Apple Watch 6 im Test

| 21:12 Uhr | 8 Kommentare

Test: Apple Watch 6. Ein paar Tage ist es mittlerweile her, dass Apple die Apple Watch 6 im Rahmen eines Special Events zusammen mit der Apple Watch SE, dem iPad 8 sowie dem iPad Air 4 angekündigt hat. In diesem Jahr vergingen gerade einmal drei Tag zwischen Vorstellung der Apple Watch 6 und dem tatsächlichen Verkaufsstart. Mittlerweile haben wir die neue Apple Watch 6 seit ein paar Tage in Gebrauch und möchten euch eine erste (ausführliche) Einschätzung zur Apple Neuheit geben.

Apple Watch 6 im Test

Seit dem Verkaufsstart der Original Apple Watch haben wir uns Jahr für Jahr mit den neuen Generationen beschäftigt und die einzelnen Funktionen und Neuheiten intensiv getestet und beurteilt. In unserem Apple Watch 6 Test gehen wir von daher überwiegend auf die Verbesserungen ein, die die sechste Apple Watch Generation mit sich bringt. 

In erster Linie sind hier der neue Sensor zur Messung des Sauerstoffgehalts im Blut, der schnellere S6-Chip, der immer aktive Höhenmesser, das verbesserte Always-On-Display sowie die neuen Gehäusefinishes zu nennen. Gleichzeitig bringt watchOS 7 verschiedene Neuerungen mit, die natürlich auch älteren Apple Watch Generation zu Gute kommen.

Vorab noch zur Info: Wir sind von einer Apple Watch 5 GPS+Cellular auf eine Apple Watch 6 GPS+Cellular umgestiegen. Als „Basis“ für die Apple Watch dient ein iPhone 11 Pro Max. Vor dem tatsächlichen Umstieg haben wir die Apple Watch 5 vom iPhone über die Apple Watch App entkoppelt. Dabei wurde nochmal ein Backup der Apple Watch angelegt. Im Anschluss haben wir die neue Apple Watch 6 eingeschaltet und in die Nähe des entsperrten iPhones gebracht. Im iPhone-Display wurde die neue Apple Watch 6 angezeigt und die Kopplung konnte über das iPhone initiiert werden. Der Installationsprozess verlief ohne Probleme. Die eSIM haben wir auf der alten Watch deaktiviert und gleichzeitig über das Telekom-Kundencenter ein neues eSIM-Profil beantragt. Die Aktivierung der „neuen“ eSIM verlief im Anschluss ebenso unproblematisch. Bei der Übertragung der Apps auf die Apple Watch gab es im ersten Anlauf allerdings ein paar Probleme. Die Apps wurden nicht vollständig übertragen. Die App-Installationen mussten ein zweites Mal über die Apple Watch App auf dem iPhone angestoßen werden.

Blutsauerstoffmessung

Das Highlight der Apple Watch 6 liegt sicherlich in der Funktion zur Messung des Sauerstoffgehalts im Blut. Diese neue Funktion wird  zumindest von Apple am stärksten in den Vordergrund gerückt. Hier ein paar Hintergründe zur neuen Funktion: Mit der sogenannten Pulsoxymetrie kann man den Sauerstoffgehalt im Blut überwachen. Eine ausreichende Sauerstoffversorgung ist nicht nur für unser Gehirn, sondern für alle Körperzellen lebensnotwendig. Gemessen wird die Sauerstoffsättigung des Blutes. Vereinfacht ausgedrückt, wird gemessen, wie viel Prozent des roten Blutfarbstoffs (Hämoglobin) mit Sauerstoff beladen ist. 

Laut Apple bietet die Apple Watch 6 eine bequeme Möglichkeit, die Sauerstoffsättigung des Blutes zu messen, um so seinen allgemeinen Fitnesszustand und sein Wohlbefinden besser einschätzen kann. Der gemessene Wert zeigt an, wie gut dieses sauerstoffhaltige Blut im gesamten Körper transportiert wird.

