China soll iPhone-Exploits genutzt haben, um uigurische Muslime auszuspionieren

| 16:14 Uhr | 0 Kommentare

Letzte Woche berichteten wir über die Entdeckung einer alten iPhone-Schwachstelle, dank der spezielle Webseiten Daten von Nutzern ausspionieren konnten. Laut Googles Sicherheits-Team „Project Zero“ richtete sich der Angriff auf bestimmte Gruppen. Nun berichtet TechCrunch unter Berufung auf informierte Kreise, dass der Ausgangspunkt dieser Angriffswellen aus China stammt. Ziel der Maßnahme seien uigurische Muslime gewesen, die in der chinesischen Provinz Xinjiang leben.

Steckt China hinter der iPhone-Spionage?

Project Zero erkannte eine Reihe von iPhone Exploit-Ketten, die je nach Schadcode bei iOS 10 bis iOS 12 Wirkung zeigten. Wie der Sicherheitsforscher Ian Beer erklärte, deutet es daraufhin, „dass eine Gruppe nachhaltig bemüht war, Nutzer von iPhones in bestimmten Gemeinschaften über einen Zeitraum von mindestens zwei Jahren zu hacken.“ Der Hack konnte über spezielle Webseiten erfolgen, die einen Schadcode an die Geräte übermittelten.

So wurden unter anderem verschlüsselte Chats, Fotos und GPS-Daten abgefangen. Google nannte die Urheber dieses Angriffs nicht. Experten haben jedoch schnell spekuliert, dass eine staatliche finanzierte Gruppierung hinter den Angriffen steckt. Dabei soll es sich weniger um einen Massenangriff auf iPhones gehandelt haben, sondern viel mehr sei eine gezielte Überwachungsmaßnahme realistisch, hieß es in Fachkreisen. Weiterhin sollen neben dem iPhone auch Android und Windows im Visier der staatlichen Hacker gewesen sein.

Die Vermutung könnte sich bestätigen. So gibt es laut den Nachforschungen von TechCrunch Hinweise auf einen chinesischen Ursprung. Forbes teilt ebenfalls diese Vermutung und gibt an, dass sich die Kampagne gegen Uiguren richtete. Betroffen waren sowohl Bewohner von Xinjiang als auch Menschen in der uigurischen Diaspora. Die chinesische Regierung wirft der Bevölkerungsgruppe separatistische Bestrebungen vor.

Angeblich sollen die Ziele mit einem Trick zu einem Besuch der bösartigen Webseiten gelockt worden sein. Da die Webseiten auch im Google-Index auftauchten, ist nicht auszuschließen, dass auch andere Nutzer in das Fadenkreuz der Angriffe geraten sind. Deswegen hat sich mittlerweile das FBI eingeschaltet. Derzeit handelt es sich noch um einen Verdacht, zu dem das chinesische Konsulat in New York auf Anfrage von TechCrunch keine Stellung beziehen wollte.

Kategorie: iPhone

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