iPhone 11 Pro (Max) im Test

| 21:23 Uhr | 1 Kommentar

Am 10. September 2019 hat Apple die neuen iPhone 11, iPhone 11 Pro und iPhone 11 Pro Max vorgestellt. Wir haben uns bewusst ein paar Tage mehr Zeit für unseren iPhone 11 Pro bzw. iPhone 11 Pro Max Test Zeit gelassen. Innerhalb von einer Woche kann man sich einfach kein Urteil zu einem Gerät erlauben. Zudem hat Apple in den vergangenen Tage bereits mehrere iOS-Updates freigegeben, die nicht nur den neuen iPhone 11, iPhone 11 Pro und iPhone 11 Pro Max gut tun, sondern allen Geräten. Mit iOS 13.2 ist bereits das nächste iOS-Update in der Pipeline.

iPhone 11 Pro Max im Test

Allgemein

In den letzten Jahren haben wir uns regelmäßig für das „größte“ verfügbare iPhone-Modell entschieden. Dies startete bei den Plus-Modellen und setzt sich nun bei den Max-Modellen fort. Wir kommen mit den großen Größen gut klar, haben uns aber immer auch wieder die Frage gestellt, ob nicht die „normale“ Größe ausreichen würde. Dies ist sicherlich geschmacks- und vor allem gewöhnungssache. Wir konnten uns damals nicht wirklich vorstellen, dass das Plus-Modell den Vorzug zum normalen Modell erhält. Da Apple mittlerweile kaum noch Unterschiede zwischen den „normalen“ und den „Plus“- bzw. „Max“-Modellen macht, kommt es quasi fast nur noch auf die Größe an. Die Unterschiede liegen „nur“ noch in der Displaygröße und in der Akkuleistung. Früher lag auch im Kamerasystem ein riesiger Unterschied. Dies ist mittlerweile nicht mehr der Fall. iPhone 11 Pro und iPhone 11 Pro Max besitzen das gleiche Kamerasystem, sowohl auf der Vorder- als auch der Rückseite.

Soweit so gut. Dieses Jahr fiel unsere Wahl auf das iPhone 11 Pro Max in Nachtgrün (Midnight Green). Nachtgrün bietet Apple bei seinen Pro-Modellen erstmals an und die Farbe gefällt uns wirklich gut. Nicht nur auf dem Marketing-Material, sondern auch in Natura. Warum Jahr für Jahr immer die gleiche Farbe wählen, ein wenig Abwechslung tut gut.

Verpackung

Der erste Unterschied zwischen dem iPhone 11 Pro Max und älteren iPhone-Generationen liegt in der Verpackung und im Lieferumfang. Erstmals bildet Apple auf der Verpackung die Rückseite eines iPhones ab, so dass man auf der Verpackung bereits das neue Kamerasystem zu Gesicht bekommt. Auch beim Öffnen der Verpackung dürfte dem iPhone-Bestandskunden ein erster Unterschied auffallen. Das iPhone 11 Pro Max liegt „verkehrt“ herum, also mit dem Gesicht (Display)nach unten in der Verpackung. Der Anwender blickt somit auch hier zuerst auf die Kamera. Dies unterstreicht bereits beim Öffnen, auf welche Funktion der Hersteller in diesem Jahr einen besonderen Fokus gelegt hat.


Zwar hat Apple auch in der Vergangenheit bereits das iPhone-Kamerasystem intensiv beworben, in diesem Jahr nimmt das Ganze jedoch eine neue Dimension an. Wie in den Jahren zuvor findet ihr in der Verpackung auch die EarPods mit Lightning-Anschluss, Dokumentationen sowie ein Netzteil und ein Ladekabel.

Erstmals legt Apple bei den Pro-Modellen ein 18W USB-C Netzteil sowie ein USB-C auf Lightning-Kabel bei, so dass die Schnell-Ladefunktion direkt von Haus aus unterstützt wird. Beim normalen iPhone 11 ist dies nicht der Fall. Bei diesem Gerät liegt nach wie vor ein normales Lightning-Kabel sowie ein 5W USB-A Netzteil bei. Ein kleiner aber feiner Unterschied zwischen den Non-Pro und Pro-Modellen.

