Dreame T20 im Test: Der stärkste Akkustaubsauger für unter 250 Euro?

| 15:33 Uhr | 1 Kommentar

Jedes Technologieunternehmen weiß, dass es in seinem Bereich der „Champion“ ist, wenn sich viele andere Unternehmen von dem jeweiligen Erfolgskonzept „inspirieren“ lassen – in der Regel mit günstigeren Optionen. Bei Smartphones hat Apple einst im Jahr 2007 die Richtung angegeben. Auffällig ist derzeit auch eine rasante Entwicklung im Bereich der Akkustaubsauger. Ein typisches Beispiel: Dyson hat den Staubsauger mit einer innovativen Zyklontechnologie neu erfunden, und so gibt es seit kurzem kabellose Staubsauger mit der Leistung von kabelgebundenen Modellen. Inzwischen haben unzählige Unternehmen ihre eigenen Versionen von wiederaufladbaren Staubsaugern auf den Markt gebracht, die vereinzelt auch mit dem Vorbild mithalten können. Der Clou für den Verbraucher ist hierbei, dass die Geräte oft deutlich günstiger sind. Ein solches Modell will der kabellose Staubsauger Dreame T20 sein. Ist dieser Staubsauger, der nur halb so viel kostet wie die Premium-Modelle anderer Top-Hersteller, eine echte Alternative?

Der Dreame T20

Dass man Dreame als Hersteller womöglich noch nicht kennt, soll nichts Schlechtes bedeuten. Dreame ist ein Teil des Xiaomi Ökosystems. Wir haben es somit nicht mit einem kleinen Hersteller oder gar B-Ware-Produzenten zu tun. Tatsächlich positioniert sich Dreame eher im Premium-Segment. Einfach ausgedrückt: Man verkauft möglichst hochwertige Produkte als Alternative zu einem niedrigeren Preis. Dreame macht also das, was Xiaomi in der Smartphone-Welt macht, halt nur mit Staubsaugern. Ob die Rechnung aufgeht, wollen wir nachfolgend ergründen.

Der Dreame T20 ist ein kabelloser Stabstaubsauger. Er verfügt über mehrere Filter, Multifunktionszubehör, einen austauschbaren Akku und ein Farbdisplay, das die Akkulaufzeit und den Saugmodus anzeigt. Der kabellose Staubsauger hat eine Größe von 126,5 x 25,5 cm und bringt ein Gewicht von ca. 1,6 kg als Handsauger auf die Wage. Voll ausgebaut kommt der T20 auf ein Gewicht von 2,7 kg.

Der verbaute Motor bringt es laut Hersteller auf 125.000 Umdrehungen in der Minute, womit der Staubsauger auf eine Saugleistung von 25.000 pa kommt, was 150 AW entspricht. Das ist ein beachtliches Kraftpaket. Die Leistung kann in vier Stufen abgerufen werden: Eco, Medium, Turbo und Auto. Im Auto-Modus erkennt der Staubsauger automatisch den Untergrund und passt seine Saugstärke entsprechend an, doch dazu später mehr.

Angetrieben wird der Motor von einem 2700 mAh starken Akku, der den Staubsauger zwischen 10 und 70 Minuten in Betrieb hält, je nach Saugstufe. Eine komplette Akkuladung dauert rund 4 Stunden. Die Staubkammer hat ein Volumen von 0,6 Liter. Das alles und eine Menge Zubehör schnürt der Hersteller in ein günstiges Komplett-Paket für rund 230 Euro.

Lieferumfang

Der Dreame T20 wird in einer kompakten Verpackung geliefert. Wir müssen zugeben, dass wir schon lange nicht mehr so ein passgenau verpacktes Produkt ausgepackt haben, natürlich abgesehen von Apple-Produkten – Cupertino ist eindeutig der Meister der effizienten Verpackungen.

In der Verpackung befindet sich eine Anleitung in mehreren Sprachen und der Verlängerungsstab des Staubsaugers. Unter dem oberen Karton befinden sich die anderen Teile in den einzelnen Fächern. Neben der Haupteinheit des Staubsaugers, in der sich der Motor und der Staubbehälter befinden, erhaltet ihr im Paket auch eine Reihe von Aufsätzen und eine Halterung für die Wandmontage. Normalerweise sollen auch Dübel und Schrauben beiliegen, was bei unserem Modell jedoch nicht der Fall war.

Die beiden Hauptaufsätze werden mit Strom betrieben, denn sie enthalten einen rotierenden Zylinder, der den Schmutz auffängt. Es handelt sich um die Hauptbodendüse und den Aufsatz zum Saugen von Matratzen, Sofas und ähnlichen Oberflächen. Beide wurden mit einem rotierenden Zylinder mit feinen Borsten versehen. Im Gegensatz zu einigen anderen, ähnlichen Modellen ist nicht der gesamte rotierende Zylinder mit Borsten bedeckt. Sie sind in einer dünnen spiralförmigen Linie angeordnet, sodass sie den Schmutz effizienter aufnehmen können.

