Jawbone Up: intelligentes Fitnessarmband im Test

| 19:13 Uhr | 16 Kommentare

Seit März befindet sich das Intelligente Fitnessarmband Jawbone Up mittlerweile im Handel (Amazon Link), seit ein paar Wochen ist es unser persönlicher und täglicher Begleiter am rechten Handgelenk. Wir haben Jawbone Up ausprobiert und sagen euch, was sich mit dem kleinen Kunststoffarmband alles anfangen lässt.

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Nachdem wir uns in den letzten Wochen immer mal wieder mit der Gesundheitsthematik beschäftigt und beispielsweise den Polar H7 Herzfrequenzmesser und den Withings Smart Body Analyzer getestet haben, ist nun das Fitnessarmband Jawbone Up an der Reihe. Seit knapp drei Wochen umschließt es unser Handgelenk, so dass wir mittlerweile einen guten Eindruck gewonnen haben, was der tägliche Begleiter alles kann.

Technik
Bevor wir ans Eingemachte gehen, ein paar technische Details zu Up. Wie Funktioniert das Armband und aus welchem Material ist es hergestellt?

Die Außenhaut des Armbands ist aus TPU Gummi und lässt sich aus unserer Sicht angenehm auf der Haut tragen. In inneren des Up sind diverse Sensoren verbaut. Ein Drei-Achsen-Beschleunigungssensor sorgt für die Aufzeichnung eurer täglichen Aktivität und des Schlafs. Daneben befindet sich der Vibrationssensor, wofür dieser dienen soll, erklären wir im Laufe des Artikels.

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Der wiederaufladbare Akku im Inneren soll für 10 Tage Dauerbetrieb sorgen. Auch wenn wir nicht mit der Stoppuhr daneben gestanden haben, deckt sich dies mit unseren Erkenntnissen. Die Akkulaufzeit ist allerdings davon abhängig, wie intensiv ihr das Armband nutzt. Über den 3,5mm Stecker, der sich unter einer Nylon-Kappe versteckt, synchronisiert ihr das Band mit der App, zudem lädt sich das Band über den beiliegenden USB-Adapter auf.

Über die einzige Taste am Jawbone Up steuert ihr mit verschiedenen Klick-Kombinationen die Funktionen (später dazu mehr). Eine kleine Statusanzeige informiert euch über den Modus, in dem ihr euch gerade befindet.

Installation
Nach dem Auspacken müsst ihr Up zunächst „freischalten“ und konfigurieren. In unserem Fall hatte das Armband bereits ca. 50 Prozent Akkuleistung, so dass wir direkt starten konnten. Andernfalls müsst ihr Up kurz aufladen und könnt anschließend mit der Konfiguration beginnen.

Im ersten Schritt besorgt ihr euch die „Up by Jawbone“ App aus dem App Store und installiert diese auf eurem iOS-Gerät. Die App liegt zwar nicht als Universal-App vor, lässt sich jedoch auf dem iPhone, iPad und iPod touch installieren. Wir haben uns zur Konfiguration über ein iPhone 5 entschieden.

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Nach dem Start der App werdet ihr Schritt für Schritt durch die Installation geführt. Zunächst schaltet ihr Up über den Funktionsknopf ein und verbindet das Armband anschließend über den Klinkenstecker mit dem iPhone. Ja, ihr habt richtig gelesen. Ihr verbindet Up über den Kopfhöreranschluss mit eurem Gerät. Nun folgt ihr einfach den Anweisungen, schaltet das Armband frei, legt euch einen Account an und fügt Geschlecht, Größe, Geburtstag und Gewicht hinzu.

Als gelungen empfinden wir die anschließende Kurzeinführung über die App. Diese erklärt euch kurz und schmerzlos die Funktionen, die Up mit sich bringt.

Funktionen
Up registriert und protokolliert automatisch Details eurer täglichen Bewegung, die Anzahl der Schritte, die zurückgelegte Entfernung, verbrauchte Kalorien sowie aktive und inaktive Zeiten.

Auf einige Funktionen möchten wir detaillierter eingeben. In erster Linie überwacht das Armband eure täglichen Aktivitäten. Es begleitet euch auf Schritt und Schritt und protokolliert die Anzahl der Schritte. Um euch persönlich anzuspornen, könnt ihr selber Ziele definieren, die ihr erreichen wollt. Anhand eurer Bewegungen ermittelt Up zudem, wie lange ihr geschlafen habt, ob es leichter Schlaf oder Tiefschlaf war, wie lange ihr benötigt habt, bis ihr eingeschlafen seid und vieles mehr.