Um den Sauerstoffgehalt im Blut zu messen setzt die Apple Watch 6 auf vier Cluster aus grünen, roten und infraroten LEDs sowie die vier Fotodioden im Glas des Gehäusebodens, um das vom Blut zurückreflektierte Licht zu messen. Anschließend verwendet die Apple Watch einen integrierten Algorithmus, der den Sauerstoffgehalt im Blut in einem Bereich zwischen 70 und 100 Prozent misst.

Über die Blutsauerstoff-App könnt ihr sogenannte On-Demand-Messungen durchführen. Dies bedeutet, dass ihr jederzeit über die App eine Messung anstoßen könnt. Das Ganze dauert gerade einmal 15 Sekunden. Das Ergebnis bekommt ihr direkt zu Gesicht. Darüberhinaus finden regelmäßige Messungen im Hintergrund statt, wenn ihr inaktiv ist, Schlafphasen eingeschlossen. Sämtliche Daten findet ihr in der Health-App auf dem iPhone wieder. So könnt ihr Trends erkennen und beobachten, wie sich eure Werte im Laufe der Zeit ändern.

Ein Blutsauerstoffgehalt zwischen 93 Prozent und 99 Prozent wird als normal angesehen. Unsere Werte lagen bisher zwischen 94 und 100 Prozent. Um die Werte der Apple Watch einschätzen und vergleichen zu können, haben wir parallel dazu eine „klassische“ Messung am Finger durchgeführt. Die Werte stimmten in 9 von 10 Fällen überein. Lediglich einmal gab es einen Unterschied von 1 Prozent.

Aktuell dienen die Messewerte der Apple Watch nicht zu medizinischen Zwecken. Apple selbst spricht von der Einschätzung des allgemeinen Fitnesszustands und des Wohlbefindens. Nichtsdestotrotz sollte man das Features nicht als „Gimmick“ abtun. Die Apple Watch 6 gibt dem Anwender eine schnelle und bequeme Rückmeldung zum Blutsauerstoffgehalt. Im Zweifelsfall sollte in jedem Fall ein Arzt kontaktiert werden.

An dieser Stelle sei noch angemerkt, dass Apple gemeinsam mit Forschern drei Gesundheitsstudien durchführt, in denen unter anderem mit der Apple Watch untersucht wird, wie der Sauerstoffgehalt im Blut in zukünftigen Gesundheitsanwendungen genutzt werden kann. In diesem Jahr wird Apple in Zusammenarbeit mit der University of California, Irvine und der Anthem University untersuchen, wie Messungen des Sauerstoffgehalts im Blut entlang der Körperlängsachse und anderer physiologischer Signale bei der Behandlung und Kontrolle von Asthma helfen können. 

Die zweite Studie beschäftigt sich damit, wie Messungen des Sauerstoffgehalts im Blut und andere, über die Apple Watch gewonnene Messwerte bei der Behandlung von Herzinsuffizienz helfen können. In einer dritten Studie untersucht Apple in Kooperation mit Forschern wie wie Herzfrequenz und Sauerstoffgehalt im Blut, als frühe Anzeichen für Atemwegserkrankungen wie Grippe und COVID-19 dienen könnten.

Inwieweit diese Studien dazu dienen, dass die Blutsauerstoffmessung mit der Apple Watch zukünftig als medizinisches Instrument deklariert wird, bleibt abzuwarten. Positiv ist in jedem Fall, dass man nicht nur einfach den Sensor integriert, sondern sich auch weiterführend mit der Mater beschäftigt.

S6-Chip

Bei der Apple Watch 6 kommt der neue Apple S6-Chip zum Einsatz. Dabei handelt es sich um einen neu entwickelten Dual-Core Prozessor, der auf dem A13-Chip des iPhone 11 basiert. Apple spricht davon, dass dieser bis zu 20 Prozent schneller arbeitet und Apps 20 Prozent schneller öffnet.