Design

Sprechen wir über das Design, Abmessungen, Gewicht etc. Bisher haben wir ein iPhone XS Max benutzt und sind auf das iPhone 11 Pro Max umgestiegen. Blickt man nur auf die Vorderseite, so erkennt man keinen Unterschied. Alles bleibt beim Alten, zumindest optisch. Apple spricht allerdings davon, dass man ein härteres Glas auf der Vorder- und Rückseite verbaut hat, welches die neuen Modelle besser gegen Beschädigungen schützen soll. Auch wurde auf der Vorderseite die Frontkamera verbessert, allerdings sieht man auch dies nicht mit dem bloßen Auge.

Dreht man das iPhone 11 Pro Max um, so sticht natürlich direkt das neue Kamerasystem ins Auge. Apple setzt auf eine Dreifach-Kamera und verbaut diese in einem quadratischen Kamerabuckel. Das Apple-Logo sitzt nun mittig auf der Rückseite und das CE-Zeichen ist nur noch minimal im unteren Bereich zu erkennen.

Wenn ihr uns fragt, so waren die ersten Leaks, die im Laufe des Sommers auftauchten und die Triple-Kamera zeigten, sehr gewöhnungsbedürftig. Auch die ersten „Dummys“, die umher schwirrten, sahen irritierend aus.

Nach der Vorstellung des neuen iPhone 11 Pro (Max) relativiert sich das Ganze und mittlerweile finden wir die Triple-Kamera gut umgesetzt und in die Rückseite integriert. Auch wirkt die Kamera weniger wuchtig, als es auf den ersten Fotos zu vermuten war. Apple setzt bei der Rückseite auf ein Stück Glas, in die sich die drei Kameras nahtlos einfügen.

Liegt das iPhone 11 Pro (Max) ohne Schutzhülle auf dem Tisch, kippelt dieses ein wenig, allerdings nur, wenn man im oberen linken Bereich auf das Display tippt. Dies ist dem leichten Kamerabuckel geschuldet. Da die meisten Nutzer sicherlich eine Schutzhülle verwenden, wird dies nicht wirklich ins Gewicht fallen.

Bei den Pro-Modellen ist die Rückseite matt und der Kamerabuckel glänzend. Wir empfinden die Rückseitige griffiger als es beim iPhone XS Max der Fall ist.

Unser iPhone 11 Pro Max misst 158,0mm x 77,8mm x 8,1mm (HxBxT). Beim iPhone XS Max sind es 157,5mm x 77,4mm x 7,7mm. Ganz ehrlich, den Unterschied merkt man nicht. Mit seinen 226g ist das iPhone 11 Pro Max 18g schwerer als das iPhone XS Max. Auch das spürt man nicht wirklich. Das etwas größere Gewicht sowie die 0,4mm Größenunterschied in der Tiefe führen wir auf den größeren Akku zurück, der in Kombination mit dem neuen A13-Chip zur Steigerung der Akkulaufzeit führt.

An der Verarbeitung des iPhone 11 Pro Max gibt es nichts auszusetzen. Die hochwertige Materialien und die Verarbeitung sind „top“.

An der Stelle noch der Hinweis, dass das iPhone 11 Pro Max besser gegen Wasser und Staub geschützt sind, als sein Vorgänger. iPhone 11 Pro (Max) ist nach IEC Norm 60529 unter IP68 klassifiziert (bis zu 30 Minuten und in einer Tiefe von bis zu 4 Metern). An dieser Stelle möchten wir euch allerdings an das Handbuch verweisen, dort heißt es unter anderem, dass ihr das iPhone 11 Pro (Max) nicht beim Schwimmen oder Baden mitführen soll und nicht absichtlich in Wasser eintauchen solltet. Sollte es doch einmal ins Wasser eintauchen, so müsst ihr nicht sofort Sorge haben, dass es beschädigt wird. In der iPhone 11 Pro (Max) Bedienungshandbuch findet ihr auch Informationen zur Handhabung, wenn das iPhone mit Flüssigkeiten oder Staub in Kontakt kommt.

Display

Beim iPhone XS und iPhone XS Max betitelt Apple das Display als „Super Retina HD Display“. Beim iPhone 11 Pro und iPhone 11 Pro Max spricht Apple vom „Super Retina XDR Display“. Dieser Name ist sicherlich am neuen Pro Display XDR angelehnt.

Die Umbenennung erfolgt nicht nur aus Marketingsicht. Apple hat das Display beim iPhone 11 Pro (Max) noch einmal verbessert. Displaygröße und -auflösung sowie die Pixeldichte sind identisch geblieben. Auch bei den Eigenschaften HDR, True Tone Display und großer Farbraum (P3) gibt es keine Unterschiede.

