Test: iPad mini 4 kann überzeugen

| 20:43 Uhr | 5 Kommentare

iPad mini 4 Test. Zur Einstimmung auf unserem iPad mini 4 Testbericht, haben wir uns noch einmal die September-Keynote im Schnelldurchlauf angeguckt und darauf geachtet, wieviel Zeit und Aufmerksamkeit Apple dem iPad mini 4 spendiert hat. Es waren handgestoppte 18 Sekunden. Nicht mehr und nicht weniger. Phil Schiller betonte, dass Apple dem iPad mini 4 die Power und Performace des iPad Air 2 eingehaucht habe. Wir sagen euch, welche Komponenten Apple in der vierten iPad mini Generation verbaut und wie sich diese, insbesondere zum iPad mini 3, schlagen.

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Test: iPad mini 4

Nachdem der Sprung vom iPad mini 2 zum iPad mini 3 im vergangenen Jahr verhältnismäßig klein ausgefallen war, ist der Sprung zum iPad mini 4 in diesem Jahr umso größer. Auch wenn Apple die neue iPad mini Generation bei der letzten Präsentation kaum erwähnt hat, stellt diese in unseren Augen ein kleines Highlight des Events dar. Apple hat das Gerät sowohl optisch als auch technisch aufpoliert und dem Gerät die notwendigen Komponenten spendiert um wieder up-to-date zu sein. Wir möchten mit diesem iPad mini 4 Testbericht nicht auf jede Kleinigkeit des Gerätes eingehen, zumal viele Funktionen im Rahmen des iPad Air 2 Tests oder iPad mini Testberichts bereits thematisiert wurden, vielmehr möchten wir uns auf die Neuerungen und Verbesserungen beim iPad mini 4 konzentrieren.

Design

Während das iPad mini 3 der kleine Bruder des iPad Air war, ist das iPad mini 4 definitiv der kleine Bruder des iPad Air 2. Apple hat die jüngste iPad mini Generation noch einmal deutlich dünner und leichter werden lassen, ohne dass die Akkulaufzeit des Gerätes darunter gelitten hat. Das Gerät ist nur noch 6,1mm dick (18 Prozent dünner) und wiegt dabei nur noch 299g (WiFi-Modell). Das WiFi-LTE Modell ist aufgrund des zusätzlichen Chips 5g schwerer. Zudem ist das iPad mini 4 3,2mm länger und 0,1mm breiter. Dies fällt allerdings im täglichen Gebrauch nicht auf. Gewicht und Dicke des Geräte machen sich da schon eher bemerkbar.

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Um das Gerät dünner werden zu lassen, war Apple gezwungen ein neues, dünneres Display zu integrieren. Apple setzt auf ein vollständig laminiertes Display, welches ebenso beim iPad Air 2 und iPad Pro zum Einsatz kommt. Dieses bietet nicht nur eine geringere Bautiefe, sondern auch noch eine bessere Displayqualität (dazu später mehr).

Darüberhinaus gibt es optisch noch eine weitere Änderung. Der kleine Schalter für die Rotationssperre bzw. um das Gerät stumm zu schalten, ist entfallen.

Nach wie vor setzt Apple beim iPad mini auf die Gehäusefarben silber, gold und spacegrau.

Display

Apple verbaut beim iPad mini 4 nach wie vor ein 7,9 Zoll Display mit einer Auflösung von 2048 x 1536 Pixel. Allerdings ist die Technik, die dahinter steckt, eine andere. Die Displays der bisherigen iPad mini Generationen bestanden aus drei separaten Komponenten. Beim iPad mini 4 gibt es nur noch eine einzige Komponenten. Apple nennt das Ganze „vollständig laminiertes Display“.

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Display-Reflexion wurde deutlich verbessert

Dies soll für weniger Reflexionen, realistischere Farben, einen höheren Kontrast und somit zu lebendigeren Bildern führen. In einem separaten Artikel, sind wir bereits intensiver auf die Verbesserungen beim Display eingegangen. Diese lassen sich nicht nur mit irgendwelchen Messwerten belegen, man kann die Verbesserungen mit dem bloßen Auge auch erkennen. Bei direkter Sonneneinstrahlung ist das Display definitiv besser ablesbar. Apple selbst spricht von einer Verringerung von 56 Prozent bei der Reflexion. Die Farben wirken echt und der Schwarzwert wurde verbessert. Legt man beide Generationen unmittelbar nebeneinander und achtet auf die Details, so werden die Verbesserungen deutlich.