Wir hatten bei der Apple Watch 5 und dem verbauten S5-Chip nicht das Gefühl, dass dieser bislang an seine Grenzen gestoßen ist. Nichtsdestotrotz ist der Unterschied zum neuen S6 markant. Das ganze Apple Watch Erlebnis ist noch einmal geschmeidiger geworden. Dies liegt nicht nur am schnelleren Chip, sondern auch an watchOS 7. Hier hat Apple Optimierungen vorgenommen, die der Apple Watch 6, aber auch älteren Watch-Generationen zu Gute kommen. So öffnen Apps auf der Apple Watch 5 mit watchOS 7 ebenfalls schneller. Gleiches gilt auch für das Drücken der digitalen Krone, der seitlichen Taste etc. Die gesamte Bedienung wirkt flüssiger und macht das Erlebnis noch einmal besser.

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Verbessertes Always-On-Display

Mit der Apple Watch 5 hat Apple das sogenannte Always-On-Display eingeführt. Dieses wird mit der Apple Watch 6 verbessert. Das verbesserte Always-On Retina Display der Apple Watch Series 6 ist im Freien bei gesenktem Handgelenk deutlich besser ablesbar. Dies wurde insbesondere in den letzten Tagen bei direktem Sonnenlicht deutlich. Der Hersteller spricht davon, dass das neue Always-On-Display bis zu 2,5-mal heller als das der Apple Watch Series 5 ist. Ob dieser Wert tatsächlich bei 2,5, bei 2,3 oder 2,8 liegt, können wir mit dem bloßen Auge natürlich nicht feststellen. Fest steht in jedem Fall, dass das Ablesen des Displays deutlich angenehmer geworden ist. Bei gesenktem Handgelenk könnt ihr außerdem problemlos auf die Mitteilungszentrale und das Kontrollzentrum zugreifen, auf Komplikationen tippen und mit einem Wisch zwischen den Zifferblättern wechseln, ohne den Bildschirm der Uhr aufwecken zu müssen.

Neue Gehäusefinishes

Sprechen wir noch kurz über das Design. Das Gesamtdesign hat sich nicht wirklich verändert. Äußerlich erkennt man zunächst nur am Sensor auf der Unterseite, dass es sich um die Apple Watch 6 handelt. Darüberhinaus führt Apple neue Gehäusefarben ein. Zum ersten Mal gibt es beim Alumuniumgehäuse neben den bekannten Optionen in Silber, Space Grau und Gold, ein Modell in Blau sowie das (PRODUCT)RED Modell. Edelstahlmodelle sind jetzt in Graphit — einem satten grau-schwarzen Farbton mit einem auffallend hochglänzenden Finish — und in einem aktualisierten klassischen Gelbgold erhältlich. Die Apple Watch Edition mit Titangehäuse gibt es als eine natürliche und eine Space Schwarz-Variante. 

In unseren Augen sind die Farben Rot und Blau erfrischend für die Apple Watch Familie. Wir können uns gut vorstellen, dass nicht wenige Kunden zu den neuen Farben greifen. Immer nur Silber oder Spacegrau wird möglicherweise auf Dauer langweilig. Bei uns viel die Wahl auf die rote Apple Watch 6. Diese ist am Arm in jedem Fall auffälliger, als ein silbernes oder spacegraues Modell. Wir haben euch exemplarisch ein paar Apple Watch 6 (PRODUCT)RED / Armband-Kombinationen hier im Artikel eingebunden, um euch ein Gefühl dafür zu geben, wie die Farbkombinationen wirken. Soll es eher ein schlichteres Armband oder darf es eine bunte Kombination sein? Entscheidet selbst. Dies kommt sicherlich auch auf den Anlass an.

Neben den neuen Gehäusefinishes bietet Apple ein neues Solo Loop sowie ein neues geflochtenes Solo Loop Armband an. Dabei verzichtet Apple auf traditionelle Verschlüsse oder Schnallen. Rein optisch gefallen uns die neuen Armbänder verdammt gut, den Preis von knapp 100 Euro empfinden wir ehrlicherweise als zu hoch. Hier hätten es auch 79 Euro anstatt 99 Euro getan.