Der Vorteil des neuen Super Retina XDR Displays liegt in erster Linie im Kontrastverhältnis sowie in der maximal typischen Helligkeit. Das Super Retina XDR Display des iPhone 11 Pro (Max) wird mit einem typischen Kontrastverhältnis von 2.000.000:1 und einer maximalen typischen Helligkeit von 800 Nits angegeben. Super Retina HD Display des iPhone XS (Max) verfügt über ein typisches Kontrastverhältnis von 1.000.000:1 und eine maximaln typischen Helligkeit von 625 Nits.

Ganz ehrlich? Den Unterschied sieht man. Im normalen Gebrauch erkennt man, dass das Kontrastverhältnis sowie die Helligkeit verbessert wurden. Besonders bei Filmen und Serien und somit bei Videoinhalten kommt das verbesserte Display zum Tragen. Dies liegt daran, dass das Display bei HDR Fotos und HDR10 Filmen bis zu 1200 Nits bietet.

Ein weiterer Unterschied zwischen dem Display des iPhone 11 Pro (Max) und des iPhone XS (Max) liegt in der Energieeffizienz. Das Display der neuen iPhone-Generation ist bis zu 15 Prozent energieeffizienter. Zudem verzichtet Apple bei den neuen iPhone-Modellen auf 3D Touch und setzt stattdessen durchgängig auf Haptic Touch.

Chip

Bei der Keynote ist Apple besonders intensiv auf den neuen A13-Chip eingegangen. Unterm Strich war es ziemlich technisch und mit vielen Zahlen bespickt. Neben dem Kamerasystem ist in unseren Augen der A13-Chip der große Gewinner beim neuen iPhone 11 Pro und iPhone 11 Pro Max. Natürlich kommt dieser Chip auch beim „normalen“ iPhone 11 zum Einsatz.


Die Verbesserungen des A13-Chips wirken sich auf nahezu alle Bereiche der neuen iPhone-Modelle aus. Apple hat dieses Jahr nicht nur darauf geachtet, dass man die Leistung steigern konnte. Vielmehr ging es um Energieeffizienz. Blicken wir auf die einzelnen Zahlen.

CPU: Die zwei Performance-Kerne der CPU sind bis zu 20 Prozent schneller und verbrauchen bis zu 30 Prozent weniger Energie. Die Effizienz-Kerne sind bis zu 20 Prozent schneller und verbrauchen bis zu 40 Prozent weniger Energie.

GPU: Die von Apple entwickelte GPU ist bis zu 20 Prozent schneller und verbraucht bis zu 40 Prozent weniger Energie.

Neural Engine: Die von Apple entwickelte 8‑Core Neural Engine ist bis zu 20 Prozent schneller und verbraucht bis zu 15 Prozent weniger Energie. Sie liefert die Leistung für das Drei-Kamera-System, Face ID, AR Apps und mehr.

Zudem ist der A13 für maschinelles Lernen und Core ML 3 verantwortlich. Auch hier konnte der Chip verbessert werden. So machen zwei neue Beschleuniger für maschinelles Lernen auf der CPU Matrizen­berechnungen bis zu sechsmal schneller, sodass die CPU über eine Billion Berechnungen pro Sekunde ausführen kann.

Soweit die Zahlen und Fakten. Im täglichen Gebrauch zeigt sich, wie gut oder schlecht ein Chip ist. Wie gut kann er prozessorintensive Aufgaben erledigen? Dies zeigt sich zum Beispiel bei der Videoverarbeitung. Natürlich benötigt die Videoverarbeitung ihre Zeit. Wenn man jedoch berücksichtig, dass die Aufgabe von einem iPhone und einem mobilen Chip erledigt wird, ist das schon beeindruckend, wie flott das funktioniert.

Schon beim iPhone XS Max hatten wir zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass der verbaute A12 an seine Grenzen kommt. Dies setzt sich beim A13 fort. Das System ist flott – und zwar in allen Lebenslagen. Den verbesserten Chip, kann man in unseren Augen in jedem Fall beim fotografieren und videografieren feststellen. Wirkt alles noch einmal einen Tick flotter als beim iPhone XS Max. Dabei meinen wir unter anderem, wie schnell die Kamera bereit ist, wie schnell man zwischen den Sensoren wechselt, das Fokussieren, Videobearbeitung etc.pp.

