Apple kündigt Änderungen in iOS, Safari und dem App Store in der Europäischen Union an

| 19:25 Uhr | 1 Kommentar

Es war nur eine Frage der Zeit, bis sich Apple offiziell dazu zu Wort meldet, welche Änderungen der Hersteller aus Cupertino vornehmen wird, um das Gesetz über digitale Märkte (Digital Markets Act, DMA) zu erfüllen. Am heutigen Tag ist es soweit und Apple soeben bekannt gegeben, welche Änderungen in iOS, Safari und dem App Store in der Europäischen Union vorgenommen werden.

Apple kündigt Änderungen in iOS, Safari und dem App Store in der Europäischen Union an

Apple hat soeben bekannt gegeben, welche Änderungen in der EU zur Erfüllung des Gesetzes über digitale Märkte (Digital Markets Act, DMA) erfolgen werden. So spricht der Hersteller von Änderungen an mehr als 600 neuen APIs, erweiterten App-Analysen, Funktionen für alternative Browser-Engines und Optionen für die Verarbeitung von App-Zahlungen und den Vertrieb von iOS-Apps. Mit jeder Änderung führt Apple neue Sicherheitsvorkehrungen ein, die neue Risiken, die der DMA für EU-Nutzer mit sich bringt, reduzieren — aber nicht beseitigen. Mit diesen Schritten wird Apple weiterhin die bestmögliche und sicherste Erfahrung für Nutzer in der EU bieten.

Apple warnt explizit davor, dass neue Optionen für die Abwicklung von Zahlungen und das Laden von Apps in iOS neue Möglichkeiten für Malware, Betrug und Betrugsversuche, illegale und schädliche Inhalte sowie andere Bedrohungen für Datenschutz und Sicherheit eröffnen. Aus diesem Grund führt Apple unter anderem die Beglaubigung von iOS-Apps ein, eine Autorisierung für Entwickler des Marktplatzes und Angaben zu alternativen Zahlungsmöglichkeiten, um die Risiken zu verringern und Nutzer in der EU die bestmögliche und sicherste Erfahrung zu bieten. Nichtsdestotrotz bleiben viele Risiken laut Apple bestehen.

Welche Auswirkungen das im Detail mit sich bringt, hat Apple im Apple Newsroom hinterlegt. Die Änderungen an iOS umschreibt Apple wie folgt

  • Neue Optionen für den Vertrieb von iOS-Apps über alternative App-Marktplätze — einschließlich neuer APIs und Tools, die es Entwickler ermöglichen, ihre iOS-Apps auf alternativen App-Marktplätzen zum Download anzubieten.
  • Neue Frameworks und APIs für die Erstellung alternativer App-Marktplätze — ermöglichen es Entwickler:innen von Marktplätzen, Apps zu installieren und Updates im Namen anderer Entwickler von ihrer speziellen Marktplatz-App aus zu verwalten.
  • Neue Frameworks und APIs für alternative Browser-Engines — ermöglichen es Entwickler andere Browser-Engines als WebKit für Browser-Apps und Apps mit In-App-Browsing zu verwenden.
  • Formular für Interoperabilitätsanfragen — über das Entwickler zusätzliche Anfragen zur Interoperabilität mit iPhone und iOS-Hardware und -Softwarefunktionen einreichen können.

Darüber hinaus kündigt Apple neue APIs an, die es Entwicklern ermöglichen, NFC-Technologie in ihren Banking- und Wallet-Apps im gesamten Europäischen Wirtschaftsraum zu nutzen. Außerdem führt Apple in der EU neue Bedienelemente ein, die es Nutzer ermöglichen, die App eines Drittanbieters für kontaktlose Zahlungen — oder einen alternativen App-Marktplatz — als Standard auszuwählen.

Spannend sind hierbei sicherlich die Anpassungen der Provisionen / Gebühren innerhalb der EU. Diese umschreibt Apple wie folgt:

  • Reduzierte Provision: iOS-Apps im App Store werden eine reduzierte Provision von entweder zehn Prozent (für die große Mehrheit der Entwickler:innen und Abonnements nach dem ersten Jahr) oder 17 Prozent auf Transaktionen für digitale Waren und Services zahlen.
  • Gebühr für die Zahlungsabwicklung: iOS-Apps im App Store können die Zahlungsabwicklung des App Store gegen eine zusätzliche Gebühr von drei Prozent nutzen. Entwickler:innen können einen Zahlungsdienstleister innerhalb ihrer App nutzen oder Nutzer:innen auf ihre Website verlinken, um Zahlungen ohne zusätzliche Gebühren an Apple abzuwickeln.
  • Core Technology Fee: iOS-Apps, die über den App Store und/oder einen alternativen App-Marktplatz vertrieben werden, werden 0,50 Euro für jede erste jährliche Installation zahlen, die eine Schwelle von 1 Million überschreitet.

Entwickler können sich auf der Apple Developer Support Seite über diese Änderungen informieren und heute mit dem Testen der neuen Funktionen in der iOS 17.4 Beta beginnen. Die neuen Funktionen werden ab März 2024 für Nutzer:innen in den 27 EU-Mitgliedsländern verfügbar sein.

Kategorie: Apple

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1 Kommentare

  • Gast1

    Ein sicheres , nein das sicherste Zahlungsmittel weltweit wird in der EU zerstört damit Banken wieder an Kundendaten kommen und Dienste wieder ungestraft abhören und auslesen können. Ich hoffe das Hacker schnell tätig werden und demonstrieren wie absurd dieses Vorgehen ist.
    Alles nur meine Meinung.

    26. Jan 2024 | 2:34 Uhr | Kommentieren

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