iPad Air 2 Test: dünn und unheimlich schnell

| 19:44 Uhr | 4 Kommentare

iPad Air 2 Test. Wir schreiben das Jahr 2014 und auch in diesem Jahr hat Apple seiner iPad-Familie ein Update spendiert. Der Hersteller nutzte ein Special Event im Oktober, um über das iPad Air 2 sowie das neue iPad mini 3 zu sprechen. Hätte Apple im vergangenen Jahr nicht die Namensgebung seines 9,7“ iPads in iPad Air abgeändert, so wären wir mittlerweile beim iPad 6 angekommen.

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iPad Air 2 Test

Auch wenn das iPad Air 2 dem iPad Air 1 auf den ersten Blick stark ähnelt, hat sich optisch und technisch einiges verändert. Wir haben uns in den letzten Wochen intensiv mit der zweiten iPad Air Generation beschäftigt und möchten gerne unsere Erkenntnisse teilen. Ihr werdet bei diesem iPad Air 2 Test feststellen, dass wir auf einige Punkte intensiver eingehen und andere nur kurz behandeln. Dies mag daran liegen, dass das iPad Air 2 in einigen Bereichen nur minimale Schritte nach vorne gemacht hat, und in anderen Bereichen große Veränderungen zum Vorgänger bietet.

Design

Beim Grunddesign ist Apple der ersten iPad Air Generation treu geblieben. Nimmt man das Gerät allerdings das erste Mal in die Hand, so spürt man direkt den Unterschied. Das iPad Air war mit seinen 7,5mm schon sehr dünn und mit seinen 469g schon sehr leicht. Das iPad Air 2 ist noch einmal deutlich dünner geworden. Es ist nur noch 6,1mm dünn und 437g schwer. Während man beim ersten Anfassen direkt merkt, dass das Gerät dünner geworden ist, so fallen die 32g Gewichtsunterschied nicht wirklich auf. 18 Prozent ist das Gerät dünner geworden und so ist das iPad Air 2 nur noch halb so dick wie das Original iPad aus 2010. Dieses war 13,4mm dick.

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Beim genaueren Betrachten des iPad Air 2 Gehäuses fallen noch ein paar weitere (kleinere) Unterschiede auf. Die Lautstärkeregelung wurde angepasst, man erkennt zwei kleine Aussparung für Mikrofone zur Geräuschunterdrückung bei Audioaufnahmen sowie Telefonaten und Apple verzichtet auf den Stummschalter bzw. die Rotationssperre neben der Lauter- / Leiser-Taste. Bei der iPad Air 2 Vorstellung dachten wir, dass wir den kleinen Schalter vermissen werden, nach mehreren Wochen in Gebrauch stellen wir allerdings fest, dass der fehlende Schalter kaum ins Gewicht fällt.

Thematisch passend noch der Hinweis, dass es das iPad Air 2 in den Farben spacegrau, silber und gold gibt. Die Gold-Edition ist neu. Damit bietet Apple beim iPhone und iPad eine identische Farbauswahl an.

Display

Die Reduktion der Gehäusedicke hat Apple unter anderem dem überarbeitetem Display zu verdanken. Bis einschließlich iPad Air 1 bestand das Display aus drei separaten komponenten. Beim iPad Air 2 wurden diese Schichten zu einer einzigen verbunden. Dadurch gibt es zwischen den einzelnen Schichten keine Spalten mehr, was dazu führt, dass das Display weniger stark reflektiert.

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links iPad Air 2; rechts: iPad Air

Apple wirbt damit, dass die Reflexion um 56 Prozent verringert wurden. Am Besten erkennt man die Verbesserung, wenn man beide iPad Air Generationen mit ausgeschaltetem Display nebeneinander legt und gegen Licht und eine helle Fläche spiegelt. Ehrlicherweise muss man sagen, dass das iPad Air 2 nach wie vor spiegelt, man erkennt allerdings auf den ersten Blick die Verbesserungen. Bei direkter Sonneneinstrahlung lässt sich das Display besser ablesen, mit einer Grundspiegelung müssen wir allerdings nach wie vor leben.

