Test: Beats Studio Pro

| 19:55 Uhr | 1 Kommentar

Beats Studio Pro im Test. Vor Kurzem hat Apples Tochterunternehmen Beats die neuen „Beats Studio Pro“ angekündigt und auf den Markt gebracht. Wir haben die Zwischenzeit genutzt, die neuen Over-Ear-Kopfhörer zu testen. Diese stellen den Nachfolger der Beats Studio 3 dar, die im Jahr 2017 auf den Markt gekommen sind. Ein neues Modell war somit längst überfällig und ist nun endlich erhältlich. Ohne zuviel vorweg nehmen zu wollen. Die Beats Studio Pro schlagen sich verdammt gut und haben im direkten Vergleich mit den AirPods Max in unseren Augen bzw. Ohren die Nase vorn.

Test: Beats Studio Pro

Nachdem sich Beats in den letzten Jahren vorwiegend auf In-Ear-Kopfhörer konzentriert hat, gibt es endlich wieder etwas „auf die Ohren“. Mit den neuen Beats Studio Pro stehen seit kurzem neue Over-Ear-Kopfhörer aus dem Hause Beats und somit von Apple bereit (seit 2014 gehört Beats zu Apple). Ehrlicherweise war dies auch längst überfällig. Wie eingangs erwähnt, stammen die Beats Studio 3 aus dem Jahr 2017. Natürlich muss man nicht jedes Jahr neue Over-Ears auf den Markt bringen, allerdings sind sechs Jahre schon ein durchaus langer Zeitraum. Natürlich hätte man auch zu den AirPods Max (hier unser AirPods Max Test) greifen können. Allerdings gibt es zahlreiche Nutzer, die Beats-Kopfhörer gegenüber den AirPods favorisieren und sicherlich könnte auch der Preis ein Grund dafür sein, nicht zu den AirPods Max zu greifen. Wie dem aus sei: Das Warten auf die nagelneuen Beats Studio Pro hat sich unserer Meinung in jedem Fall gelohnt.

Bei nahezu gleichbleibendem Design (im Vergleich zu den Beats Studio 3) haben die Entwickler allerhand neue Technik verbaut und die Beats Studio Pro im Vergleich zur Vorgängerversion deutlich aufgewertet.

Das erstmalige Koppeln mit einem iPhone erfolgt genau wie bei der AirPods-Familie und könnte nicht leichter sein. Ihr schaltet die Beats Studio Pro ein und beringt diese in die Nähe eures entsperrten iPhones. Schon erscheint auf dem iPhone-Display eine Animation und ihr könnt die Kopfhörer mit ein paar Klicks verbinden. Während der Kopplung erhaltet ihr eine Kurzeinweisung zur „b“-Taste und zur Mediensteuerung. Einmal gekoppelt, stehen die Beats Studio Pro sofort mit jedem Gerät in eurem iCloud Konto zur Verfügung.

Design + Tragekomfort

Erinnern wir uns zurück. Nach der Gründung von Beats im Jahr 2006 und als die ersten Beats-Kopfhörer auf den Markt kamen waren die Beats Studio das Sinnbild der Marke. Man sah regelmäßig Nutzer mit ihren Over-Ear-Kopfhörern in der Stadt, in der S-Bahn, im Flugzeug oder wo auch immer. Dieses ikonische Design sticht nach wie vor durch seine schlichte und moderne Ästhetik aus der Masse hervor. Genau diesem Stil bleibt sich Beats treu und man muss schon etwas genauer hingucken, um auf den ersten Blick erkennen zu können, ob es sich um die Beats Studio 3 oder Beats Studio Pro handelt.

Kurzum: Beats setzt weiterhin auf sein bestehendes Design, während die Funktionen stark verbessert wurden. Dabei wurden nicht nur die eigentlichen Audiokomponenten, sondern auch der Tragekomfort verbessert. Mit nahtlos verarbeitetem Leder bietet die neue Over-Ear Ultra-Plush Lederpolsterung einen hohen Komfort und außergewöhnliche Langlebigkeit. Und die hochwertigen Metallschieber liefern einen großen Verstellbereich für eine flexible Passform. Wir haben die Kopfhörer für unseren Test einmal auf die richtige Kopfgröße eingestellt und diese anschließend ununterbrochen für 5 Stunden getragen. Nahm man die Kopfhörer am Anfang noch wahr, verlor sich dieses Gefühl von Zeit zu Zeit. Dies gilt übrigens sowohl für den Bügel, der über den Kopf führt, als auch für die Ohrpolster. Das Ganze kommt sicherlich auf die Kopfform und Haarpracht an. Irgendwann vergisst man, dass man Kopfhörer trägt. Man wurde lediglich daran erinnert, wenn jemand mit fuchteltenden Armen vor einem stand und man diesen aufgrund der aktiven Geräuschunterdrückung nicht hören konnte. In diesem Fall kann man schnell in den Transparenzmodus wechseln, um zu kommunizieren.