Um die Leistungsfähigkeit des A13-Chips zu testen, können wir euch nur dringend empfehlen, Apples Spiele-Abo-Service Apple Arcade zu testen. Der erste Monat ist kostenlos. Einfach mal ein paar Spiele herunterladen und anspielen. Dabei wird die Rechenleistung ebenso deutlich.

Der A13 Chip sorgt in Kombination mit weiteren Verbesserungen auch für die gesteigerte Akkulaufzeit und da hat Apple in diesem Jahr in der Tat ordentlich nachgelegt. Doch dazu später mehr.

Kamera

Das iPhone wird zur iCamera. Die iPhone-Kamera war in den letzten Jahren sicherlich nicht schlecht. Ganz im Gegenteil, in vielen Anwendungsbereichen lieferte sie überzeugende Ergebnisse. Nichtsdestotrotz muss man zugeben, dass es auch Situation gab, bei der es Nachholbedarf gab. Hierbei denken wir in erster Linie an Nachtaufnahmen bzw. an Aufnahmen bei schlechten Lichtverhältnis. Neidlos muss man da anerkennen, dass das Pixel 3 in diesen Situationen schlichtweg bessere Ergebnisse geliefert hat.

Ohne wenn und aber hat Apple das Kamerasystem in diesem Jahr deutlich weiter entwickelt. Wir haben es neulich schon einmal an anderer Stelle geschrieben, dass die Kameraverbesserungen auch zwei neue iPhone-Generationen abdecken könnten.

Beim neuen iPhone 11 Pro (Max) verbaut Apple erstmals ein Dreifach-Kamerasystem. Neben dem Weitwinkel- und Teleobjektiv kommt zum ersten Mal ein Ultraweitwinkel-Objektiv zum Einsatz. Allerdings wurden auch die beiden Bestandsobjektive verbessert.

Weitwinkelobjektiv

  • 26 mm Brennweite
  • ƒ/1.8 Blende
  • Objektiv mit 6 Elementen
  • Optische Bild­stabilisierung
  • 100 % Focus Pixels
  • Neuer 12 Megapixel Sensor

Teleobjektiv

  • 52 mm Brennweite
  • Größere ƒ/2.0 Blende
  • Objektiv mit 6 Elementen
  • Optische Bild­stabilisierung
  • 2x optischer Zoom
  • 12 Megapixel Sensor

Ultraweitwinkel-Objektiv

  • 13 mm Brennweite
  • ƒ/2.4 Blende
  • Objektiv mit 5 Elementen
  • 121° Sichtfeld
  • bis zu viermal mehr Umgebung
  • 12 Megapixel Sensor

Zunächst einmal sei gesagt, dass die drei Kameraobjektive nahtlos zusammenspielen. Der Nutzer bekommt den Wechsel zwischen den einzelnen Kameras nicht mit. Man wählt die Zoomstufe (0,5x – 1x – 2x) und das iPhone erledigt den Rest. Als Anwender wirkt das absolut nahtlos. Natürlich könnt ihr auch andere Zoomstufen (bis zu 10x) nutzen. Dann erhaltet ihr allerdings einen Digitalzoom und keinen optischen Zoom.

Starten wir mit dem neuen Ultraweitwinkel-Objektiv. Wir hätten nicht gedacht, dass wir das Ultraweitwinkel-Objektiv so häufig einsetzen, wie wir es in den letzten Tagen getan haben. Manchmal fehlt einfach der Platz zwischen der Kamera und einer Person oder einem Objekt. Mit dem iPhone 11 Pro (Max) wechselt ihr einfach auf die 0,5x Zoomstufe und habt plötzlich viel mehr Inhalt auf einem Foto. Doch nicht nur beim Abstand zwischen Kamera und Person/Objekt ist die Ultraweitwinkel-Objektiv hilfreich. Dieses bietet dem Fotografen auch neue Perspektiven. Einfach mal mit dem Ultraweitwinkel-Objektiv spielen und nicht nur das Standard-Weitwinkel-Objektiv benutzen. So erhält man ganz neue Fotografiemöglichkeiten und kann deutlich mehr von der Umwelt aufnehmen. Insbesondere bei großen Gebäuden oder Bergen ist das Ultraweitwinkel-Objektiv hilfreich.