Die Darstellung der Inhalte auf dem iPad Air 2 konnte Apple ebenso verbessern. Es ist schwer zu beschreiben, allerdings wirkt es so, als ob die Displayinhalte ein Stück näher an der Oberfläche liegen.

Apple setzt beim iPad Air 2 nach wie vor auf ein Retina Display mit 2048 x 1536 Pixeln und eine Pixeldichte von 264ppi. Das Auge nimmt satte Farben war und der Betrachtungswinkel ist enorm. Auch wenn man sehr schräg auf das Display guckt, werden die Inhalte immer noch sehr realitätsnah dargestellt.

Leistung

Apple verbaut beim iPad Air 2 einen speziell entwickelten A8X-Chip (64-Bit) sowie einen M8 Motion Coprozessor. Während im vergangenen Jahr beim iPhone 5S sowie iPad Air 1 der gleiche A7-Chip zum Einsatz kam, geht der Hersteller in diesem Jahr einen etwas anderen Weg. Beim iPhone 6 und iPhone 6 Plus setzt Apple auf den A8-Chip, während beim iPad Air 2 ein A8X-Chip zum Einsatz kommt.

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Der A8X-Prozessor setzt auf 1,5GHz sowie drei Prozessorkerne. Darüberhinaus kommen beim iPad erstmals 2GB Arbeitsspeicher zum Einsatz. Diese Kombination führt dazu, dass das neue iPad Air 2 im Vergleich zum Vorgänger spürbar schneller ist. Apps starten schneller, und das Ganze Handling mit dem Gerät wirkt noch einmal flüssiger. Um der Leistung ein bisschen intensiver auf die Finger zu klopfen, haben wir das ein oder andere Spiel auf dem Gerät installiert (u.a. Infinity Blade III, Epic Zen Garden und Modern Combat 5: Blackout). Zu keiner Zeit hatten wir das Gefühl, dass irgendetwas stottert. Alles lief flüssig und die Details sind beeindruckend. Apple selbst spricht von einer 40 Prozent schnelleren CPU Leistung als beim iPad Air (1. Generation).

Genau wie beim iPhone 6 & iPhone 6 Plus verbaut Apple beim iPad Air 2 ebenso den M8 Motion Coprozessor. Im Vergleich zum M7 aus dem Vorjahr bietet dieser zusätzlich ein Barometer, so dass der Luftdruck gemessen werden kann. Verschiedene Apps im App Store machen bereits davon Gebrauch. Ihr könnt euch beispielsweise Höhenmeter anzeigen lassen. Ob man ein Barometer beim iPad benötigt, sei mal dahingestellt. Apple wollte iPhone und iPad gleich behandeln und so wurde der M8 in beiden Geräten verbaut.

Touch ID, Apple Pay

Neben dem neuen und leistungsstärkeren Prozessor gehört ohne wenn und aber Touch ID zu den größten Veränderungen im Vergleich zur Vorgängerversion. In den ersten Tagen muss man sich erstmal daran gewöhnen, dass nun auch das iPad per Fingerabdrucksensor zu entsperren ist. Natürlich könnt ihr auch Einkäufe im App Store, iTunes Store und iBookstore per Fingerabdruck tätigen. Zudem setzen mittlerweile viele Drittanbieter-App auf Touch ID, so z.B. 1Password.

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In den USA gibt es eine weitere Besonderheit rund um Touch ID. Apple verbaut beim iPad Air 2 einen NFC-Chip. Da das Gerät allerdings nicht über eine NFC-Antenne verfügt kann das iPad Air 2 nicht für das mobile Bezahlen vor Ort in Ladengeschäften genutzt werden. Gleichwohl können Kunden in den USA (Apple Pay ist bisher nur dort verfügbar) ihre neue iPad Air Generation zum Bezahlen in Online Shops nutzen. Apple Pay muss von diesen selbstredend unterstützt werden.