Der Vollständigkeit halber noch ein paar Eckdaten zu den Beats Studio Pro. Die Kopfhörer messen 181mm x 178mm x 7,8mm (H x B x T) und wiegen dabei 260g).

Audioqualität

Bei den verschiedenen Kopfhörer-Tests in den letzten Jahren haben wir uns ein gewisses Schemata angewöhnt. Zum einen schicken wir verschiedene Musik-Genres durch die Membrane und zum anderen verwenden wird auch verschiedene Video-Streaming-Dienste, um uns einen Eindruck zu verschaffen.

Zunächst einmal hat Beats eine spezielle Akustikplattform entwickelt, die ein immersives Hörerlebnis liefert. Jeder 40mm Treiber wurde für optimale Klarheit entwickelt, mit nahezu null Verzerrung selbst bei hoher Lautstärke. Hier spricht der Hersteller von einer Verbesserung von bis zu 80 Prozent im Vergleich zum Vorgängermodell. Ein integrierter Digitalprozessor optimiert zusätzlich die Frequenzbereiche, sodass ein kraftvolles und dennoch ausgewogenes Klangprofil entsteht.

Im Rahmen des Beats Studio Pro Tests haben wir verschiedene Musikrichtungen angehört. Dabei kamen nicht nur Pop und Rock zum Einsatz, sondern auch sanftere und klassische Töne per Apple Music Classic. Wir sind zwar keine Experten für Beethoven, Bach, Mahler, Stravisnky und Co., der Sound hörte sich jedoch verdammt gut an. Auch bei den poppigen und rockigen Tönen gibt es nur wenig Grund für Kritik. Die hohen Töne klingen präzise und der Bass ist volumenreich. Und ja, auch die Beats Studio Pro sind etwas basslastiger, so wie man es von Beats kennt. Störend oder übertrieben wirkt der Bass jedoch nicht.

Mit 3D Audio mit dynamischem Headtracking könnt ihr wie im Kino in den Sound eurer Lieblingsinhalte in Dolby Atmos eintauchen. Ihr könnt 3D Audio sogar mit eurem iPhone individuell an deine Ohren anpassen.

Per Knopfdruck könnt ihr zwischen den zwei dynamischen Hörmodi aktive Geräuschunterdrückung und Transparenzmodus entscheiden. Möchtet ihr von der Außenwelt abgeschnitten sein oder Umgebungsgeräusch hineinlassen?

Komplett adaptives Aktives Noise Cancelling (ANC) überwacht kontinuierlich und in Echtzeit eure Umgebungsgeräusche und erstellt dann einen präzisen Filter, um sie zu unterdrücken. Wechselt ganz einfach in den Transparenzmodus, um Umgebungsgeräusche und eure Musik wahrzunehmen und präsent zu bleiben. Klappte in unserem Test problemlos und ANC lässt euch tatsächlich in einer eigenen Welt verschwinden. So könnt ihr auf der nächsten Bahnfahrt, im Flieger oder wo auch immer, ganz für euch alleine sein.

Eine Neuerung möchten wir im Bereich Audio besonders hervorheben. Die Rede ist von der Wiedergabe verlustfreier Audioinhalte über USB-C. Zum ersten Mal wurden die Beats Studio Pro mit USB-C Audio ausgestattet, um sowohl Uplink als auch Downlink-Konnektivität zu bieten. Das ermöglicht euch während des Musikgenusses oder beim Telefonieren, dass die Kopfhörer aufgeladen werden.

Dank eines integrierten Premium-Digital-zu-Analog-Wandlers (DAC), können die Beats Studio Pro auch hochauflösende und verlustfreie Audio-Formate mit Abtastraten von bis zu 24 Bit/ 48kHz wiedergeben. Dies muss eure Audioquelle bzw. euer Musik-Streaming-Dienst auch hergeben. Exemplarisch sind hier neben Apple Music auch Amazon Music HD oder Tidal zu nennen. Diejenigen, die noch mehr Audioqualität über die Membrane schicken möchten, können dies mit den Beats Studio Pro tun.