Längere Akkulaufzeit / Schnell-Ladefunktion

Apple formuliert wie folgt

Die Apple Watch Series 6 bietet schnelleres Aufladen, das einen kompletten Ladeprozess in weniger als 1,5 Stunden ermöglicht. Die verbesserte Batterielaufzeit wirkt sich positiv auf das Aufzeichnen bestimmter Trainingseinheiten aus, wie beispielsweise In- oder Outdoor-Läufe.

Wir haben uns das Ganze etwas näher angeguckt. Der vollständige Ladeprozess dauert bei uns 92 Minuten, dafür war der Akku bereits nach 60 Minuten zu 80 Prozent gefüllt. Dies ist in jedem Fall schneller als beim Vorgänger-Modell. Apple selbst spricht davon, dass der Ladevorgang um 20  Prozent beschleunigt wurde, dies deckt sich mit unseren Erkenntnissen.

Auch bei der Akkulaufzeit scheint sich etwas getan zu haben. Der Hersteller spricht nach wie vor davon, dass die Apple Watch einen ganzen Tag durchhält. Dies können wir in jedem Fall so unterschreiben. Allerdings bietet die Watch je nach Anwendung deutlich mehr Akkulaufzeit. Ist das iPhone überwiegend in der Nähe und geht man nicht unbedingt eins, zwei Stunden (ohne iPhone) joggen, so hält der Akku auch 1,5 bis 2 Tage durch. Ohne mit der Stoppuhr daneben gesessen zu haben, hält die Apple Watch 6 ein Stückchen länger durch, als es bei der Apple Watch 5 der Fall ist. Zu berücksichtigen gilt, dass man seine Watch nahezu täglich anders einsetzt und nutzt. Von daher ist es schwer, die exakte Akkulaufzeiten zu vergleichen. Es ist ein subjektiver Eindruck.

Sonstiges

Was gibt es sonst noch über die Apple Watch 6 zu berichten? Apple verbaut einen immer aktiven Höhenmesser, der den ganzen Tag über die Höhe in Echtzeit liefert, indem er einen neuen, leistungsstärkeren barometrischen Höhenmesser zusammen mit GPS und nahe gelegenen WLAN-Netzwerken verwendet. Dadurch können auch sehr kleine Höhenänderungen bis zu 30 Zentimeter erkannt werden. Schön und gut, dass Apple einen immer aktiven Höhenmesser, den ihr zum Beispiel als Komplikation auf dem Zifferblatt nutzen könnt, verbaut. Für unsere Breitengrade und für unser Einsatzspektrum spielt der verbesserte Sensor eine nebengeordnete Rolle. Nichtsdestotrotz werden die Höhenmeter bei den Workouts präziser gemessen und auch der nächste Wanderurlaub kann kommen.

Eine echte Verbesserung ist hingehen die Unterstützung von 5GHz Wifi. Je nachdem wo man sich gerade in den eigenen vier Wänden aufhält und wie weit das gekoppelte iPhone entfernt liegt, verbindet sich die Apple Watch mit dem WLAN. Hier hatten wir in der Vergangenheit und je nach Aufenthaltsort leichte Verbindungsprobleme. Diese scheinen nach einem ersten Schnelltest der Vergangenheit anzugehören. 

Beim iPhone 11 (Pro) erstmals verbaut, kommt auch bei der Apple Watch 6 der von Apple selbst entwickelte Ultrabreitband-Chip U1 zum Einsatz. Bisher bietet der Chip nur marginale Verbesserungen. Wir empfinden das Ganze als Investition in die Zukunft. Apple wird den U1-Chip in den nächsten Jahren bei allerhand Produkten verbauen. Insbesondere in Kombination mit den sogenannten AirTags könnte dieser seine Stärke ausspielen. 