Teleobjekt

Weitwinkelobjektiv

Ultra-Weitwinkelobjekt

Das Ultraweitwinkel-Objektiv unterstützt übrigens auch das normale Weitwinkel-Objekt. Über Einstellungen -> Kamera -> „Fotoaufnahme außerhalb des Rahmens“ könnt ihr festlegen, dass neben einer normalen Weitwinkel- auch die Ultraweitwinkel-Aufnahme gespeichert werden soll. Dies seht ihr auch auf dem Display, wenn Inhalte außerhalb des „Fotorahmens“ dargestellt werden. Dieser Modus hilft dabei die Komposition zu verbessern. Ihr könnt dann die Ultraweitwinkel-Aufnahmen für Korrekturen verwenden. Setzt ihr die Aufnahme nicht für Korrekturen ein, so wird diese nach 30 Tagen gelöscht. Die Anpassung kann übrigens auch automatisch durch das iPhone erfolgen (lässt sich in den Kameraeinstellungen aktivieren). Dies ist zum Beispiel dann der Fall, wenn eine Person oder ein Objekt nicht optimal getroffen wurde. Dann bessert das iPhone automatisch nach.

Weitwinkel- und Teleobjektiv wurden im Vergleich zum iPhone XS (Max) auch verbessert. Auf diese beiden Elemente möchten wir an dieser Stelle jedoch nicht näher näher eingehen, da sie (abgesehen vom Nachtmodus) keinen riesigen Sprung darstellen. Eine Verbesserung stellt zum Beispiel die größere ƒ/2.0 Blende beim Teleobjektiv dar. Diese lässt schlicht und einfach mehr Licht hinein.

Wenn man über das iPhone 11 Pro und iPhone 11 Pro Max spricht, muss man zwingend über den Nachtmodus sprechen. Dieser bzw. der fehlende Nachtmodus war ein Kritikpunkte am Kamerasystem der bisherigen iPhone-Generation. Hier hat Apple nachgebessert, wobei „nachgebessert“ sicherlich der falsche Begriff ist. Apple hat nicht nur nachgebessert, sondern in unseren Augen ordentlich vorgelegt. Es war allerdings auch nötig, dass Apple diesen Aspekt angeht.

Der Nachtmodus wird automatisch aktiviert, wenn ihr ihn benötigt. Hier fallen uns zahlreiche Anwendungsgebiete ein und wir haben den Night Mode in den letzten Tagen intensiv getestet. Es ist in unseren Augen beeindruckend, was das iPhone aus wenig Licht herausholt. Wenn ihr auf den Auslöser tippt, macht die Kamera mehrere Bilder, während die optische Bild­stabilisierung das Objektiv ruhig hält. Im Display erkennt ihr den Nachtmodus an einem kleinen Mondsysmbol, welches dargestellt wird.

Dabei legt das iPhone automatisch fest, wie lange der Verschluss geöffnet sein sollte. Dies könnt ihr allerdings auch manuell abändern. Allerdings haben wir festgestellt, dass das iPhone sehr gute Werte hierfür ermittelt.

Neben der Hardware sorgt auch die Software für die beeindruckenden Nachtaufnahmen. Sie richtet die Bilder aus, um Bewegungs­unschärfe zu korrigieren. Sie verwirft Bereiche mit zu viel Unschärfe und kombiniert schärfere miteinander. Sie passt den Kontrast an, damit alles ausgewogen bleibt. Sie optimiert die Farben, damit sie natürlich aussehen. Dann nutzt sie intelligente Rauschentfernung und Detailverbesserung, um das fertige Bild zu erstellen.

An dieser Stelle muss man allerdings ganz klar festhalten, dass der Nachtmodus umso besser ist, je statischer eine Person oder ein Objekt ist. Man darf nicht glauben, dass man schnelle Bewegungen bei schlechten Lichtverhältnissen optimal und ohne Bewegungsunschärfe einfangen kann. Nichtsdestotrotz ist das iPhone 11 Pro in diesem Situationen auch besser geworden als sein Vorgänger.

Beim iPhone 11 Pro (Max) verwendet Apple Smart HDR der nächsten Generation. Dies optimiert mit fortschrittlichen Algorithmen die Details in den dunklen und hellen Bereichen eurer Bilder. In Kombination mit maschinellem Lernen erkennt das iPhone Gesichter in eurer Aufnahme und ändert intelligent die Belichtung. So kann das iPhone 11 Pro automatisch Details im Motiv und im Hintergrund anpassen.

