Bloomberg: Apple wollte den Automarkt revolutionieren und scheiterte an den eigenen Ambitionen

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Apple hatte einst große Pläne, den Fahrzeugmarkt zu revolutionieren. Doch der Technologiegigant hatte Schwierigkeiten, seine Vision von einem eigenen Auto zu verwirklichen. Stagnierende Fortschritte sorgten letztendlich dafür, dass das ambitionierte „Project Titan“ laut diversen Medienberichten eingestellt wurde.

Fotocredit: Apple

Das angestrebte Apple Car Design

Gerüchte über Apples Arbeit im Fahrzeugbereich tauchten erstmals vor rund 10 Jahren auf, als das Unternehmen eine Vielzahl von Automobilexperten einstellte, um die Möglichkeiten eines von Apple entwickelten Elektrofahrzeugs zu erkunden. Berichten zufolge hatte Apple zwei Optionen für sein selbstfahrendes Auto in Erwägung gezogen: ein Modell mit eingeschränkten autonomen Fähigkeiten wie bei aktuellen Serienfahrzeugen oder eine Version, die ohne menschliches Eingreifen vollständig selbst fahren kann. Nach Angaben von Bloomberg hatte sich das Unternehmen für letzteres entschieden.

Apple hatte gehofft, ein Autodesign zu entwickeln, das die Branche revolutionieren würde, hat aber schließlich seine Elektroauto-Träume aufgegeben. Während Unternehmen wie Tesla ebenfalls gehofft haben, ein Fahrzeug mit einem selbstfahrenden System der Stufe 5 zu entwickeln, haben sie sich vernünftigerweise dafür entschieden, die Idee mit begrenztem autonomen Fahren heute und dem Versprechen des vollständigen autonomen Fahrens (Full Self Driving, FSD) in der Zukunft weiterzuverfolgen.

Das Design des Apple Car sollte laut vorangegangenen Berichten vier nach innen verstellbare Sitze aufweisen, damit die Passagiere miteinander besser sprechen können. Auf ein Lenkrad und Pedale sollte die ursprüngliche Version verzichten. Die Ingenieure hatten auch große Bildschirme geplant und ein Design diskutiert, das es den Passagieren erlauben würde, im Fahrzeug zu liegen.

Ein unerfüllter Traum

Bloombergs Mark Gurman berichtet nun, dass Apples „Project Titan“ letztlich daran scheiterte, dass das Vertrauen in Apples Ingenieurteam, das Rätsel der FSD-Technologie zu lösen, mit der Zeit in Selbstüberschätzung umschlug. Gurman behauptet, dass sich das Unternehmen und sein Ingenieurteam im Jahr 2014 unbesiegbar gefühlt haben. Apple hatte zu dem Zeitpunkt in der jüngeren Vergangenheit Smartphones, Tablet-Computer und die gesamte Musikindustrie revolutioniert – und schickte sich an, die Uhrenindustrie umzukrempeln.

Selbst nach den ersten Rückschlägen in der Entwicklung soll Apple an den ehrgeizigen Plänen festgehalten haben, anstatt ähnliche Funktionen wie ein Tesla-Modell anzustreben. Gurman weist darauf hin, dass das Auto aufgrund der hohen Herstellungskosten wahrscheinlich sehr teuer gewesen wäre und Apple nur „hauchdünne“ Gewinnmargen geboten hätte, die möglicherweise sogar gar nicht vorhanden gewesen wären. Apple soll in den letzten 10 Jahren mehr als 10 Milliarden Dollar in die Entwicklung des Apple Car investiert haben. „Als Apple vor ein paar Jahren seinen Fehler erkannte, war es bereits zu spät“, erklärt Gurman und fährt fort:

„Die gesamte Designarbeit hatte sich auf ein Auto konzentriert, das kein Lenkrad oder Pedale haben sollte. Außerdem hatte das Unternehmen Milliarden von Dollar in die Entwicklung eines selbstfahrenden Systems der Stufe 5 gesteckt – der höchsten Stufe der Autonomie. Die Würfel waren gefallen.“

Fest steht, dass Apple ein sehr ambitioniertes Projekt verfolgt hat, das womöglich auch an einer mangelnden Unterstützung der Fahrzeugindustrie gescheitert ist. So gab es mehrere Gerüchte, dass Apple Partner aus der Industrie gesucht hatte, aber letztendlich erfolglos blieb. Was bleibt sind die Erfahrungen, die Apple im Laufe des „Project Titan“ gesammelt hat, die durchaus zu neuen Projekten führen können. Denn Apple-CEO Tim Cook selbst sagte einst, dass „die Autonomie die Mutter aller KI-Projekte ist“, und wir gehen davon aus, dass wir in dieser Richtung von Apple noch Großes erwarten können.

Kategorie: Apple

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