Ist iMessage ein Gatekeeper-Dienst? EU bittet um Feedback zur Regulierung

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Die Europäische Union (EU) prüft derzeit, ob Apples iMessage und bestimmte Microsoft-Dienste im Rahmen des Digital Markets Act (DMA) reguliert werden müssen. Wie Reuters berichtet, hat sich die EU mittlerweile an Nutzer und Mitbewerber gewandt, um die Bedeutung dieser Dienste besser zu verstehen.

Fotocredit: Apple

Einblicke von Nutzern und Konkurrenten

Inmitten wachsender Spannungen über den Einfluss großer Tech-Plattformen zielt die EU-Verordnung zum DMA darauf ab, strenge Richtlinien für Dienste festzulegen, die als „Gatekeeper“ gelten. Während iOS bereits als Gatekeeper-Dienst eingestuft wurde, steht die Entscheidung für iMessage und einige weitere Dienste noch aus. Die Bewertung wird derzeit von der EU vorgenommen.

Zu der laufenden Untersuchung gehören auch Fragebögen, die die Europäische Kommission Anfang des Monats an Nutzer und Mitbewerber der betreffenden Dienste verschickt hat. Die Fragebögen zielten darauf ab, die spezifischen Aspekte dieser Dienste herauszufinden, auf die geschäftliche Nutzer angewiesen sind, und wie sie sich in die breiteren Ökosysteme der jeweiligen Unternehmen integrieren. Außerdem wurden Daten über die Anzahl der Nutzer dieser Dienste abgefragt.

Das EU-Gesetz für digitale Märkte zielt allgemein darauf ab, die Vormachtstellung der großen Online-Plattformen einzudämmen. Die Dienste, die im Rahmen dieses Gesetzes als Gatekeeper bezeichnet werden, müssen sich an strenge neue Vorschriften halten. Nach den DMA-Richtlinien wird ein Dienst als Gatekeeper eingestuft, wenn dieser unter anderem folgende Kriterien erfüllt:

  • Der Dienst hat mehr als 45 Millionen monatlich aktive Nutzer in der EU.
  • Der Dienst erzielt einen Jahresumsatz in der EU von mehr als 7,5 Milliarden Euro oder eine Marktkapitalisierung von mehr als 75 Milliarden Euro.

Apple erfüllt zweifellos die finanziellen Anforderungen. Ein Streitpunkt ist also noch die Anzahl der Nutzer von iMessage in Europa, bzw. der Einfluss des Dienstes. Apple gibt keine regionalen Nutzerzahlen für iMessage bekannt. Daher ist es ungewiss, ob die App die Marke von 45 Millionen Nutzern in Europa überschreitet, insbesondere angesichts der stärkeren Dominanz von Konkurrenten wie WhatsApp in der Region. Und hier setzt offenbar Apples Argumentation ein. So erklärte das Unternehmen, dass Teilbereiche des eigenen Digital-Angebotes zu klein seien, um in die Gatekeeper-Klassifizierung zu fallen.

Die Fragebögen lassen zumindest vermuten, dass Apples Argumentation angenommen wird, was letztendlich bei der Untersuchung herauskommt, wird jedoch auf einem anderen Blatt geschrieben. Die Untersuchung, ob iMessage als Gatekeeper-Dienst eingestuft wird, soll spätestens bis Ende Februar erfolgen. Die vollständige Durchsetzung der Vorschriften des Digital Markets Act ist für das Frühjahr 2024 geplant.

Kategorie: Apple

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