Wenn ihr das USB-C Audio verwendet, könnt ihr zwischen drei verschiedenen Klangprofilen auswählen. Das Beats Signature Profil liefert das klanglich ausgewogenste Tuning für alle Musikgenres, das Entertainment Profil bietet ein verbessertes Erlebnis für Filme und Spiele und das Sprachprofil ist ideal für Anrufe und Podcasts.

Exemplarisch haben wir die verlustfreie Audiowiedergabe über USB-C am Mac mit Apple Music getestet. Sobald ihr das USB-C Kabel mit den Kopfhörern und eurem Mac verbindet, werden die Kopfhörer nicht nur geladen, ihr könnt über Apple Music und das AirPlay-Symbol auswählen, ob die Musik per Bluetooth oder per USB-C Audio über die Beats Studio Pro wiedergegeben werden sollen. Man kann hier recht simpel hin- und herschalten und hat so den direkten Vergleich. In der Tat hört man einen Unterschied zwischen der normalen Wiedergabe und dem verlustfreien Audio. Das Ganze wirkt volumenreicher und klarer. Allerdings muss man auch sagen, dass die eine Wiedergabe nicht völlig schlecht und die andere völlig überragend ist. Ja, man hört einen Unterschied. Dieser ist allerdings nicht wie Tag und Nacht.

Telefonieren könnt ihr natürlich auch über die neuen Beats-Kopfhörer. Die verbesserten, auf die Stimme ausgerichteten Mikrofone in den Beats Studio Pro sorgen für eine überzeugende und klare Anrufqualität. Die kraftvollen Mikrofone filtern aktiv die Hintergrundgeräusche heraus, um die Klarheit euer Stimme zu verbessern. Beats spricht hier von einer Verbesserung von bis zu 27 Prozent im Vergleich zu den Beats Studio 3.

Neben USB-C und Bluetooth 5.3 könnt ihr natürlich auch auf den 3,5mm Analogeingang für kabelgebundene Audioquellen setzen

Kompatibilität

Mit seinen AirPods konzentriert sich Apple in erster Linie auf Apple-Kunden. Mit seinen Beats-Kopfhörern spricht der Hersteller gleichermaßen Apple und Android-Kunden an. Dies zeigt sich im Funktionsumfang und in der Kompatibilität zu beiden Ökosystemen.

Apple Kompatibilität

  • Koppeln per 1-Klick – einfach eingerichtet mit einem Tastendruck, koppelt sofort mit jedem Gerät in eurem iCloud Konto
  • „Hey Siri“ – sagt einfach „Hey Siri“, um euren Sprachassistenten zu aktivieren
  • „Wo ist?“ – ortet eure verlorenen Kopfhörer auf einer Karte anhand des letzten bekannten verbundenen Standorts
  • Over-the-Air Updates – erhaltet Software Updates und neue Funktionen automatisch 

Android Kompatibilität:

  • Google Fast Pair – schnell mit einem Klick verbinden und automatisch alle Android- oder Chrome-Geräte koppeln, die in eurem Gmail-Konto angemeldet sind
  • Audio Switch – nahtloser Übergang zwischen euren Android, Chromeback oder anderen kompatiblen Geräten
  • Mein Gerät finden – ortet eure verlorenen Kopfhörer einfach mit Google „Mein Gerät finden“
  • Beats App für Android – Schaltet euren Zugang zu Produktanpassungen, Software- Updates und neuen Funktionen frei und hol das Beste aus euren Kopfhörern heraus

Akkulaufzeit

Wir blicken auf die nackten Zahlen. Beats bewirbt die die Beats Studio Pro mit einer Akkulaufzeit von bis zu 40 Stunden. Wenn die aktiver Geräuschunterdrückung oder der Transparenzmodus aktiviert sind, erhaltet ihr bis zu 24 Stunden Wiedergabezeit. Sollten eure Kopfhörer „leer“ sein und benötigt ihr diese dringend, so erhaltet ihr per Fast Fuel und 10 Minuten Laden eine Wiedergabezeit von bis zu 4 Stunden bei ausgeschalteter aktiver Geräuschunterdrückung / ausgeschaltetem Transparenzmodus. Innerhalb von zwei Stunden sind die Kopfhörer vollständig geladen.

