Spotify will Standortdaten überprüfen, um einen Missbrauch des Family-Plans zu verhindern

| 15:36 Uhr | 2 Kommentare

Spotify weiß viel über seine Nutzer – ihren musikalischen Geschmack, ihre meistgehörten Künstler und ihre Sommerhymnen. Bald wird Spotify auch wissen wollen, wo die Musik-Fans wohnen oder sich gerade befinden. So hält der Streaming-Anbieter seit neuestem in seinen Nutzungsbedingungen fest, dass gelegentlich der Standort der Nutzer überprüft wird. Mit dieser Maßnahme will das Unternehmen verhindern, dass der „Premium Family“-Tarif ausgenutzt wird.

Es bleibt in der Familie

Nicht selten kommt es vor, dass sich Freunde oder Bekannte einen Spotify-Account teilen, immerhin bietet das Family-Paket Platz für den Hauptbenutzer und bis zu fünf weitere Unterkonten. Gerne suchen Nutzer auch neue „Familienmitglieder“ über Foren oder Kleinanzeigen-Portale und „adoptieren“ diese, um sich die Kosten zu teilen.

Diese Sparmaßnahmen sind Spotify schon länger ein Dorn im Auge und so will das Unternehmen nun eine Voraussetzung stärker verfolgen. So heißt es schon seit dem Start des Angebots in den Nutzungsbedingungen, dass alle Kontoinhaber dieselbe Adresse haben müssen, um den Family-Plan nutzen zu können. Nun überarbeitete Spotify in den USA die Bedingungen, um zu vermerken, dass die Nutzer verpflichtet sind, den Standort zu verifizieren, was laut CNET über eine Abfrage der GPS-Koordinaten erfolgen wird. Damit will der Dienst sicherstellen, dass die Nutzer tatsächlich zusammenwohnen. Weiterhin heißt es in den Bedingungen, dass eine Überprüfung „von Zeit zu Zeit“ (also auch mehrfach) durchgeführt werden kann:

„We may from time to time ask for re-verification of your home address in order to confirm that you are still meeting the eligibility criteria.“

Es ist nicht das erste Mal, dass Spotify zu solchen Maßnahmen greift. Bereits im letzten Jahr gab es ein Pilotprogramm, das die GPS-Daten ausgewählter Kunden abgefragt hatte. Das Projekt wurde jedoch beendet, da die Nutzer mit der Maßnahme alles andere als einverstanden waren.

In einer Erklärung verteidigte Spotify die neue Anforderung und versicherte, dass alle Standortdaten nur zur Überprüfung von Wohnadressen verwendet und danach gelöscht werden:

„Diese Daten sind verschlüsselt und können vom Planinhaber bei Bedarf bearbeitet werden. Die Standortdaten, die bei der Erstellung des Premium Family-Kontos erhoben werden, werden nur von Spotify zu diesem Zweck verwendet. Sobald die Überprüfung der Wohnadresse eines Familienmitglieds abgeschlossen ist, speichern wir weder dessen Standortdaten noch verfolgen wir dessen Standort zu irgendeinem Zeitpunkt.“

Die Standortfreigabe wird Spotify-Benutzer sicherlich frustrieren, zumal Unternehmen wie Apple den Wert und die Notwendigkeit des Datenschutzes immer mehr in den Mittelpunkt stellen.

Kategorie: App Store

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2 Kommentare

  • KidKidu

    Und was passiert, wenn ich es der App nicht erlaube? Werde ich dann grundsätzlich nicht für ein Family Modell zugelassen?
    Dann sollen sie gefälligst den Namen des Pakets ändern. Eine Familie lebt nicht grundsätzlich zusammen. Sollen sie es Adress oder Haus-Abo nennen 😀 Frage ich halt meine Nachbarn…

    15. Sep 2019 | 8:40 Uhr | Kommentieren
  • Michael S.

    Das wird Spotify im Kampf gegen  Music weiteren Boden kosten! Anders als bei Spotify kann der Nutzer über das BS (Familienfreigabe) selber frei festlegen, mit wem er Apps und eben  Music teilt. So praktizieren wir das mit unserem Schwiegersohn und Tochter. Klappt super, obwohl wir nicht in einem Haushalt leben. Vorbildlich! Wer war noch mal Spotify?

    15. Sep 2019 | 19:39 Uhr | Kommentieren

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