Das neue Smart HDR stellt zum bisherigen Smart HDR sicherlich keinen Unterschied wie Tag und Nacht dar. Das muss man ganz klar festhalten. Allerdings wirken die dunklen und hellen Bereiche auf einem Foto etwas besser aufeinander abgestimmt.

Sprechen wir kurz über das Thema „Videoaufnahmen“. Die Videoaufnahmen bei den bisherigen iPhone-Generationen waren bereits erstklassig. Apple spricht davon, dass man das Leistungsniveau noch einmal steigern könnte. Dank erweitern Dynamikbereich und Cinematic Videostabilisierung wirken diese noch einmal etwas hochwertiger. Mit der Ultraweitwinkel-Kamera könnt ihr viermal mehr Umgebung aufnehmen. Dank Audiozoom passt das iPhone Audioaufnahmen an den Bildausschnitt an und blendet andere Audioelemente ein Stück weit aus. So wird zum Beispiel fließendes Wasser außerhalb des Bildausschnitts ausgeblendet, während ihr eine Person aufnehmt und diese spricht.

Zum guten Schluss möchten wir noch kurz auf die neuen Möglichkeiten der Foto- und Videobearbeitung zu sprechen kommen. Mit iOS 13 gibt euch Apple zahlreiche Werkzeuge mit an die Hand, wie ihr Fotos und Videos bearbeiten könnt. Wir können euch nur empfehlen, das Ganze einfach mal auszuprobieren. Belichtung, Brillanz, Glanzlichter, Schatten, Kontrast, Helligkeit, Schwarzpunkt, Sättigung, Lebendigkeit, Wärme,Farbton, Schärfe, Auflösung, Filter, Beschneiden und mehr könnt ihr verwerten. Dies stellt in unseren Augen neben den reinen Hardwareverbesserungen einen deutlichen Fortschritt dar. Selbst ambitioniertere Fotografen müssen so nicht mehr auf Drittanbieter-Apps zurück greifen. Möchtet ihr allerdings noch mehr aus de Kamera des iPhone 11 Pro herausholen, so setzt auf Apps, wie z.B. Halide oder ProCamera.

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Face ID / Frontkamera

Wenn man über das Kamerasystem des neuen iPhone 11 Pro spricht, muss man auch über die TrueDepth-Kamera auf der Vorderseite sprechen. Apple verbaut bei der neuen iPhone Generation eine 12MP Kamera (anstatt 7MP), setzt auf Smart HDR der neuen Generation und bietet erstmals auch 4K Videoaufnahmen. Auch Slo-Motion-Aufnahmen über die Frontkamera sind ab sofort möglich. Apple nennt das „Slofie“.

Zudem spricht Apple davon, dass Face ID 30 Prozent schneller ist. In der Tat können wir feststellen, dass die Gesichtserkennung schneller geworden ist. So wirkt das Ganze noch nahtloser. Allerdings ist die Gesichtserkennung Dank iOS 13 auch beim iPhone XS Max schneller geworden. Weiter heißt es, dass die TrueDepth-Kamera nun auch Gesichter aus mehr Winkeln erkennt, und Gesichter die weiter entfernt sind.

Diese Aussage ist durchaus richtig. In unserem Alltag wirken sich diese Verbesserungen jedoch nur minimal aus. Wir würden uns wünschen, dass Gesichter mit noch größeren Distanzen und aus einem noch größeren Winkel erkannt werden. Je nachdem, wie das iPhone auf dem Schreibtisch liegt, wird das Gesicht nach wie vor nicht erkannt, wenn man davor sitzt.

Unabhängig davon funktioniert Face ID absolut überzeugend und man bekommt als Anwender überhaupt nicht mit, dass das Entsperren des Gerätes durch das iPhone über biometrische Merkmale gewährleistet wird. Wir vergleichen das gerne mit Touch ID (1. Generation). Diese Technologie war schon ziemlich gut, aber nicht ideal. Mit Touch ID (2. Generation) ist die Technologie noch einmal deutlich komfortabler geworden. Ähnliches erwarten wir zukünftig bei Face ID (2. Generation).

Akkulaufzeit

In diesem Jahr bewirbt Apple die Akkulaufzeit der neuen Geräte intensiver denn je. Dazu gibt es auch allen Grund. In den letzten Jahren hat Apple die Akkulaufzeit regelmäßig gesteigert – meist um eine Stunde. In diesem Jahr sind es bis zu 5 Stunden (iPhone 11 Pro Max) bzw. bis zu 4 Stunden (iPhone 11 Pro). Die Verbesserungen beziehen sich auf das jeweiligen Pendant, also das iPhone XS Max bzw. iPhone XS.

