Netflix verzichtet auf Vision Pro: Strategische Entscheidung oder verpasste Chance?

| 11:33 Uhr | 0 Kommentare

Vor kurzem haben wir erfahren, dass Netflix keine App des hauseigenen Video-Streaming-Dienstes für Apple Vision Pro anbieten wird, was durchaus enttäuschend ist. Immerhin bietet sich Apples Mixed-Reality-Headset geradezu an, Filme und Serien auf der virtuellen Kinoleinwand zu genießen. Im Gespräch mit Stratechery erläuterte Greg Peters, Co-CEO von Netflix, die Gründe für diese Entscheidung.

Fotocredit: Apple

Hintergründe der Netflix-Entscheidung

Greg Peters betonte im Interview, dass die Entscheidung, keine eigene App für Vision Pro zu entwickeln, nicht auf einer grundsätzlichen Ablehnung basiert, sondern vielmehr auf einer sorgfältigen Abwägung von Aufwand und Nutzen. Trotz des Bestrebens nach einer breiten Verfügbarkeit auf verschiedenen Geräten, sieht Netflix die aktuell kleine Nutzerbasis von Vision Pro als nicht ausreichend an, um die Investition zu rechtfertigen.

Die noch geringe Verbreitung mag zum Start der Vision Pro zutreffen, doch Netflix war immer dafür bekannt, auf nahezu jedem Gerät eine App anzubieten, sogar ursprünglich auch auf Nintendos relativ erfolglose Wii U. Wenn Netflix Geld sparen möchte, könnte man durchaus auch einfach auf die iPad-App setzen, die ohne großen Aufwand auf visionOS ausführbar ist. Doch Netflix hat sich dazu entschlossen, die App von der Nutzung auf dem Headset explizit auszuschließen. Die Entscheidung von Netflix, sowohl eine native App als auch die vorhandene iPad-Version nicht anzubieten, deutet auf eine bewusste strategische Entscheidung hin, die über bloße technische Erwägungen hinausgeht.

Marktdynamik und Konkurrenz

Die Entscheidung von Netflix fällt in eine Zeit, in der viele große Entwickler Vision Pro außen vor lassen. Laut einer Untersuchung von Appfigures haben sich die Entwickler von über 300.000 iOS-Apps und -Spielen entschieden, ihre Apps nicht für Vision Pro bereitzustellen. Diese Entwicklung könnte auf eine Marktdynamik hindeuten, in der Anbieter wie Netflix sich bewusst gegen eine Ausdehnung auf weniger etablierte Plattformen entscheiden.

Insgesamt stellt sich die Frage, ob Netflix‘ Entscheidung gegen eine Unterstützung von Vision Pro eine strategisch kluge Wahl oder eine verpasste Gelegenheit ist. Immerhin fährt das Unternehmen derzeit einen Kurs, der den Dienst aufgrund von Preiserhöhungen immer mehr zu einem Premium-Angebot umwandeln soll, inklusive einer Alternative mit Werbung. Apples neues Premium-Headset hätte sicherlich Kunden, die bereit sind, den mittlerweile recht happigen Preis von Netflix zu zahlen.

Obwohl Netflix derzeit keine Pläne für eine Vision Pro App hat, ist eine zukünftige Entwicklung in dieser Richtung nicht ausgeschlossen. Die sich ständig ändernde Landschaft der Technologie und des Medienkonsums könnte dazu führen, dass Netflix seine Entscheidung neu bewertet, insbesondere wenn die Nutzerbasis von Vision Pro wächst oder sich die Marktbedingungen ändern.

Kategorie: Apple

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