Der U1 bei der Apple Watch 6 soll laut Apple eine drahtlose Ortung über kurze Distanzen sicherstellen, um neue Anwendungen, wie beispielsweise digitale Autoschlüssel der nächsten Generation, zu ermöglichen.

watchOS 7 Verbesserungen

We eingangs erwähnt, bringt nicht nur die Apple Watch 6 Neuerungen mit sich, auch watchOS 7 hat verschiedene neue Funktionen im Gepäck. Diese wirken sich natürlich nicht nur auf die Apple Watch 6, sondern auch auf die kompatiblen Vorgängermodelle aus. Vorab sei gesagt, dass watchOS 7.0 bzw. watchOS 7.0.1 schon recht ordentlich läuft, allerdings gibt es noch ein Bugs im System, die Apple in den kommenden Wochen beseitigen wird. Hier denken wir beispielsweise an das eingangs erwähnte Probleme bei der App-Übertragung. Zudem funktioniert bei uns die Funktion „Nachrichten ankündigen“ nur sporadisch.

Abgesehen davon, hat Apple watchOS 7 punktuell verbessert und dem System ein paar nützliche neue Funktionen verpasst. watchOS 7 bringt Familienkonfiguration, Schlaferfassung, automatische Erkennung des Händewaschens, neue Trainingsarten und die Möglichkeit, Zifferblätter zu personalisieren und zu teilen.

Die Familienkonfiguration und die optimierten Funktionen für die Familie sind ein durchaus interessanter Schachzug von Apple. Familienkonfiguration in watchOS 7 erweitert die Apple Watch auf die gesamte Familie, indem Kinder und ältere Familienmitglieder eines Haushalts, die kein eigenes iPhone besitzen, von den Konnektivitäts-, Sicherheits- und Fitnessfunktionen der Apple Watch profitieren können. 

Kinder können Kommunikations- und Personalisierungsfunktionen nutzen, jederzeit das Notruf SOS auslösen, Spaß mit speziell für Kinder optimierten Aktivitätsringen haben und einen neuen Modus namens Schulzeit nutzen, der ihnen dabei helfen kann, beim Lernen von zu Hause oder im Klassenzimmer konzentriert und aufmerksam zu bleiben.

Auf diese Art und Weise führt man Kinder / Jugendliche an die Apple Watch heran, ohne dass diese zwingend ein iPhone benötigen. Wird innerhalb der Familie eine neue Apple Watch gekauft, so könnte durchaus die Überlegung aufkommen, dass ein jüngeres Familienmitglied die Uhr übernimmt, anstatt, dass diese verkauft wird.

Doch nicht nur an das jüngere Publikum denkt Apple, auch ältere Menschen profitieren von den Vorteilen. watchOS 7 bietet auch optimierte Funktionen für ältere Menschen, von einem vereinfachten Einstiegs- und Konfigurationsprozess bis zu einem speziellen Zifferblatt, das nur die Uhrzeit und eine Komplikation in maximaler Größe auf einen Blick anzeigt. Ältere Menschen können zusätzlich von einer neuen Gesundheits-Checkliste in der Health App auf dem iPhone profitieren, das feststellen kann, ob Gesundheitsfunktionen wie Sturzerkennung aktiviert wurden.

Die Schlaferfassung mit der Apple Watch 6 haben wir bislang nicht ausprobiert. Wir haben uns daran gewöhnt, die Apple Watch nachts zu laden und nicht am Handgelenk zu tragen. Zudem nutzen wir den Withings Sleep Analyzer zur Schlaferkennung. Aus diesem Grund haben wir diese Funktion bislang vernachlässigt und den Test auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Habt ihr allerdings nach dem Aufwachen ausreichend Zeit, um die Apple Watch zu Laden, so könnt ihr nachts die Schlaferkennung nutzen und ein wenig über euren Schlaf lernen.

