll Pendant. Zudem kann auch Apple Pencil genutzt werden. Natürlich hält Apple für das neue iPad Pro auch Smart Cover und Smart Cases in verschiedenen Farben parat.

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Anwender, die bereits ein iPad Air 2 besitzen und mit dem Gerät zufrieden sind, müssen in unseren Augen nicht zwangsläufig upgraden. Ab dem iPad Air (oder älter) lohnt sich der Wechsel, da der Sprung von Generation zu Generation immer größer wird.

Preis & Verfügbarkeit

Apple bietet das neue 9,7 Zoll iPad Pro in den Speichergrößen 32GB, 128GB und 256GB sowie als WiFi und als WiFi-LTE Modell an. Zudem wählt ihr zwischen den Farben silber, gold, spacegrau und roségold. Preislich geht es ab 689 Euro (32GB WiFi) los. Das High-End Modell (256Gb WiFi+LTE) schlägt mit 1199 Euro zu buche.

Egal für welches Modell ihr euch entscheidet, die Geräte sind im Apple Online Store als sofort lieferbar gekennzeichnet.

Kategorie: iPad

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2 Kommentare

  • Benjamin

    „Die Kameralinse guckt zwar 1mm aus dem Gehäuse heraus, bauartbedingt kippelt es jedoch nicht.“
    Also hat das iPad ne leichte Krümmung? O.o

    11. Apr 2016 | 13:44 Uhr | Kommentieren
    • 50Hertz

      Ne…es ist nur lang genug dass der Höhenunterschied relativ zur Länge an Gewichtung verliert und die Auflagefläche an den anderen 3 Ecken dadurch groß genug sind, sodass es nicht kippelt 😉

      11. Apr 2016 | 14:19 Uhr | Kommentieren

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