Kamerasystem

Ganz ehrlich? Bei uns kommt die Kamera des iPad nur selten zum Einsatz. Digitale Spiegelreflex oder das iPhone werden deutlich häufiger gezückt als das iPad. Nichtsdestotrotz beobachten wir regelmäßig Anwender, die ihr iPad für die Fotografie nutzen. Bei einem solch großen Kontrollmonitor ist die Fotografie mit dem iPad schon speziell.

Apple hat die iPad Air 2 Kamera im Vergleich zum Vorgängermodell punktuell verbessert. Anstatt 5MP kommen jetzt 8MP zum Einsatz, es gibt eine Serienbildfunktion und Zeitlupenvideos können ebenso können ebenso gedreht werden. Für diesen iPad Air 2 Test haben wir uns das Gerät geschnäppt und ein paar Test-Fotos geschossen. Die Qualität kann sich auf jeden Fall sehen lassen. Da das iPad Air 2 deutlich größer als das iPhone ist und auch nicht regelmäßig unterwegs mit an Bord ist, wird die iPad Kamera auch zukünftig bei uns seltener zum Einsatz kommen.

Allerdings ist es gut zu wissen, dass man mit ihr gute Fotos schießen kann. Aufgrund des fehlenden Blitzes ist der Einsatz allerdings eingeschränkt.

Akkulaufzeit

Apple hat das iPad Air 2 18 Prozent dünner gestaltet als das iPad Air 1. Das Ganze wurde zum einen dadurch erreicht, dass das Display dünner geworden ist, gleichzeitig setzt Apple jedoch auf einen kleineren Akku. Um den kleineren Akku ein Stück weit aufzufangen, hat es Apple geschafft, den A8X-Prozessor sehr leistungseffizient gestaltet.

Apple wirbt nach wie vor mit einer Akkulaufzeit von bis zu 10 Stunden. Dies kann auch eingehalten werden. Im letzten Jahr beim iPad Air 1 sind wir auf eine Akkulaufzeit von 11 Stunden und 41 Minuten gekommen (Videodauerschleife und 66 Prozent Displayhelligkeit). In diesem Jahr konnten wir bei einem vergleichbaren Test auf 10 Stunden 49 Minuten erreichen.

WiFi und LTE

Verbesserungen hat Apple auch bei WiFi und LTE vorgenommen. Erstmals setzt Apple beim iPad auch auf 802.11ac. Entscheidet ihr euch für ein iPad Air 2 WiFi+Cellular so erhaltet auch einen schnelleren LTE-Chip, der bis zu 300MBit/s ermöglicht. Euer Tarif und der Mobilfunkanbieter müssen dies natürlich ermöglichen.

Sonstiges

Genau wie beim iPhone 6 und iPhone 6 Plus verzichtet Apple auf die 32GB Speichervariante und bietet ein 16GB, 64GB und 128GB Modell an. Der Einstiegspreis im Vergleich zum Vorjahresmodell ist identisch geblieben. Das 64GB Modell übernimmt die Preisposition des 32GB Modells und das 128GB Modell rückt an die Position des 64GB Modells aus dem Vorjahr. Somit werden das 64GB und 128GB Modell jeweils 100 Euro billiger.

Fazit

Apple hat sich das iPad Air aus dem vergangenen Jahr vorgeknüpft und punktuell verbessert. Touch ID, das verbessserte Display, das Kamerasystem sowie der rasante A8X-Chip sind in unseren Augen die größten Verbesserungen. Die schnelleren WiFi- und LTE-Chips sind zwar nett, nehmen in unseren Augen allerdings eine weniger gewichtige Rolle ein.

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Alles in allem hat Apple dem iPad Air 2 verschiedene überzeugende Neuerungen spendiert. Die Optik wurde angepasst, die Leistungs wurde deutlich verbessert und zudem hat es Apple erneut geschafft, das Gerät dünner zu konzipieren. Das iPad Air 2 ist 18 Prozent dünner als der Vorgänger. Ob dies zwingend erforderlich ist, lassen wir mal dahingestellt. Dünner sollte es in unseren Augen bei zukünftigen iPad Generationen nicht mehr gehen. Dünn, leicht und handlich muss ein Tablet sein, zu dünn macht dann irgendwann keinen Spaß. So ist das iPad Air 2 von der Dicke her perfekt, bitte nicht noch dünner Apple.