Die Aktivitäten tagsüber werden unter anderem in aktive Zeit, verbrannte Kalorien, längste Aktivität und weitere Parameter untergliedert.

Zum Tagesablauf gehören natürlich auch die entsprechenden Mahlzeiten. Hier bietet euch die App anhand vordefinierter Speisen und Getränke (oder individuell) zu protokollieren, was ihr zu euch genommen haben. Auch wenn die Eingabe der entsprechenden Daten recht leicht von der Hand geht, haben wir auf diese im Test verzichtet.

Weckfunktion
Ein Großteil von euch dürfte das Smartphone als Wecker neben dem Bett benutzen. Warum nicht den Wecker mit ins Bett nehmen? Über die App habt ihr die Möglichkeit wiederkehrende oder für jeden Wochentag individuelle Weckzeiten zu programmieren. Und genau jetzt kommt der Vibrationsmotor ins Spiel. Ist die Weckzeit erreicht, weckt euch das Armband mit einem Vibrieren am Handgelenk.

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Doch nicht nur exakt zu einer Uhrzeit könnt ihr geweckt werden. Über die Funktion intelligente Alarme könnt ihr das Armband so programmieren, dass es euch bis zu 30 Minuten vor dem eingestellten Alarm weckt. Sobald das Armband merkt, dass ihr in einer leichter Schlafphase seid, vibriert das Armband. So werdet ihr nicht zur Weckzeit aus dem Tiefschlag gerissen. Dies funktionierte im Test erstaunlich gut. Man mag zwar meinen, dass man auf diese Art und Weise Schlaf verschenkt, dafür ist man jedoch „wacher“.

Nickerchen
Es gibt doch nichts besseres als einen kurzen Power-Nap, um am Nachmittag nochmal Kraft und Energie für den Rest des Tages zu tanken. Hier kann es allerdings fatal sein, wenn man sich nur mal kurz hinlegt und in der falschen Schlafphase geweckt werdet. Ihr kennt das bestimmt, dass man sich nur kurz mal eben hinlegen will, es dann länger wird und man total „gerädert“ aufwacht. Hier will Jawbone Up Abhilfe schaffen. Ihr könnt das intelligente Armband für ein Nickerchen aktivieren. Dann werdet ihr je nach Schlafphase im Zeitraum zwischen 27 Minuten und 45 Minuten per Vibration geweckt.

Inaktivität
Die Funktion Inaktivität beobachtet eure Aktivität bzw. Inaktivität und schlägt Alarm, wenn ihr euch in einem vorher definierten Zeitraum nicht bewegt. Der Sinn dieser Funktion erschließt sich uns nicht in vollem Umfang. Zumindest kann so verhindert werden, dass ihr am Arbeitsplatz einschlaft. Diese Funktion kam bei uns nicht zum Einsatz.

Stoppuhr
Solltet ihr mal kein Smartphone oder keine Stoppuhr griffbereit haben und möchtet trotzdem einen bestimmten Zeitraum messen, so könnt ihr das Armband als Stoppuhr nutzen und die Zeit zu einem späteren per App abfragen.

Zum Starten drückt ihr die Taste einmal, drück erneut und haltet gedrückt, bis die grüne Sonne blinkt und das Band vibriert. Zum Stoppen drückt ihr erneut die Taste und haltet gedrückt, bis die grüne Sonne leuchtet.

Fazit
Wir müssen schon zugeben, dass es zunächst etwas befremdlich war, „Tag ein, Tag aus“ mit einem Armband herumzulaufen. In den ersten Tagen nahm man das Armband noch recht bewusst war, dies nahm jedoch von Tag zu Tag ab. Für gewöhnlich wurde Jawbone Up unter dem Hemd oder Pullover getragen. Kam es jedoch mal hervor, wurde man gleich von Freunden und Bekannten gefragt, was man denn am Handgelenk trägt. Einer kurzer Erklärung bedarf es an.