Leistung

Beim iPad mini 2 und iPad mini 3 kam der A7-Chip zum Einsatz. Beim neuen Chip setzt Apple auf den A8-Chip. Dieser ist bei der CPU-Leistung 1,3x und bei der Grafik-Leistung 1,6x schneller als sein Vorgänger. Diesen Geschwindigkeitsvorteil spürt man bereits beim ersten „Arbeiten“ mit dem Gerät. Das iPad mini 4 startet schneller, Applikationen werden schneller gestartet, der Programmstart von Spielen geht deutlich schneller von der Hand, auch die Spiele als solche wirken flotter und auch beim Kamerasystem wirkt sich der Leistungssprung aus. Die Kamera ist schneller bereit und Schnappschüsse sowie sonstige Fotos oder Videos können schneller geschossen bzw. gedreht werden. Alles in allem eine willkommene Neuerung.

In diesem Zusammenhang muss in jedem Fall erwähnt werden, dass Apple beim iPad mini ab sofort auf 2GB Arbeitsspeicher setzt. Dies bietet verschiedene Vorteile und das System kann mehr Informationen im RAM ablegen, um schneller darauf zuzugreifen. Öffnet ihr beispielsweise in Safari viele Tabs, so könnt ihr zwischen den einzelnen Tabs hin- und her-wechseln, ohne dass Safari immer wieder die Webseite nachladen muss.

An dieser Stelle könnte man sich die Frage stellen, warum Apple dem iPad mini 4 nicht den A9-Chip des iPhone 6S (Plus) spendiert hat. Ganz ehrlich? Wir glauben, dass dies nicht notwendig gewesen wäre. Stichwort „Perlen vor die Säue werfen“. Die Hardware, die das iPad mini 4 mit sich bringt, wird gut durch den A8-Chip bedient.

Kamera

Apple hat das Kamerasystem im Vergleich zum Vorgänger aufpoliert. Anstatt eines 5MP Sensors kommt bei der neuen iPad mini Generation ein 8MP Sensor zum Einsatz. Vergleicht man die Bilder der jeweiligen iPad mini Modelle so zeigt sich der Qualitätsvorteil bei ganz normalen Aufnahmen als auch bei Makroaufnahmen. Die Fotos wirken detailgetreuer, schärfer und kontrastreicher. Zudem hat Apple sowohl der rückwärtigen Kamera als auch der FaceTime HD Kamera eine Serienbildfunktion spendiert. Dies klappt bei uns genau wie beim iPhone einwandfrei. So habt ihr die Möglichkeit zehn Fotos pro Sekunde zu schießen und anschließend das oder die besten Fotos auszuwählen. Wir nutzen die Funktion regelmäßig. Kostet kein Geld und man erhöht die Chance, das passende Foto zu ergattern.

Auch der Videofunktion hat Apple Verbesserungen spendiert. Zum einen werden Zeitraffervideos mit dem iPad mini 4 mit Bildstabilisierung aufgenommen, so dass weniger „Wackler“ auf dem Video sind und zudem wurde die grundsätzliche Möglichkeit geschaffen, Zeitlupenvideos zu drehen. Für den ein oder anderen Anwender sicherlich eine willkommene Neuerung, wir nutzen das iPad eher seltener um Videos zu drehen.

Sonstige Verbesserungen

Was hat Apple sonst noch für Neuerungen hinzugefügt, um das iPad mini 4 mit dem iPad Air 2 auf ein Niveau zu bringen? Bluetooth 4.2 ist an Bord und sorgt für sicherere und stromsparendere Verbindungen mit Bluetooth-Zubehör. Dieses muss natürlich ebenso Bluetooth 4.2 unterstützen. Neben dem A8-Chip verbaut Apple auch einen M8 Motion Coprozessor, der im Vergleich zum M7 ein Barometer an Bord hat und den Luftdruck misst.

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Darüberhinaus wurde der WiFi-Chip aufpoliert und bietet jetzt mit bis zu 866Mbit/s doppelt so schnelles drahtlose Netz wie bisher. 802.11ac WiFi mit MIMO Technologie sind verbaut. Im Alltag und in den eigenen vier Wänden können wir anhand der ersten Wochen mit dem iPad mini 4 nur schwer beurteilen, inwiefern sich die tatsächliche WiFi Geschwindigkeit verbessert hat. Was wir aber sagen können, ist, dass ein deutlich größerer Umkreis um den Router jetzt WiFi-Verbindungen mit dem iPad mini 4 zulässt. An Orten, an denen bisher kein WiFi oder nur eine sehr schwache Verbindung möglich war, ist eine Internetverbindung mit dem Gerät nun deutlich besser.

