Video-Streaming Deutschland: Ein anhaltender Trend

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Vor nicht allzu langer Zeit war es noch unumgänglich, zur richtigen Zeit vor dem Fernseher zu sitzen, um Nachrichten, Filme, Serien oder Sportevents nicht zu verpassen. Das war ein umso größeres Problem, wenn andere Haushaltsmitglieder unterschiedliche Sachen sehen wollten, da sich nicht jeder einen zweiten oder dritten Fernseher leisten konnte. 

Aktuell sind diese Herausforderungen für die meisten Menschen nahezu unbekannt. Lieblingsserien können nicht nur zum gewünschten Zeitpunkt angesehen werden, sondern man kann sie auch an den unterschiedlichsten Orten wie auf der Toilette oder auch im Zug (Wenn es Empfang geben sollte…) schauen. 

Wo hat das Streaming angefangen?

In den 1950er Jahren wurden bereits die ersten Grundlagen für das Internet gelegt, jedoch waren die ersten Webseiten im heutigen Sinne erst in den 1990er Jahren für die Öffentlichkeit wirklich zugänglich. Was einst als Spielerei für Technik-Enthusiasten begann, entwickelte sich schnell zu einer revolutionären Methode zum Teilen von Daten aller Art. Frühzeitig sprangen auch Anbieter von Video-on-Demand auf diesen Zug auf und boten Filme und Serien online an. Allerdings waren diese Angebote für viele Nutzer nicht attraktiv genug, da sie zu teuer waren und die Auswahl arg begrenzt war.

Anstatt für einen Video-on-Demand-Service zu bezahlen, tauschten die nicht wenigen Internetnutzer Filme und Serien auf illegalen Filesharing-Plattformen. Die Internetpiraterie war und ist zwar verboten, aber trotzdem extrem beliebt. 

Neben der Filmindustrie war auch die Musikindustrie von Internetpiraterie betroffen. Viele Konsumenten von Filmen und Serien teilten auch CDs und Schallplatten, da diese oft sehr teuer waren. Das Internet bot jedem die Möglichkeit, kostenlos unbegrenzt viele individuelle Playlists zusammenzustellen. Das Konzept, das die Branche revolutionierte, waren aber die „werbefinanzierten Inhalte“.

Auch das im Jahr 2005 gegründete Unternehmen YouTube hat das schnell erkannt. Anfangs wurden auf der Plattform hauptsächlich Heimvideos in schlechter Qualität hochgeladen, die der allgemeinen Belustigung früher YouTube-Nutzer dienten. Aber bald wurde klar, dass die Ersteller mit ihren Videos Geld verdienen konnten, und die Plattform wurde schnell immer professioneller.

Vor dem Boom des Internets waren neben Kino und Fernsehen DVDs und davor Kassetten das wichtigste Medium für Serien und Filme. Im Jahr 1997 wurde das Unternehmen Netflix gegründet, das damals mit dem DVD-Verleih per Post traditionellen Videotheken ein Schnippchen versuchte zu schlagen. Mit dem Aufkommen des Internets erkannte Netflix aber, dass die Geschäftsstrategie geändert werden musste und expandierte in den Streaming-Markt. Mit Erfolg.

Nach den ersten großen Erfolgen in den USA war Netflix 2014 erstmals auch in Deutschland verfügbar. Das deutsche Publikum nahm das Angebot dankbar als Ergänzung zu den kostenlosen Inhalten auf Plattformen wie YouTube an. Im Jahr 2015 nutzten bereits 7 Prozent der Deutschen ein kostenpflichtiges Video-on-Demand-Angebot, und bis 2019 stieg diese Zahl auf 32 Prozent an.

Die traditionellen deutschen Fernsehsender bemerkten diesen Trend natürlich auch und entwickelten ihre eigenen Mediatheken, die heute eine immer wichtigere Rolle im Vergleich zum linearen Fernsehen spielen. Mit den großen Streaming-Unternehmen aus den USA können sie mit ihren Angeboten aktuell jedoch nicht mithalten. Heutzutage kann jeder Haushalt ein individuelles Paket aus verschiedenen Streaming-Angeboten zusammenstellen. 

Kategorie: Apple

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