Kaufempfehlung? Ganz ehrlich? Solltet ihr ein iPad Air euer eigen nennen und seid ihr mit dem Gerät zu frieden, dann braucht ihr nicht auf das neue iPad Air 2 wechseln. Das iPad Air aus 2013 ist nach wir vor ein klaase Gerät. In diesem Jahr hat Apple das Gerät weiter entwickelt und nochmal verbessert.

Je älter das eigene iPad, desto eher lohnt sich der Wechsel auf das iPad Air 2. Der Sprung vom iPad 4 zum iPad Air 2 ist schon gewaltig und lohnt sich. Beim iPad 3, iPad 2 und iPad 1 ist der Sprung natürlich entsprechend größer. Solltet ihr die 100 Euro übrig haben, so können wir euch nur empfehlen, auf das 64GB zu setzen. 16GB ist in der heutigen Zeit, je nachdem wieviele Fotos, Videos, Filme etc. ihr habt, nicht sehr viel Speicher. Tut euch den Gefallen und greift mindestens zum 64GB Gerät. Für gewöhnlich nutzt man sein Gerät für mehrere Jahre und der Speicherplatzbedarf wird sich sicherlich in den kommenden Jahren nicht entscheidend verändern.

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links: iPad Air 2, rechts: iPad Air

Kurzum: Das iPad Air 2 ist ein klasse Gerät, bei dem man sich fragt, welcher Verbesserungen Apple im kommenden Jahr noch vornehmen will.

Preis & Verfügbarkeit

Apple bietet das iPad Air 2 in insgesamt drei Farben (silber, gold, spacegrau) sowie in drei Speichergrößen (16GB 64GB und 128GB). Darüberhinaus habt ihr die Wahl, ob ihr zu einem reinen Wifi-Modell greift oder zur WiFi-Cellular Lösung. Im zuletzt genannten Modell habt ihr die Mögilchkeit eine Mobilfunkkarte einzulegen und mobil im Internet zu surfen.

Preislich geht es bei 489 Euro (iPad Air 2 16GB WiFi) los . Für das 64GB WiFi Gerät zahlt ihr 589 Euro und für das 128GB WiFI-Modell werden 689 Euro fällig. Der Preis des iPad Air 2 WiFi+Mobilfunk liegt jeweils 120 Euro höher, so dass ihr 609 Euro (16GB), 709 Euro (64GB) bzw. 809 Euro (128GB) zahlt. Alle Geräte sind sofort lieferbar. Alle weiteren Informationen bietet euch der Apple Online Store.

Kategorie: iPad

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4 Kommentare

  • Metzger

    Danke für den Test. Aber ich hab jetzt nichts Neues erfahren zum Thema Vibration bei Soundwiedergabe und Displayirritationen beim normalen Halten. Also die Punkte, die aktuell in den Foren diskutiert werden…

    30. Nov 2014 | 22:36 Uhr | Kommentieren
    • Matthias

      Habe das Gerät jetzt drei Wochen und sowohl beim Display als auch beim Sound nichts auszusetzen.

      01. Dez 2014 | 11:10 Uhr | Kommentieren
      • MrUNIMOG

        Fällt auch nur im direkten Vergleich mit dem ersten iPad Air auf.

        02. Dez 2014 | 16:03 Uhr | Kommentieren
  • Matthias

    Hi, ich habe vom iPad 3 aufs iPad Air 2 gewechselt und bin begeistert. Der Unterschied ist immens. Vom iPad Air 1 hätte ich vermutlich auch nicht gewechselt. Wie dem auch sei, es ist das iPad Air 2 64GB in spacegrau geworden. Ein klasse Gerät, welches mich sicherlich die nächsten zwei bis drei Jahre begleitet.

    01. Dez 2014 | 11:09 Uhr | Kommentieren

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