iPhone: EU will Banken den Zugang zum NFC-Chip ermöglichen

| 11:49 Uhr | 2 Kommentare

Auf dem iPhone und der Apple Watch dürfen Drittanbieter-Apps den NFC-Chip nicht nutzen. Das sorgt nun schon länger für großen Unmut in der Finanzwelt, da somit die Bezahl-Apps von Drittanbietern auf dem iPhone nicht für die kontaktlose Zahlung genutzt werden können. Nachdem bereits der Finanzausschuss des Bundestages einen Gesetzentwurf durchgesetzt hat, der Apple zur Öffnung der NFC-Schnittstelle bewegen soll, macht nun auch die Europäische Union Druck. So erwägt die EU eine neue Kartellgesetzgebung als Reaktion auf Beschwerden von Banken, dass Apples Beschränkungen des Zugriffs auf den Chip wettbewerbswidrig seien.

Öffnung der NFC-Schnittstelle

Der NFC-Chip im iPhone und in der Apple Watch kann von Zahlungsterminals gelesen werden, so dass sie Zahlungen abwickeln können. Im Prinzip könnte jede Bank- oder Finanz-App diesen Chip zur Abwicklung von Zahlungen nutzen – allerdings schränkt Apple den Zugang ein, so dass Zahlungen nur über Apple Pay möglich sind. Apple nimmt einen kleinen Anteil aller Transaktionen, die über Apple Pay abgewickelt werden, was von einigen Banken als wettbewerbswidrige Maßnahme beanstandet wird.

Im Oktober letzten Jahres begann die EU im Rahmen einer kartellrechtlichen Untersuchung damit, Zahlungsunternehmen um Feedback zu Apple Pay zu bitten. Wettbewerber, wie Banken und alternative Zahlungsmethoden, haben argumentiert, dass Apple Pay alternative Zahlungsdienste weniger attraktiv macht. Apple hatte hingegen erklärt, dass die Beschränkung des Zugriffs auf den NFC-Chip eine höhere Sicherheit bietet, insbesondere beim Umgang mit sensiblen Bankdaten. Apple gab ebenfalls an, dass die hohe Sicherheit einer der Gründe ist, warum sich Verbraucher überhaupt für Apple Pay entscheiden.

Laut Bloomberg wird die Europäische Kommission nächste Woche einen Bericht vorlegen, der unter anderem auf die Untersuchung gegen Apple eingeht. Zudem sollen allgemein Rechtsvorschriften erwägt werden, die externen Dienstleistern einen Zugriff auf die für ein Zahlungssystem benötigte technische Infrastruktur gewährleisten. In Apples Fall würde das die Öffnung der NFC-Schnittstelle bedeuten. Die EU sei sich jedoch der Gefahren einer solchen Öffnung bewusst, heißt es weiterhin. Deswegen würde es bei einer entsprechenden Umsetzung auch Vorgaben geben, die bestimmen, wer unter welchen Bedingungen Zugriff bekommen soll. Eine Stellungnahme von Apple steht bisher noch aus.

Kategorie: Apple

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2 Kommentare

  • Gast

    Nö , gibt auch nicht den geringsten Grund warum Apple freiwillig oder
    dh politischen Zwang die NFCSchnittstelle öffnen sollte.
    Unfähige Banken haben ja in den letzten 2-3 Jahren genau gezeigt
    wozu sie fähig sind , genau zu nix , far nix , null , zero.
    Jetzt rum betteln weil sie gern Zugang zu einem sicheren und gut
    funktionierendem System wollen. Ich kann mich noch genau an die
    Worte der Sparkasse , Raiffeisen und DB ( alle im Wortkaut gleich):

    „ Apple – und Google Pay mit uns nicht , auf keinen Fall.“
    Die Vorstände und Chefs dieser Banken sind noch fast die
    gleichen die diese Sprüche rausgehaudn haben….schade das die
    immer noch ihre Posten haben.

    20. Sep 2020 | 15:18 Uhr | Kommentieren
  • FineClaire

    Sehe ich ganz genauso. Die Banken wollen eigenes Versagen durch ein EU-Gesetz legalisieren lassen. Komische Rechtsauffassung in den Vorstandsetagen. Unfähigere Manager als unsere Bankmanager sind wirklich selten. Unfähiger, weil krimineller und skrupelloser handelten wohl nur Automobilkonzernlenker.
    Wenn ich lese, dass sich die EU bestimmter Risiken bewusst sei, muss ich schallend lachen. Die haben keine Ahnung und davon viel. Ich bin wirklich für ein gemeinsames Europa, nur sollten wir erstmal unsere Hausaufgaben machen, bevor wir Unternehmern vorschreiben, wie sie ihr Geschäft zu führen haben. Vielleicht sollten wir alle mal unsere Abgeordneten zuhause besuchen und denen vorschreiben, wie sie sich zu verhalten haben.

    20. Sep 2020 | 16:14 Uhr | Kommentieren

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