Interview: Craig Federighi spricht über den Schutz der Privatsphäre, KI-Bedrohungen und Deepfakes

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Im Zuge der WWDC 2023 sprach Apples Software-Chef Craig Federighi über neue Datenschutzfunktionen, die das Unternehmen einführt. Dabei widmet sich Federighi auch den Bedrohungen, die durch immer fortschrittlichere KI-Tools entstehen. In dem Interview wird deutlich, dass mit dem Fortschreiten der künstlichen Intelligenz auch die Risiken für den Datenschutz steigen. Mit proaktiven Strategien und innovativen Lösungen nimmt Apple jedoch eine Vorreiterrolle beim Schutz der Nutzer vor diesen neuen Bedrohungen ein.

Fotocredit: Apple

Verbesserte Datenschutzfunktionen in Apples Software

Apples jüngste Verbesserungen des Datenschutzes gehen über konventionelle Maßnahmen hinaus. Funktionen wie privates Surfen, Fotodatenschutz und Schutz vor Link-Tracking sind noch ausgefeilter, als die bisherigen Schutzmaßnahmen.

Auf der WWDC 2023 hat Apple einige der neuen Datenschutzmechanismen vorgestellt, darunter auch für Safari. Das kommende Update bietet verbesserte Anti-Tracking- und Anti-Fingerprinting-Technologien, die die Fähigkeit von Webseiten, Nutzergeräte effektiv zu verfolgen oder zu identifizieren, weiter erschweren. Darüber hinaus wurden die Funktionen für den privaten Browsing-Modus verbessert. So werden beispielsweise private Browsing-Sessions automatisch gesperrt, wenn sie nicht aktiv genutzt werden. Das erhöht die Sicherheit, indem es verhindert, dass jemand auf eine geöffnete, aber unbeaufsichtigte Browsersitzung zugreifen kann.

Die Foto-Privatsphäre in iOS 17 ist mit einer zusätzlichen Option „Eingeschränkter Zugriff“ ausgestattet. Damit haben Nutzer mehr Kontrolle über App-Berechtigungen und werden rechtzeitig daran erinnert, Berechtigungen zu widerrufen, wenn sie nicht mehr benötigt werden. Zum Schutz vor Link-Tracking werden Tracking-IDs, die in Links eingebettet sind, automatisch von der Nachrichten-App, Mail und dem privaten Safari-Browsing-Modus entfernt. Dies verhindert, dass Webseiten die Besucher identifizieren können, die auf ihre Werbelinks geklickt haben.

Craig Federighi hob diese und weitere Funktionen in seinem Interview mit Michael Grothaus von Fast Company hervor. Zusätzliche Funktionen wie der Lockdown-Modus und die Check-In-Sicherheitsfunktion bieten weiteren Schutz und Komfort. Der Lockdown-Modus verhindert unter anderem, dass sich das iPhone mit unsicheren Netzwerken verbindet und ist jetzt auch auf der Apple Watch verfügbar.

KI-Bedrohungen und die Täuschung von Deepfakes

Apple konzentriert sich auch auf die Bedrohungen und Herausforderungen, die durch leistungsfähigere KIs entstehen. Der Tech-Riese arbeitet daran, diese Risiken zu mindern und die Privatsphäre der Nutzer zu schützen. Eine große Sorge ist, dass KI-Tools Code-Schwachstellen aufdecken können, die von Hackern ausgenutzt werden könnten.

Federighi weist darauf hin, dass Apple bereits eine Reihe von statischen und dynamischen Analysewerkzeugen einsetzt, die dem Unternehmen helfen, potenzielle Codefehler zu erkennen, die für einen Menschen schwer zu entdecken sind. „Da diese Tools mit Hilfe von KI immer fortschrittlicher werden, werden wir an der Spitze stehen, wenn es darum geht, Probleme zu finden und zu schließen, bevor Angreifer, die Zugang zu ähnlichen Tools haben, sie nutzen können“, erklärt er.

Eine weitere große Bedrohung geht von Deepfakes aus, also generierte Inhalte, die bekannte Personen überzeugend imitieren können. Dies stellt ein Risiko für Betrügereien dar und macht Social-Engineering-Angriffe effektiver. Laut Federighi untersucht Apple derzeit diese Risiken und prüft Strategien, um potenzielle Deepfake-Bedrohungen zu erkennen. Federighi erwähnt auch die Möglichkeit, den Ursprung einer Nachricht zu verfolgen, um festzustellen, ob sie von dem Gerät einer echten Person stammt.

Kategorie: Apple

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