Zudem werden neuerdings auch insgesamt drei Mikrofone verbaut, um beispioelsweise bei FaceTime Video-Chats Nebengeräusche herauszufiltern

Fazit

Apple hat dem iPad mini 4 ein großes Update spendiert und dieses deutlich aufgewertet. In unseren Augen war es ein kleines Highlight der September Keynote, auch wenn Apple das Gerät dort nur kurz erwähnt hat.

Natürlich hätte Apple dem Gerät noch einen deutlich größeren Funktionsumfang spendieren können (z.B. 3D Touch Display, Touch ID 2.0, besseres Kamerasystem, A9-Chip etc.), allerdings hätten wir dies für überzogen gehalten. Diese Funktionen möchte Apple als Alleinstellungsmerkmal für das iPhone 6S und iPad Pro nutzen.

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Das iPad mini 4 ist ein klasse Gerät. Klein, kompakt, leicht und handlich. Gleichzeitig hat es Apple geschafft, die angegebene Akkulaufzeit von 10 Stunden beizubehalten. Wir haben einen iTunes Film in die Dauerschleife geschickt und nach 10 Stunden 7 Minuten ging das Gerät aus.

Einziges Manko, was man Apple vielleicht beim iPad mini 4 vorwerfen kann, dass die verbauten Lautsprecher nicht der Knaller sind. Mal eben ein Video auf YouTube gucken, Radio hören oder ein FaceTime-Video-Chat sind kein Problem. Musikliebhaber sollten beim iPad mini 4 auf externe Lautsprecher setzen, um Musik zuhören. High-End Lautsprecher sind nicht verbaut. Erwarten aber vermutlich auch nur die Wenigsten.

An dieser Stelle gilt noch zu erwähnen, dass Apple mit dem iPad mini 4 auch neues Zubehör vorgestellt hat. Das „alte“ Zubehör des iPad mini 2 oder iPad mini 3 passt nicht mehr. Das iPad mini 4 Smart Cover (45 Euro) und das iPad mini 4 Silikon Case (69 Euro) gibt es in zahlreichen Farben.

Preis & Verfügbarkeit

Das iPad mini 4 war das einzige Gerät, welches unmittelbar an die September-Präsentation verfügbar war. In gewohnter Manier setzt Apple auf ein WiFi- und ein WiFi+LTE-Gerät, auf die Speichergrößen 16GB, 64GB und 128GB sowie die Farben silber, gold und spacegrau.

Das kleinste Modell (iPad mini 4 WiFi 16GB) kostet 389 Euro. Für das 64GB Modell werden 489 Euro und für das 128GB Modell 589 Euro fällig. Für das iPad mini 3 WiFi+LTE müsst ihr jeweils 120 Euro Aufpreis zahlen. Dieses bietet neben dem Mobilfunkchip auch noch einen GPS-Chip.

Weiter im Verkauf bleibt das iPad mini 2 zum Preis ab 289 Euro. Für nur 100 Euro mehr erhaltet ihr ein Gerät, was deutlich leistungsfähiger ist und zahlreiche Verbesserungen an Bord hat.

Kategorie: iPad

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5 Kommentare

  • TechnikDieBegeistert

    Für mich auch völlig unverständlich wie man ein solches Gerät keiner Präsentation würdigen kann.

    11. Okt 2015 | 22:45 Uhr | Kommentieren
    • Krusty

      Beim iMac werden Hardware-Updates auch nich lang und breit in Keynotes gewürdigt. Manchmal kommen sie sogar einfach so, ohne vorherige Keynote.

      11. Okt 2015 | 23:13 Uhr | Kommentieren
  • Tim

    Die wollen echt noch 289€ für das 2er mit 16gb?
    Im abverkauf konnte ich das 3er mini mit 128Gb für 330 ergattern.
    Sonst wäre es wohl das mini4 geworden:)

    13. Okt 2015 | 9:19 Uhr | Kommentieren
    • Günther

      Wo kriegt man das Ipad mini 3 mit 128 GB für 330?
      Das finde ich nirgends unter 460 EURonen

      13. Okt 2015 | 10:48 Uhr | Kommentieren
  • Claus

    Die Leistung des A8 ist natürlich nicht 1,4 mal schneller als die des A7, das ist Quatsch. Der A8 ist 30@% schneller, also 1,3 mal so schnell wie der A7.

    13. Okt 2015 | 17:39 Uhr | Kommentieren

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