An dieser Stelle drängt sich natürlich die Frage auf, wie Apple das erreichen konnte. Gefühlt, hat Apple an allen Ecken und Kanten gearbeitet. Zunächst einmal kommt ein größerer Akku zum Einsatz, aber auch der Chip und das Display sind hinsichtlich ihrer Energieeffizienz entwickelt worden. So ist das Display beispielsweise 15 Prozent energieeffizenter als beim XS (Max). Darüberhinaus hat Apple die Software verbessert.

Wir haben nicht mit der Stoppuhr daneben gesessen und die angegebene Akkulaufzeit kontrolliert. Die angegebenen Werte wird Apple im Labor tatsächlich erreicht haben. Auch ohne die Werte direkt zu kontrollieren, spürt man innerhalb der ersten Tage, dass das iPhone 11 Pro Max spürbar länger als das iPhone XS Max hält.

In den letzten Jahren haben sich Nutzer regelmäßig gewünscht, dass Apple die Akkulaufzeit deutlicher verbessert. Genau diesem Wunsch kommt der Hersteller in diesem Jahr tatsächlich nach. Das Gerät ist minimal dicker geworden und gleichzeitig verzichtet Apple auf 3D Touch. Für die zuletzt genannte Funktion war eine weitere Displayschicht zur Druckerkennung notwendig. Auf diese verzichtet Apple bei den neuen Modellen und hat dadurch wieder mehr Platz für einen größeren Akku zur Verfügung. Durch diese Maßnahme spart Apple zwar nicht Unmengen an Platz, allerdings ist es ein weiteres kleines Puzzlestück, um die Akkulaufzeit zu steigern.

Benötigt man noch mehr Akkulaufzeit bei einem Smartphone? Es ist schwer für einen Hersteller die Balance zwischen einem schlanken und leichten Gerät und einer angemessenen Akkulaufzeit zu finden. In den letzten Jahren hat Apple die Balance nicht ideal getroffen. Nun kommt man dieser in jedem Fall deutlich näher. Mehr Akkulaufzeit geht immer, Allerdings sollten die Geräte auch zukünftig kompakt bleiben.

Haptic Touch anstatt 3D Touch

3D Touch wurde mit dem iPhone 6S eingeführt und seitdem in jedes neue iPhone integriert (Ausnahme iPhone XR). Beim iPhone XR setzt Apple bereits auf Haptic Touch. Haptic Touch ist ähnlich wie 3D Touch. Allerdings sind Display mit Haptic Touch nicht drucksensitiv, so dass sie den tatsächlichen Druck auf das Display nicht erkennen.

3D Touch ist sicherlich eine gute Technologie, allerdings wurde es von den Anwendern nie richtig angenommen. Peek & Pop kam bei uns beispielsweise fast nie zum Einsatz.

Beim iPhone 11 & 11 Pro verzichtet Apple auf 3D Touch. Ganz ehrlich? Vermissen tun wir es nicht, allerdings muss man sich ein wenig umgewöhnen. Haptic Touch ist etwas langsamer als 3D Touch. Nicht viel langsamer, aber spürbar langsamer. Man muss sich schlichtweg dran gewöhnen. Als einen Nachteil empfinden wir, dass man den Cursor bei der Textverarbeitung nicht mehr von allen Positionen auf der Tastatur mit einem festen Druck verschieben kann. Haptic Touch ermöglicht dies über die Leertaste.

Der Vorteil von Haptic Touch ist, dass Apple – wie bereits weiter oben geschrieben – auf eine zusätzliche Displayebene für 3D Touch verzichten kann und somit etwas Platz im Gehäuseinneren spart.

Fazit

Mit der Kombination aus iPhone 11 auf der einen Seite und dem iPhone 11 Pro und iPhone 11 Pro Max auf der anderen Seite hat Apple in unseren Augen in diesem Jahr verdammt viel richtig gemacht.

Das iPhone 11 bietet eine Leistung, die den meisten Anwendern absolut ausreichen dürfte. Insbesondere das Dual-Kamerasystem, der A13-Chip und die Akkulaufzeit können überzeugen. Wenn man dann noch bedenkt, dass das iPhone 11 bei 799 Euro startet, so ist das ein attraktives Gesamtpaket.