Einmal an das Armband gewöhnt, war es ein unauffälliger Begleiter im Alltag. Auch zum Duschen muss man es nicht abnehmen, da es als Wasser- und spritzwasserfeest deklariert ist.

Als positiv empfinden wir, dass Jaw mit einer Vielzahl an weiteren Apps harmoniert. So können beispielsweise die von uns verwendeten Apps Runtastic Runkeeper und Withings dazu genutzt werden, um Daten zu importieren. So ist Up beispielsweise immer über eure Läufe und euer Gewicht auf dem Laufenden.

Beim An- und Ausziehen von Hemden oder Pullover kam es das ein oder andere Mal vor, dass sich das Armband leicht verdrehte und das An- bzw. Ausziehen erschwerte. Hier muss man einfach aufpassen, dass man sich Up nicht vom Handgelenk reißt.

Vor dem Kauf

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Solltet ihr euch dazu entschieden haben, Jawbone Up zu kaufen, dann müsst ihr euch zunächst für die richtige Größe und Farbe entscheiden. Das Armband wird in drei verschiedenen Größen S, M und L angeboten. Die eingebundene Grafik sowie die Größentabelle sollten euch eine Hilfe sein, die richtige Größe zu ermitteln.

Solltet ihr euch für eine Größe entschieden haben, dreht sich nun alles um die Farbe. Mehrere Auswahlmöglichkeiten zur Verfügung. Soll es eher etwas auffälliger in rot sein oder lieber dezenter in schwarz?

Verfügbarkeit und Preis
Bei Amazon sind verschiedenen Farben und Größen sofort verfügbar. Der Preis liegt bei 129,90 Euro. Die Versandkosten sind inklusive.

Kategorie: iPhone

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16 Kommentare

  • Roland

    Klingt ja sehr interessant aber für 130€ schon ned mal was zum ausprobieren…

    23. Jun 2013 | 19:52 Uhr | Kommentieren
    • Daniel Lembke

      Ich verkaufe meins.
      Habe es Geschenk bekommen und habe keine Verwendung dafür.

      Die Verpackung ist ungeöffnet.
      und das ganze ist 10€ günstiger 😉

      Hast du Interesse?

      24. Jun 2013 | 11:28 Uhr | Kommentieren
  • Kevin

    ich han das UP seit Mai im Dauereinsatz.
    Es hat sich prima in den Alltag integriert und funktioniert tadellos. In manchen Bloqs liest man von abnehmender Akku-Leistung – war bei mir bisher nicht der Fall. Die App erinnert einen auch daran, das Armband wieder mal aufzuladen. Wer mehrere iOS-Geräte besitzt muss nur einmal synchronisieren – die Daten werden auf dem Kundenkonto gespeichert.
    Klasse und interessant ist die Funktion, sämtliche Speisen in die App einzutragen – so hat man den Überblick zwischen aufgenommenen und verbrauchten Kalorien. Auch einzelne Werte (Kohlenhydrate, Fette, Zucker, ect) passen sich so im Auge behalten. Die Funktion benutze ich nun allerdings nicht mehr. 1. Weil es teilweise schon aufwendig ist alles zu protokollieren. 2. Weil man irgendwann ein Gefühl für seine Nahrungsaufnahme entwickelt. Schön ist zumindest, dass man den Barcode seiner Lebensmittel scannen kann und die entsprechenden Nährwerte gleich damit hat.
    Für 130€ viel Geld, aber wer etwas auf seine Gesundheit achten möchte eine gute Investition. Es geht alles auch ohne, nur so macht es für mich mehr Spaß und motiviert

    23. Jun 2013 | 20:20 Uhr | Kommentieren
  • Tobi

    hab es auch schon länger im einsatz und mich motiviert es wirklich mich mehr zu bewegen, da einem erstmal bewusst wird wie wenig man macht…

    ihr schreibt was von der anbindung runtastic…?
    soweit ich weiss geht nur runkeeper oder?

    23. Jun 2013 | 20:23 Uhr | Kommentieren
  • Stefan

    Wie wär’s mit einem Vorstellungsvideo auf Youtube? Ich weiß es gibt schon viele davon, aber eure sind meistens die ‚hochwertigeren‘.

    Wäre wirklich nett wenn ein Video über das Up kommen würde.

