Apple Watch: Masimo investiert 100 Millionen Dollar in Rechtsstreit gegen Apple

| 8:02 Uhr | 3 Kommentare

Masimo, ein Unternehmen für medizinische Geräte, befindet sich in einem bedeutenden Patentstreit, in dem es um die Blutsauerstoffmessung der Apple Watch geht. Masimo hat über 100 Millionen Dollar in den laufenden Rechtsstreit investiert, wie der CEO des Unternehmens, Joe Kiani, erklärt. Kianis Engagement im Kampf gegen Apple beruht auf seiner Überzeugung, dass die Herausforderung des Tech-Giganten zu positiven Veränderungen führen könnte.

Ein Rechtsstreit mit hohem Einsatz

Masimo begann seinen Rechtsstreit mit Apple im Januar 2020. Der juristische Konflikt entbrannte um eine Apple Watch Funktion zur Messung des Blutsauerstoffgehalts, für die der Medizintechnikanbieter Masimo ein Patent beansprucht. Im Oktober entschied die Internationale Handelskommission (ITC) erstmals zu Gunsten von Masimo, was zu einem Importverbot der Apple Watch Series 9 und der Apple Watch Ultra 2 in den USA führte. Der Verkaufsstopp wurde mittlerweile zwar vorerst aufgehoben, ein Ende des Rechtsstreits ist jedoch nicht in Sicht, was aller Voraussicht noch viel Geduld und vor allem viel Geld in Anspruch nehmen wird.

Die finanziellen Auswirkungen sind erheblich. Masimo gab rund 100 Millionen Dollar aus, ein erheblicher Teil seines Gesamtgewinns von 144 Millionen Dollar im Jahr 2022. Der Streit ist nicht nur eine finanzielle Belastung für Masimo, sondern laut eigenen Aussagen auch ein ideologischer Standpunkt. Im Kampf gegen Apple geht es dem Unternehmen laut eigenen Aussagen nicht nur um Patente oder Geld, sondern auch darum, einen Präzedenzfall für das Verhalten und die Verantwortlichkeit von großen Unternehmen zu schaffen. Obwohl er vor den Risiken gewarnt wurde, sich mit einem Unternehmen wie Apple anzulegen, das für seine enormen Ressourcen bekannt ist, bleibt Kiani standhaft. Er sieht diesen Rechtsstreit als einen notwendigen Schritt, erklärt er gegenüber dem Wall Street Journal.

Dabei war Masimo in ähnlichen Fällen durchaus erfolgreich, wenn es um Patentstreitigkeiten ging. Das Unternehmen hat beispielsweise im Jahr 2006 erfolgreich Patentverletzungsklagen gegen Nellcor und 2016 gegen Royal Philips gewonnen und in beiden Fällen bedeutende Vergleiche erzielt.

Die vergangenen Erfolge unterstreichen die Entschlossenheit und Erfahrung von Masimo im Umgang mit solchen hochkarätigen Rechtsstreitigkeiten. Der CEO gibt auch an, dass Apple noch nicht an „ernsthaften Gesprächen über eine Einigung“ mit Masimo teilgenommen hat. In früheren Interviews sagte Kiani, dass Masimo offen für eine Einigung mit Apple sei, aber „zum Tango gehören immer zwei“.

Kategorie: Apple

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3 Kommentare

  • Gast1

    Ich hoffe Massimo / Kiani der Geldgeier verlieren gegen Apple. Die Firma produziert zwar aber die Technik ist schon seit Jahren nicht mehr auf dem neusten Stand. Die Familie versucht eigentlich nur noch Geld durch Patentklagen zu machen. Es wird auch schwer neue Geräte mit neuster Technik zu entwickeln da die neusten Patente mittlerweile bei anderen Firmen sind zB. auch bei Apple.
    Apple ist ja nicht die Erste Firma die von Massimo verklagt wird und wo man die Uraltpatente benutzt um massiv zu profitieren.

    02. Jan 2024 | 9:48 Uhr | Kommentieren
    • Danlow

      Ich würde sagen, dass der Recht bekommen sollte, der im Recht ist. Trotzdem sollte es mal schneller klar werden, wie es weitergeht – den Kunden zuliebe.

      02. Jan 2024 | 10:16 Uhr | Kommentieren
  • Gast1

    Danlow …..das mit dem Recht ist manchmal gar nicht so einfach. Ein 85 Jahre alter seniler Richter in Texas der
    ständig im Prozess geweckt werden muss sieht das garantiert anders als ein junger frischer Richter in New York. Das große Problem ist das viele Patente für Uralttechnik zwar eine Gültigkeit haben aber längst von neuer Technik überholt würde. Das hier natürlich auch wieder Ansichtssache ist.
    Fakt ist das Apple viele Techniker von Masimo abgeworben hat und einer sogar im Vorstand tätig war der dann bei Apple und mit Apple 20 Patente eingereicht hat die allesamt die Technik der alten Masimo Geräte zunichte macht. Ich könnte mir gut vorstellen , sollte Apple gewinnen wird es Masimo nicht mehr lange geben , da sie ja teuer bei Apple Lizenzen erwerben müsste um ihre Produkte zu verbessern. Das ist das Problem bei Firmen die sich auf der alten Technik ausruhen und nicht merken das eine andere Firma im Schnellzugtempo an ihnen vorbeizieht. Der Mitarbeiter wusste schon was er macht.
    Ähnlich ergeht es jetzt Apple mit Qualcomm , fast die gleiche vorgehensweise . Mitarbeiter Kündigen bei Apple , gründen eine Firma für Chiptechnik , lassen sich ein Jahr später von Q übernehmen ( für viel viel Geld ) und ein halbes Jahr danach klingelt Qualcomm die große Klocke und behauptet den besseren ARM Chip zu haben.
    So geht das heute.

    02. Jan 2024 | 16:00 Uhr | Kommentieren

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