Apple Zulieferer Pegatron setzt auf Gesichtserkennung

| 6:11 Uhr | 0 Kommentare

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Die Beschäftigung von minderjährigen Arbeitern in den chinesischen Zuliefererbetrieben Apples stellt weiterhin ein Problem dar. Neben Foxconn – das im vergangenen Jahr zugeben musste, 14-jährige Praktikanten in seinen Werken arbeiten zu lassen – sind auch die Pegatron Fabriken betroffen.

Nach dem Tod des 15-jährigen Pegatron Mitarbeiters Shi Zhaokun hat der Konzern nun sein neues System zum Schutz vor Kinderarbeit vorgestellt: die automatische Gesichtserkennung.

Das gesetzliche Mindestalter für legale Arbeit liegt in China bei 16 Jahren. Um Eingang in die Fabriken und damit Verdienstmöglichkeiten zu erhalten, nutzen manche gegen den erklärten Willen von Pegatron gefälschte Personalausweise. Das neue System möchte dieses Schlupfloch durch den Einsatz moderner Überwachungstechnik schließen.

Bei der Eingangskontrolle werden jetzt nicht mehr nur die Ausweise kontrolliert, sondern die erfassten Daten zusätzlich per Gesichtserkennung automatisch mit der jeweiligen Person abgeglichen. Damit möchte Pegatron ausschließen, was Shi Zhaokun gelang: Mit einem Pass aus echtem Foto und gefälschten Personalangaben in die Fertigung zu gelangen.

Außerdem soll das System an eine Polizeidatenbank angeschlossen sein und über diesen kleinen technischen Umweg Arbeiter mit krimineller Vergangenheit ausfindig machen.

Seitdem Apple Pegatron einen höheren Stellenwert in seinem System aus verschiedenen Zulieferern eingeräumt hat, ist der Konzern zunehmend durch Berichte über arbeitsrechtliche Mängel in die Schlagzeilen geraten.

Über den Tod des 15-jährigen hatten zuerst die Arbeitsrechtler von China Labor Watch berichtet. In der Folge konnte zwar geklärt werden, dass der Tod Shi Zhaokuns nicht unmittelbar mit den Arbeitsbedingungen zusammenhängt. Dennoch stellte seine Beschäftigung einen Rechtsbruch dar, welcher behoben werden musste.

Ähnlich wie Foxconn greift nun auch Pegatron auf automatisierte Methoden zurück, um das Arbeiterproblem in den Griff zu bekommen. (via)

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