Neben der Boden- und Matratzendüse sind auch mehrere passive Aufsätze enthalten, die den klassischen Aufsätzen herkömmlicher Staubsauger ähneln. Es gibt einen schmalen Aufsatz zum Saugen von schwer zugänglichen Stellen und einen Aufsatz mit einer Bürste. Die passiven Aufsätze können direkt an die Haupteinheit des Staubsaugers angeschlossen werden. Alternativ lässt sich auch der mitgelieferte flexible Aufsatz verwenden, mit dem auch schwer zugängliche Stellen erreicht werden können.

Verwendung

Der Dreame T20 bietet vor allem eines – und das ist Leistung. Damit diese Kraft bestmöglich eingesetzt werden kann, bietet der T20, wie bereits erwähnt, vier Leistungsstufen. So lässt sich nicht nur die Laufzeit perfekt einplanen, sondern auch das Reinigungsergebnis maßgeblich beeinflussen. Während wir einen dicken Teppich, der mit allerhand Krümel und auch Außendreck verschmutzt war, mit der stärksten Leistungsstufe erfolgreich reinigen konnten, bieten sich die geringeren Stufen für Fliesen, Parkett- und Laminat-Oberflächen an.

Habt ihr unterschiedliche Bodenbeläge, bietet sich der Auto-Modus an, der für die elektrischen Aufsätze verfügbar ist. Hier entscheidet der Staubsauger selbst, wie viel Kraft angewendet werden muss. Das vereinfacht die Hausarbeit ungemein und hat in unserem Testzeitraum auch vorbildlich funktioniert. Apropos Erleichterung: Ein Feature, dass wir zu lieben gelernt haben, ist die Möglichkeit, den Auslöser zu Ent- und Verriegeln. So kann man selbst entscheiden, ob man den Power-Button gedrückt halten möchte, um den Saugvorgang aktiv zu halten, oder ob das Gerät mit einem Klick durchgehend saugen soll.

Komfortabel geht es weiter, wenn es an die Entleerung der 0,6 l große Staubkammer geht. So muss man nur einen Knopf eindrücken und schon purzelt der Kammerinhalt heraus. Auch die komplette Entnahme des Behälters ist reibungslos möglich. Da hat es bei der Konkurrenz in unseren bisherigen Tests schon das eine oder andere Mal geklemmt, was gerade bei vollem Staubbehälter mitunter nicht günstig ist.

Und wenn wir schon bei der Demontage sind, können wir auch gleich das Filtersystem auswechseln. Denn der T20 verwendet natürlich auch einen HEPA Filter, wie es mittlerweile üblich ist. Die Bezeichnung HEPA stammt aus dem Englischen und steht für „High Efficient Particulate Air“ Filter („Hocheffizienter Partikelfilter“). HEPA-Kennzeichnungen werden für Schwebstofffilter vergeben, die nicht nur in Staubsaugern Verwendung finden, sondern auch in Luftreinigern oder Luftwäschern. Das gesamte Filtersystem des T20 lässt sich simpel unter dem Waschbecken auswaschen.

Ebenfalls hat uns das Display gut gefallen. Über den kleinen Bildschirm bzw. den zugehörigen Taster lassen sich schnell die verschiedenen Betriebsmodi aktivieren. Zudem lässt sich hier einsehen, ob die Einrastfunktion für den Dauerbetrieb aktiviert ist. Falls sich das Gerät einmal an etwas „verschluckt“ oder sich festsaugt, wird dies ebenfalls auf dem Bildschirm angezeigt.

Performance im Haushalt

Eine einfache Bedienung ist wünschenswert, doch letztendlich ist für uns entscheidend, wie gut ein Staubsauger mit den alltäglichen Verschmutzungen zurechtkommt. Dass der T20 vielseitig ist, liegt auf der Hand, doch wie schlägt er sich gegen den Staub und andere Verunreinigungen?

Schaltet man den Staubsauger ein, merkt man sofort, dass er mit einem gewissen Vortrieb zur Tat schreiten will. Das entsteht durch die Rotation der Bürste und natürlich aufgrund der immensen Leistung. Der Dreame T20 ist mit einem technologisch fortschrittlichen und leistungsstarken Motor ausgestattet, der bis zu 125.000 Umdrehungen pro Minute und eine Saugkraft von 25.000 pa entwickelt. Der Turbomodus ist der stärkste Modus, in dem eine volle Saugleistung von 150 AW zur Verfügung steht.

Der Unterschied zu herkömmlichen Staubsaugern ist auffällig. Denn ein klassischer Staubsauger nutzt oft nur die Saugleistung in Form von Ansaugluft. Ein Stabstaubsauger wie der Dreame T20 hat in der Regel eine schwächere Saugkraft, die durch einen rotierenden Zylinder im Aufsatz ergänzt wird. Dieser kann den Schmutz effizient aufnehmen und ersetzt die schwächere Saugkraft perfekt. Dies ist sogar ein großer Vorteil beim Saugen von Teppichen.

Wir konnten den Schmutz auf einem Parkett-Boden ohne Probleme entfernen, sogar im schwächsten Modus, dem Eco-Modus, in dem der Staubsauger relativ leise ist. Zuerst hatten wir Bedenken, ob die Walze des Aufsatzes einen Parkett- oder Laminat-Boden zerkratzen könnte, aber die Bürsten sind wirklich weich und zerkratzen nichts. Zum Saugen von Teppichen, Matratzen oder Sofas reicht er allerdings nicht aus. Vor allem, wenn man Hochflor-Teppiche saugt, wird eine stärkere Saugleistung benötigt. Mit dem stärksten Turbo-Modus ist der Unterschied natürlich sofort zu spüren und zu hören. Der Staubsauger bietet in diesem Modus eine hohe Leistung, dank der wir keinen Unterschied zu einem kabelgebundenen Staubsauger feststellen konnten.

Der bereits erwähnte Automatik-Modus passt die Saugleistung an den jeweiligen Untergrund an. Die Funktionsweise lässt sich gut bemerken, wenn man einen glatten Boden saugt und dann zum Teppich wechselt oder umgekehrt. In diesem Fall wird die Saugleistung nach einem kurzen Moment automatisch angepasst.

Die Laufzeit des Staubsaugers hängt vom verwendeten Modus ab. Im Eco-Modus können wir ca. 70 Minuten staubsaugen, während im Turbo-Modus zwischen 10 und 12 Minuten möglich waren. Das ist ein durchaus gutes Ergebnis, mit dem wir zufrieden sind. Der Clou ist der schnell auswechselbare Akku, der die Haushaltsarbeit verdoppelt. Der zusätzliche Akku ist separat erhältlich und kann ebenfalls an der Wandhalterung geladen werden, das funktioniert sogar gleichzeitig mit beiden Akkus.

Und auf welche Probleme sind wir gestoßen?

Das Staubsaugen mit dem T20 ist in der Regel problemlos, aber es gibt auch leichte Negativmerkmale, mit denen jedoch auch viele der Konkurrenzmodelle zu kämpfen haben.

Zunächst widmen wir uns der Zugänglichkeit zu einigen engen Stellen, an die man mit der Bodendüse nicht einfach herankommt. So fehlt es der Bodendüse ein wenig an Bewegungsfreiheit, wenn wir unter einem Bett saugen wollen. Das ist aber ein Nachteil aller Stabstaubsauger, egal ob sie einen Motor und einen Staubbehälter im oberen oder unteren Teil haben. Dafür kommen wir mit dem Stab an andere schwer zugängliche Stellen besser heran, als es mit einem herkömmlichen Staubsauger der Fall ist.

Ein weiterer Punkt, auf den man achten sollte, ist das Saugen von dünnen Teppichen oder einem PVC-Boden. Ist die Leistung zu stark eingestellt, kann sich der T20 festsaugen, woraufhin das Gerät schnell abschaltet und die Reinigung der Bürste empfiehlt. Man kann das Gerät anschließend jedoch direkt wieder einschalten und sollte die Stufe herabsetzen.

Da die Probleme bei der Zugänglichkeit mit dem physischen Aufbau des Stabstaubsaugers zusammenhängen, sind sie bei fast allen Staubsaugern dieses Typs vorhanden. Auch, dass der T20 so einen starken Motor hat, wollen wir ihm nicht ankreiden. Insbesondere, da wir das Festsaugen ganz einfach mit der passenden Saugstufe verhindern können.

Fazit

Wir kennen keinen Akkustaubsauger in der Preisklasse bis 250 Euro, der stärker ist und mehr Features bietet. Der Dreame T20 ist ein exzellenter Akkustaubsauger, der neben seinem starken Motor auch mit einem umfangreichen Lieferumfang punkten kann. Der schnell auswechselbare Akku, die automatische Untergrunderkennung und der optionale dauerhafte Saugmodus runden das Paket ab, sodass es Dreame tatsächlich mit den deutlich teureren Premium-Modellen der Konkurrenz aufnehmen kann.

Kategorie: Apple

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1 Kommentare

  • Andreas Abs

    Sorry aber ist der letzte Rotz. Stark ist er aber leider wenn er einmal Unfällt ist der Deckel zur Staubkammer undicht und bricht.

    06. Dez 2021 | 10:28 Uhr | Kommentieren

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