Die automatische Erkennung des Händewaschens funktioniert zweifelsfrei. Sobald die Apple Watch das Händewaschen erkennt, startet ein Timer auf dem Display und man merkt erst einmal, wie lang 20 Sekunden sind. Gut ist in diesem Zusammenhang die Gedankenstütze, dass man sich die Hände wäscht, wenn man nach Hause kommt. Daran kann man sich per Push-Mitteilung erinnern lassen.

watchOS 7 bietet neue Trainingsarten (z.B. Tanzen). Haben wir bislang nicht genutzt. Wir verwenden in erster Linie Laufen (indoor/outdoor) sowie Rad (inddor/outdoor). Findet ihr in der Trainings-App nicht die für euch passende Sportart, so scrollt mal nach ganz unten zu „Training hinzufügen“. Dort versteckt Apple noch massenweise Sportarten.

Zum Guten Schluss noch ein kurzer Hinweis auf die neuen Zifferblätter. Mit watchOS 7 führt Apple sieben neue Zifferblätter-Optionen ein, darunter Stripes, Chronograph Pro, GMT und Artist. Einfach mal ausprobieren und mit Komplikationen personalisieren. Diese können – genau wie alle anderen individuellen Zifferblätter auch –  mit Freunden und Bekannte geteilt werden.

Fazit

Die Apple Watch 6 stellt im Vergleich zum Vorgänger einen soliden und guten Schritt nach vorne dar. Die neue Apple Smartwatch ist sicherlich keine Revolution mit haufenweise bahnbrechender neuer Technologien. Es ist allerdings die Summe der vielen kleinen Verbesserungen, die Apple implementiert hat. Der Sensor zur Messung des Blutsauerstoffgehalts ist dabei die vermutlich größte Verbesserung. Das verbesserte Always-On-Display kann bei gesenktem Handgelenk deutlich besser abgelesen werden, der S6-Chip sorgt dafür, dass alles geschmeidiger läuft und die neuen Farben bieten Anwendern eine noch größere Auswahl.

Als Apple vor ein paar Jahren die Original Apple Watch einführte, bewarb der Hersteller diese unter anderem als Kommunikationsgerät. Dies ist die Apple Watch nach wie vor, allerdings tut Apple gut daran, den Schwerpunkt verstärkt auf Gesundheits- und Fitness-Themen zu legen. Genau dies wird von Jahr zu Jahr deutlicher. Pulsmesser, EKG, Blutsauerstoffmessung sind dabei drei Kernelemente. Und auch die Fitness-App wurde in den letzten Jahren deutlich verbessert.

Im Rahmen unseres Tests sind uns zwei, drei Software-Bugs über den Weg gelaufen, die Apple noch beseitigen muss. Alles in allem schnürt Apple mit der Apple Watch 6 ein beeindruckendes Gesamtpaket, welches eine Vielzahl an Kunden ansprechen wird. Ob dies unbedingt Apple Watch 5 oder vielleicht auch Apple Watch 4 Besitzer sein werden, lassen wir mal dahingestellt. Für Besitzer einer Apple Watch 3 oder für Apple Watch Neukunden hält die Series 6 zahlreiche Kaufargumente bereit. Dies soll nicht bedeuten, dass die Series 6 für Besitzer einer Series 4 oder Series 5 komplett uninteressant ist, allerdings wird nicht jeder Anwender Jahr für Jahr eine neue Apple Watch kaufen. Jeder muss individuell entscheiden, wann er auf ein neues Modell umsteigt.

Anwender erhalten mit der Series 6 in jedem Fall einen noch besseren Überblick über ihre Gesundheitswerte.

Falls ihr auf die EKG-Funktion, die Blutsauerstoff-Messung und das Always-On-Display verzichten könnt, so zieht die neue Apple Watch SE (hier im Apple Online Store) in Betracht. Diese ist preislich (ab 291,45 Euro) noch einmal ein gutes Stück attraktiver und könnte für Neukunden ein idealer Einstieg sein.

