AliveCor verliert gegen Apple: keine wettbewerbswidrigen Praktiken bei der Herzfrequenzmessung in watchOS

| 8:33 Uhr | 1 Kommentar

Wie 9to5Mac berichtet, hat Apple einen juristischen Sieg gegen AliveCor in einem Fall errungen, der die Herzüberwachungstechnologie der Apple Watch betrifft. AliveCor warf Apple vor, mit watchOS 5 die Methodik verändert zu haben, wie die Smartwatch den Puls misst, sodass bestimmtes Zubehör von Drittherstellern nicht mehr funktioniert hat. Das US-Bezirksgericht entschied zu Gunsten von Apple und wies den Vorwurf wettbewerbswidriger Praktiken zurück.

Fotocredit: Apple

Gerichtsurteil stärkt Apples Position in Herzfrequenz-Technologie

Der Streit drehte sich um die Aktualisierung des Herzfrequenz-Algorithmus von watchOS 5 im Jahr 2018. Apple wechselte vom „Heart Rate Path Optimizer“ zum „Heart Rate Neural Network“, um die Genauigkeit zu erhöhen. AliveCor behauptete daraufhin, dass sich diese Änderungen negativ auf seine SmartRhythm-Funktion in der hauseigenen watchOS-App auswirkten.

AliveCor reichte im Mai 2021 eine Wettbewerbsklage ein und forderte, dass Apple die ältere, weniger genaue Technologie, die mit ihrer SmartRhythm-App und dem KardiaBand funktionierte, weiterhin unterstützt. AliveCor argumentierte, dass die Änderungen in watchOS 5 darauf abzielten, Apps von Drittanbietern daran zu hindern, unregelmäßige Herzrhythmen zu erkennen. Das Update würde „den Wettbewerb ausschalten“ und den Verbrauchern die „Wahlmöglichkeit bei der Herzfrequenzanalyse“ nehmen, hieß es in der Klage. AliveCor forderte Schadensersatz und eine einstweilige Verfügung, die Apple dazu verpflichten würde, „sein missbräuchliches Verhalten einzustellen“ und den alten Herzfrequenz-Algorithmus weiterhin zu unterstützen.

Apple argumentierte, dass AliveCor nicht vorschreiben kann, welche Algorithmen die Apple Watch nutzt. Die Änderungen am Herzfrequenz-Algorithmus in watchOS 5 waren Produktverbesserungen für die Apple Watch, und das sei für den Kunden entscheidend. Außerdem gewährte das Unternehmen ohnehin über eine API den Zugang zu den Daten.

In einem Schnellverfahren entschied der US-Bezirksrichter Jeffrey White zugunsten von Apple. Das Gericht befand, dass Apples Änderungen an watchOS nicht wettbewerbswidrig waren und dass der Fall nicht vor ein Geschworenengericht gebracht werden sollte. Die Details der Entscheidung sind noch nicht verfügbar, aber Apple zufolge wird eine öffentliche Version in ein paar Wochen veröffentlicht.

Ein Sprecher von Apple nahm Stellung zu der Entscheidung und betonte das Engagement des Unternehmens für Innovationen:

„Bei Apple arbeiten unsere Teams ständig an Innovationen, um Produkte und Dienste zu entwickeln, die den Nutzern Gesundheits-, Wellness- und lebensrettende Funktionen bieten. Die Klage von AliveCor stellte Apples Fähigkeit in Frage, wichtige Funktionen der Apple Watch zu verbessern, auf die sich Verbraucher und Entwickler verlassen, und das heutige Ergebnis bestätigt, dass dies nicht wettbewerbswidrig ist. Wir danken dem Gericht für die sorgfältige Prüfung dieses Falles und werden die Innovationen, die wir im Namen unserer Kunden vorantreiben, weiterhin gegen unbegründete Klagen schützen.“

AliveCor äußerte sich derweil enttäuscht und plant, in Berufung zu gehen. Außerdem wird ein separater Rechtsstreit zwischen Apple und AliveCor über Patente im Zusammenhang mit der EKG-Funktion der Apple Watch fortgesetzt.

Kategorie: Apple

Tags:

1 Kommentare

  • Gast1

    Das wird auch bei Masimo so kommen , wenn der Richter nicht wie üblich 5mal in der Std. einpennt weil er schon über 80 ist.

    08. Feb 2024 | 10:56 Uhr | Kommentieren

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert