FaceTime: US-Gericht weist Sammelklage gegen Apple ab

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Apple hat diese Woche in Florida einen kleinen Sieg gegen die Flut an Klagen errungen, mit denen sich große Unternehmen regelmäßig auseinandersetzen müssen. Dieses Mal war eine Sammelklage auf der Tagesordnung, in der behauptet wurde, dass Apple absichtlich FaceTime sabotiert hat, so dass Benutzer älterer iPhones ihr System wider Willen aktualisieren mussten.

Fotocredit: Apple

FaceTime auf neuen Wegen

Im Jahr 2017 wurde Apple bereits mit einer Sammelklage in Kalifornien konfrontiert, in der behauptet wurde, Apple habe FaceTime absichtlich für Benutzer älterer iPhones und iPads verschlechtert bzw. unbrauchbar gemacht. Die Klage wurde mittlerweile beigelegt. Eine ähnliche Klage tauchte letzten August in Florida auf, in der Apple erneut beschuldigt wurde, FaceTime auf Geräten mit iOS 6 sabotiert zu haben.

Bei seinem Debüt im Jahr 2010 verband FaceTime zwei damals aktuelle iPhone 4 Geräte über eine spezielle Backend-Technologie. Damals integrierte Apple zwei Übertragungsmethoden für den Austausch von Audio- und Videodaten, wobei die erste eine Peer-to-Peer-Direktverbindung und die zweite eine Relay-Methode darstellte, die auf Server von Drittanbietern zurückgriff, um das Gleiche zu erreichen. Da weitergeleitete FaceTime-Anrufe über von Akamai betriebene Drittanbieterdienste geleitet wurden, waren sie kostspieliger als Peer-to-Peer-Anrufe.

Die ursprüngliche Lösung funktionierte für Apple gut, bis sich herausstellte, dass die Peer-to-Peer-Technologie des Unternehmens Patente von VirentX verletzte. Da Apple gezwungen war, die Verwendung seiner Direktverbindungsprotokolle einzustellen, wurden die FaceTime-Verbindungen auf Relay-Verfahren umgestellt, was den Technikriesen mehrere Millionen Dollar an Servergebühren kostete.

Apple entwickelte schließlich eine neue Peer-to-Peer-Technologie, die 2013 mit iOS 7 eingeführt wurde. Viele Benutzer mit älteren Geräten wie das iPhone 4 und 4s waren jedoch nicht bereit, von iOS 6 auf iOS 7 umzusteigen, nachdem berichtet wurde, dass das neuere Betriebssystem Probleme mit älteren Geräten verursachte.

Zwangs-Update oder Neukauf

Wie von den Klägern vorgebracht, soll Apple einen Plan ausgearbeitet haben, um alle Benutzer zu iOS 7 zu zwingen, um Millionen von Dollar an Akamai-Serverkosten zu sparen. Ein sogenannter „FaceTime Break“ wurde angeblich am 16. April 2014 eingeführt, wobei Apple die plötzliche Inkompatibilität auf einen Fehler zurückführte, wie die Klage behauptet.

Dem Klageentwurf zufolge wurden Besitzer älterer iPhone-Hardware vor drei Möglichkeiten gestellt: auf iOS 6 ohne Zugriff auf FaceTime zu bleiben; auf iOS 7 zu aktualisieren und einer möglichen Leistungsverschlechterung ins Auge zu sehen; oder ein neues iPhone zu kaufen, auf dem das neue Betriebssystem ohne negative Auswirkungen läuft.

Obwohl der Richter eingesteht, dass die Kläger „interessante Argumente“ vorgebracht haben, erfüllt die Klage nicht den Anforderungen hinsichtlich der Aktualität. So hätten die Beschwerdeführer mehrere Möglichkeiten gehabt, Klage gegen Apple einzureichen, warteten jedoch bis August 2019, um eine Beschwerde vorzubringen. (via Patently Apple)

Kategorie: Apple

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