Preis & Verfügbarkeit

Der Preis für die Apple Watch Series 6 (GPS) beginnt bei 418,15 Euro und der für die Apple Watch Series 6 (GPS + Cellular) bei 515,65 Euro. Die Preise sind unter anderem davon abhängig, für welche Uhrengröße (40mm oder 44mm), für welches Modell (GPS oder GPS+Mobilfunk), für welches Gehäusematerial (Alu, Edelstahl oder Titan) und für welches Armband ihr euch entscheidet. Die Lieferzeit über den Apple Online Store liegt je nach Modell bei mehreren Wochen. Falls bei euch ein Apple Store in der Nähe ist, so denkt über die Möglichkeit nach, die Apple Watch vor dem Kauf vor Ort in Augenschein zu nehmen. Insbesondere bei der Auswahl der Armbänder könnte dies hilfreich sein.

Kategorie: Apple

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8 Kommentare

  • S3000

    Bezüglich der Akkulaufzeit kann ich die S6 mit der S2 vergleichen. Meine alte S2 hielt locker 2 Tage und 1-2 Nächte durch, dann war sie aber platt.

    Die neue S6, habe ich seit Release im nutzen und diese hält bisher nur knapp 2 Tage und eine Nacht durch. Meistens sind es ein Tag und eine Nacht. Den Grund sehe ich da eher am Sauerstoff messen im Hintergrund, nachts. Und eben das always on am Tag, was die alte S2 nicht hatte.

    Von der persönlichen Nutzung kann ich keine Veränderung feststellen – bis auf die allerersten Tage natürlich. Ich nutze es weiterhin wie zuvor für Nachrichten und Mails. Telefonate gehen über das Handy. Nachts ist der Theater Modus und Flugmodus drin. Und EKG habe ich bisher vielleicht vier Stück getätigt, am Anfang. Das laden geht in der Tat sehr schnell!

    Trotz das der Akku der neuen mit dem alten nicht ganz mithalten kann, evtl. pendelt es sich ja noch ein, habe ich den Kauf nicht bereit.

    05. Okt 2020 | 8:07 Uhr | Kommentieren
  • Daniel

    Wenn man schon die Messung der Sauerstoffsättigung als eine wesentliche Neuerung der Series 6 beschreibt, hätte man auch auf deren Genauigkeit eingehen können. Diese ist nämlich dermaßen katastrophal schlecht, dass die „Messung“ im Grunde unbrauchbar ist. Die Werte schwanken innerhalb mehrerer direkt aufeinander folgender Messungen sehr stark und weichen deutlich von Vergleichsmessungen mit anderen Geräten ab. Man kann nur hoffen, dass Apple dies softwareseitig nachbessern kann.

    05. Okt 2020 | 9:54 Uhr | Kommentieren
    • Dorsven

      Die Messungen der Watch stimmen zu 99% mit den Messwerten eines zertifizierten Medizinproduktes überein! Dies ist schon sehr genau. Vielleicht sollten sie die Watch am Arm tragen und nicht als Gürtel um den Bauch 🤷🏻‍♂️

      26. Nov 2020 | 20:38 Uhr | Kommentieren
  • Mareike

    Ich bin von einer Watch 4 auf die neue Watch 6 umgestiegen und bin total zufrieden. Jetzt merkt man erst einmal wie „langsam“ die Watch 4 doch war.

    05. Okt 2020 | 9:56 Uhr | Kommentieren
    • Jack68

      Seltsam, ich bin ebenfalls von der 4 auf die 6 umgestiegen und bemerke in der Hinsicht kaum einen Unterschied. Beide Uhren reagieren fix und ohne spürbare Verzögerung.

      05. Okt 2020 | 11:00 Uhr | Kommentieren
      • Mareike

        Eventuell dadurch bedingt, dass auf der Watch 4 noch watchOS 6 lief und ich gleichzeitig auf die Watch 6 mit watchOS 7 gewechselt bin?!?

        05. Okt 2020 | 11:58 Uhr | Kommentieren
        • Jack68

          Genau wie ich. 🙂

          05. Okt 2020 | 19:22 Uhr | Kommentieren
        • Instinct23

          Definitiv, meine S5 auf WatchOS 7 ist gefühlt um ein Vielfaches schneller, da sich die Animationen schneller abspielen.

          05. Okt 2020 | 22:21 Uhr | Kommentieren

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