Und dann kam das Pro. Demgegenüber steht das iPhone 11 Pro (Max). Hier legt Apple noch mal eine Schippe drauf. Ob man diese tatsächlich benötigt, kann nur jeder Nutzer selbst entscheiden. Hervorzuheben sind das Dreifach-Kamerasystem (anstatt Dual-Kamera), das beeindruckende OLED-Display (anstatt LCD), die längere Akkulaufzeit (das iPhone 11 Pro Max ist nun das iPhone mit der längsten Akkulaufzeit aller Zeiten) und de Edelstahlrahmen (anstatt Aluminium). Zudem legt Apple ein 18W USB-C anstatt 5W USB-Netzteil bei. Gleichzeitig muss man jedoch bedenken, dass das iPhone 11 Pro bei 1149 Euro startet.

Wie bereits erwähnt, dürfte das „normale“ iPhone 11 den meisten Ansprüchen genügen. Seid ihr jedoch Foto-Enthusiasten, so ist das iPhone 11 Pro bzw. iPhone 11 Pro Max die erste Wahl.

Für wen lohnt sich der Umstieg auf die neue iPhone-Generation? „Foto-Freaks“, die das nötige Kleingeld haben, steigen auf das iPhone 11 Pro (Max) um, selbst wenn sie noch ein iPhone XS (Max) besitzen.

Ansonsten muss man differenzieren. Besitzer eines iPhone X oder iPhone XS (Max) müssen in unseren Augen nicht zwingend wechseln. Die Geräte besitzen mittlerweile so viel Leistung, dass man diese problemlos drei Jahre (oder länger) benutzen kann. Besitzern eines iPhone 7 (Plus) oder älter können wir den Wechsel zum neuen iPhone 11 oder iPhone 11 Pro (Max) nur empfehlen. Insbesondere beim Kamerasystem hat sich in den letzten drei Jahren verdammt viel getan.

Wieviel Speicher benötigt man bei seinem iPhone 11 Pro? Wir sind der Meinung, dass man mit der goldenen Mitte und 256GB gut aufgestellt ist. Anwender, die nur hin- und wieder Fotos und Videos aufnehmen, dürften auch mit 64GB zurecht kommen. Foto- und Video-Enthusiasten greifen zu 512GB. Das iPhone 11 bietet Apple übrigens mit 64GB, 128GB und 256GB an.

Das iPhone 11 (Pro) hinterlässt einen überzeugenden Eindruck. Man findet kaum Grund zur Kritik, da Apple die Kritikpunkte der letzten Jahre (hier denken wir in erster Linie an die Akkulaufzeit und die Kamera) beseitigt hat. Design, Verarbeitung und Leistung sind hervorragend. Lediglich der iOS 13 Start lief ein wenig holprig. Mittlerweile hat Apple schon drei iOS 13.X.X Updates nachgeliefert und zahlreiche Fehler beseitigt. Mit iOS 13.2 ist das nächste große Update am Horizont erkennbar. Hier freuen wir uns auf die neue Deep Fusion Funktion, die die Fotografie noch einmal verbessern wird.

Preis & Verfügbarkeit

iPhone 11 Pro und iPhone 11 Pro Max erhaltet ihr in den Farben Spacgrau, Silber, Gold sowie Nachtgrün und mit den Speichergrößen 64GB, 256GB und 512GB.

Das iPhone 11 Pro kostet 1149 Euro (64GB), 1319 Euro (256GB) bzw. 1549 Euro (512GB). Das iPhone 11 Pro Max schlägt mit 1249 Euro (64GB), 1419 Euro (256GB) bzw. 1649 Euro (512GB) zu buche.

Um die Sache rund zu machen, noch kurz der Blick auf das iPhone 11. Dieses Modell erhaltet ihr in den Farben Schwarz, Weiß, Grün, Gelb, Violett und (Product)RED. in den Speichergrößen 64GB, 128GB und 256GB. Die Geräte kosten 799 Euro, 849 Euro bzw. 969 Euro. Die neuen Geräte lassen sich alle mit Vertrag bei den deutschen Mobilfunkanbietern bestellen, eine iPhone 11 & 11 Pro Vertragsverlängerung ist natürlich auch möglich. Aber auch Apple nimmt Bestellungen entgegen.

Kategorie: iPhone

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1 Kommentare

  • Gast

    iPhone 11 pro , seit 2 Wochen meins , ein hammer Handy mehr gbt es nicht zu sagen.

    15. Okt 2019 | 16:06 Uhr | Kommentieren

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