    23. Jun 2013 | 22:40 Uhr | Kommentieren
  • Kevin

    die Pressemeldung war mit ausschlaggebend das UP zu kaufen da ich auch Withings nutze:
    http://m.heise.de/newsticker/meldung/Wearables-Jawbone-uebernimmt-Bodymedia-1854016.html?from-classic=1

    Auf der UP-App seh ich zwar meine Gewichtsdaten, aber lieber wäre mir alles auf dem Withings-Konto…

    BodyMedia ist perfekt vernetzt und ich hoffe, dass das UP hier bald nachzieht. Erst recht weil Withings jetzt seinen eigenen ActivityTracker gelauncht hat

    23. Jun 2013 | 22:59 Uhr | Kommentieren
  • Jabba

    die kalorien können nicht mal ansatzweise korrekt sein. die schlafphasen sind auch nur grob geschätzt. als ansporn ist das ding vllt gut. aber für eine auswertung völlig ungeeignet.

    23. Jun 2013 | 23:15 Uhr | Kommentieren
    • Tobi

      natürlich kann man die daten nicht mit einem schlaflabor oder ähnlichem vergleichen, als anhaltspunkte und zum wecken ist das aber denke ich ok…
      es soll dir im endeffekt helfen sich vielleicht mehr auf seine gesundheit zu konzentrieren und das mit dem esseneitragen soll wahrscheinlich eher ein tagebuch für deine mahlzeiten sein.
      natürlich nimmt man damit nicht ab oder baut muskeln auf, dazu gehört mehr! Aber um seinen tagesableuf im auge zu behalten, wie viel man sich wirklich bewegt, finde ich es echt super…auch wenn es nicht billig ist

      23. Jun 2013 | 23:45 Uhr | Kommentieren
      • Jabba

        die menschheit wird sooo faul. zettel und stift ist da effektiver.
        ausser bei der schlafgeschichte

        24. Jun 2013 | 7:53 Uhr | Kommentieren
  • Jens

    da du schreibst, du hast den Polar H7 und die Withings Waage, mit wechen Programmen wertest du alle Daten aus? Oder benutzt du ein webportal wie MyFitnessPal.

    Habe schon das Problem das Runkeeper zwar mit meiner Withings Waage Zusammenarbeit, was trotz Gold Mitglied bei Runtastic nicht geht (Kalorien werden nicht an withings übertragen, und nur die Gewichte nach Runtastic importieren , sind mir 35€ zu viel.). Runkeeper zeigt Kalorien an, und Runtastic kcal, sind die Werte beim Up vergleichbar?

    Ich warte jetzt erstmal die Berichte zum Withings Pulse ab, auch soll in 2 Wochen Nike noch was neues Präsentieren, mal sehen was da kommt.

    24. Jun 2013 | 1:16 Uhr | Kommentieren
  • Kevin

    @ Jabba: welche Kalorien meinst du?
    Die aufgenommenen oder die verbrauchten?

    Bei den verbrauchten kommt es sogar SEHR gut hin, da ich zB auf dem Crosstrainer trainiere. Das UP im „Fitness-Mode“ zeigt mir dann 5 Kalorien weniger an als der der Crosstrainer…

    24. Jun 2013 | 7:17 Uhr | Kommentieren
    • Jabba

      Ohne Pulsmessung kannst das vergessen

      24. Jun 2013 | 7:52 Uhr | Kommentieren
  • Kevin

    mit Puls ists sicherlich korrekter – mir reichen auch 95%…

    24. Jun 2013 | 7:54 Uhr | Kommentieren
    • Jabba

      Du hast meist eine 70%ige Genauigkeit ohne Puls

      24. Jun 2013 | 21:03 Uhr | Kommentieren
  • klaus

    Das Rote Armband gibt es gar nicht wie im Text beschrieben zu kaufen.

    24. Jun 2013 | 18:19 Uhr | Kommentieren
  • niggi

    Ich habe das Jawbone Up vor über einem Jahr getestet und mit anderen Gadgets verglichen (Fitbit Ultra und Nike Fuelband). Schlussendlich muss ich sagen, dass das Fuelband von Nike mich mehr überzeugt hat als das Up. Ich trage nun das Fuelband seit über einem Jahr und bin noch immer mega happy damit. Das Fuelband sollte noch diesen Sommer in Europa erhältlich sein.

    06. Jul 2013 | 15:16 Uhr | Kommentieren

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