Apple äußerte sich zum Thema „einheitlicher Ladeanschluss“

| 20:23 Uhr | 3 Kommentare

Geht es nach der EU, gibt es in Europa für Smartphones und ähnliche Elektrogeräte bald nur noch einheitliche Ladekabel bzw. einen einheitlichen Ladeanschluss. So soll unnötiger Abfall verringert, Kosten gesenkt und die Nutzung vereinfacht werden. Nun meldet sich Apple zu Wort und argumentiert, dass ein solcher Schritt die Fähigkeit zur Innovation einschränken würde.

Apple sieht die Innovation behindert und befürchtet Elektroschrott

Da der bisherige Ansatz, die Industrie zur Entwicklung gemeinsamer Ladegeräte bzw. -Anschlüsse zu animieren, nicht ausreichend gewesen sei, könnten bald härtere Maßnahmen folgen. So erklärte Maroš Šefčovič, Vizepräsident der EU-Kommission, dass man derzeit regulatorische und nicht-regulatorische Möglichkeiten prüfen würde, mit denen das Ziel erreicht werden soll.

Die meisten Hersteller vertrauen mittlerweile auf USB-C oder micro-USB, doch Apple hält weiterhin an seinem Lightning-Anschluss fest. Aus gutem Grund, wie das Unternehmen in einer Stellungnahme klarstellt. Hier erklärt Apple, dass Vorschriften, die alle Smartphones dazu zwingen würden, den gleichen Ladeanschluss zu haben, die Innovation behindern und eine Umstellung sogar schlecht für die Umwelt sei:

„Apple steht für Innovation und legt großen Wert auf das Kundenerlebnis. Wir glauben, dass Vorschriften, die die Konformität des in allen Smartphones eingebauten Anschlusstyps erzwingen, Innovation eher ersticken als fördern und den Verbrauchern in Europa und der Wirtschaft insgesamt schaden würden.

Mehr als 1 Milliarde Apple-Geräte wurden mit einem Lightning-Anschluss ausgeliefert, zusätzlich zu einem ganzen Ökosystem von Zubehör- und Geräteherstellern, die Lightning im Dienste unserer gemeinsamen Kunden einsetzen. Die Gesetzgebung würde sich direkt negativ auswirken, indem sie die Hunderte von Millionen aktiver Geräte und Zubehörteile, die von unseren europäischen Kunden und noch mehr Apple-Kunden weltweit verwendet werden, unbrauchbar machen würde, was zu einer beispiellosen Menge an Elektronikschrott führen und die Benutzer stark belästigen würde.

[…]

Vor 2009 hatte die Kommission erwogen, allen Smartphones vorzuschreiben, dass sie nur den USB-Micro-B-Anschluss verwenden dürfen, was die Weiterentwicklung zu Lightning und USB-C eingeschränkt hätte. Stattdessen legte die Kommission einen freiwilligen, auf Industriestandards basierenden Ansatz fest, durch den sich der Markt von 30 Ladegeräten auf drei, bald zwei – Lightning und USB-C – verlagerte, was zeigt, dass dieser Ansatz funktioniert.

Wir hoffen, dass die Kommission weiterhin nach einer Lösung sucht, die die Fähigkeit der Industrie zur Innovation und zur Einführung aufregender neuer Technologien für die Kunden nicht einschränkt.“

Studie von Copenhagen Economics

Weiterhin haben wir eine Studie von Copenhagen Economics für euch, die sich mit dem Thema beschäftigt. Hier die wichtigsten Ergebnisse der Studie:

  • Es ist in der Praxis nicht problematisch, dass es drei geräteseitige Steckverbindertypen gibt.
  • Ein einziger, gesetzlich vorgeschriebener Typ von Geräteanschlüssen wird wahrscheinlich einen Verlust von mindestens 1,5 Milliarden Euro an Verbraucherwert mit sich bringen.
  • Die Nutzer von „Lightning auf USB-C“ zu „USB-C auf USB-C“ Kabel zu zwingen, würde der Umwelt tatsächlich netto schaden. Die Herstellung eines „USB-C auf USB-C“ Kabels führt zu einem 20 Prozent größeren CO2-Ausstoß als ein „USB-C auf Lightning“ Kabel. Dennoch würde der durchschnittliche EU-Haushalt die Anzahl der regelmäßig verwendeten Ladekabel um nur 14 Prozent reduzieren, wenn das gemeinsame EU-Ladegerät vorgeschrieben würde.
  • Die meisten EU-Verbraucher haben keine Probleme damit, ihre Smartphones regelmäßig aufzuladen; inkompatible Anschlüsse sind kein wesentliches Problem.
  • Mehr als die Hälfte der EU-Haushalte hat bereits nur eine Art von Endgerätestecker für alle ihre Mobilgeräte. Es gibt keinen Spielraum für diese Haushalte, die Anzahl der von ihnen verwendeten Ladegeräte zu reduzieren, indem ein einziger Geräte-Endanschluss vorgeschrieben wird.
  • Zwei Drittel der Befragten würden es vorziehen, Innovationen in Bezug auf Ladegeschwindigkeit, Leistung und Ästhetik gegenüber einem herkömmlichen Ladegerät beizubehalten.

Kategorie: Apple

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3 Kommentare

  • Ballroom

    Ich habe damit überhaupt keine Probleme, kenne auch NIEMANDEN der je Probleme damit gehabt hätte und jammern musste. Ist mal wieder typisch EU, die anderen diktiert, was sie zu müssen, sonst gibt´s auf die Finger.

    24. Jan 2020 | 7:48 Uhr | Kommentieren
  • Gast

    Die Überregulierung der EU ist schon toll und übrigens auch der Grund
    warum England den Brexxit wollte. Gelangweilte EU Politiker die
    irgendwas nachen wollen und zu haarstreubenden Erbebnissen kommen.

    24. Jan 2020 | 10:19 Uhr | Kommentieren
  • Sagrido

    Vielen Dank für den Verweis auf die Studie!
    Die EU soll uns mal in Ruhe lassen mit ihrem groben Unfug!

    03. Feb 2020 | 20:21 Uhr | Kommentieren

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