Wir sind ehrlich. Wir haben nicht mit der Stoppuhr daneben dessen und minutiös die Akkulaufzeit gemessen. Was wir allerdings sagen können, dass wir in den letzten Wochen die Beats Studio Pro intensiv und über viele Stunden genutzt haben und nach wie vor 20 Prozent Rest-Akku haben, ohne zwischendurch aufgeladen zu haben. Mit anderen Worten: Ihr erhaltet eine ausreichend lange Wiedergabezeit, um beim nächsten Flug nach Australien mit einer Akkuladung problemlos hinzukommen.

Bedienung

An dieser Stelle möchten wir euch die Bedienung der Beats Studio Pro noch ein Stückchen näher bringen. Das Ganze ist kein Hexenwerk und diejenigen, die bereits einen Beats-Kopfhörer ihr eigen nennen werden sicherlich mit der Bedienung vertraut sein.

Mit der „b“-Multifunktionstaste auf der linken Seite könnt ihr Musik steuern (Pause/Überspringen/Zurück) und Anrufe tätigen. Wenn ihr die „b“-Taste einmal drückt, gebt ihr einen Song wieder oder pausiert diesen. Durch einmaliges Drücken könnt ihr auch einen eingehenden Anruf entgegen nehmen. Mit einem Doppelklick überspringt ihr einen Musiktitel. Durch dreimaliges Tippen der „b“-Taste springt ihr einen Musiktitel zurück. Um die Lautstärke anzupassen, drücke oberhalb oder unterhalb der „b“-Taste.

Nutzt die Multifunktionstaste auf der rechten Seite (das ist der kleine Button unterhalb des „b“, um zwischen den Hör- und EQ-Modi umzuschalten, die Akkulaufzeit zu prüfen, euer Gerät zu koppeln und die Kopfhörer ein- und auszuschalten. Mit einem einmaliges Drücken der Multifunktionstaste prüft ihr die Akkulaufzeit. Mit einem zweimaligen Drücken der Multifunktionstaste schaltet ihr zwischen den  Hör- und EQ-Modi um. Wenn ihr die Multifunktionstaste eine Sekunde gedrückt haltet, könnt ihr die Kopfhörer aus- oder einschalten und ein dreisekündiges Gedrückthalten aktiviert den Bluetooth Pairing-Modus.

Fazit

Beim Design, der Verarbeitung und der Audioqualität können uns die neuen Beats Studio Pro überzeugen. Dabei stechen die verbesserte Geräuschunterdrückung, der Transparenzmodus sowie die verlustfreie Audiowiedergabe über USB-C hervor. In diesen drei Disziplinen haben die Beats Studio Pro im Vergleich zu den AirPods Max die Nase vorn. Im Bezug auf die verlustfreie Audiowiedergabe über USB-C ist dies auch kein Wunder, da die AirPods Max diese Funktion nicht anbieten.

Berücksichtig man nun noch die unverbindliche Preisempfehlung beider Kopfhörer, so würden wir aktuell in jedem Fall die Beats Studio Pro empfehlen. Dies gilt nicht nur für iPhone-Nutzer, sondern auch für Anwender, die im Android-Universum unterwegs sind. Die Kompatibilität zu beiden Ökosystemen ist in jedem Fall hervorragend.

Der Vollständigkeit halber sei gesagt, dass die neuen Beats Studio Pro über keinen Sensor verfügen, der erkennt, ob ihr die Kopfhörer tragt oder eben nicht. Somit wird die Musikausgabe auch nicht automatisch gestoppt, wenn ihr die Kopfhörer absetzt. Das muss jeder selber entscheiden, wie wichtig das ist oder eben nicht. Darüberhinaus sind die Ohrpolster nicht austauschbar.

Die kleine Aufbewahrungstasche, das USB-C auf USB-C Kabel sowie das 3,5mm Audiokabel runden den sehr guten Gesamteindruck ab.

Preis & Verfügbarkeit

Die Beats Studio Pro können in den vier Farben Schwarz, Espresso, Navy und Sandstein für 399,95 Euro über die Apple Webseite und weitere Händler bestellt werden.

Kategorie: Apple

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1 Kommentare

  • Antony

    Danke für den Testbericht.
    Habe die Beats Studio Pro jetzt auch etwa einen Tag in Benutzung und kann dem Bericht voll und ganz zustimmen.

    Vielen Dank!

    09. Okt 2023 | 16:51 Uhr | Kommentieren

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