EU will Netflix, Amazon und Co. 30 Prozent nationale Produktionen vorschreiben

| 21:33 Uhr | 0 Kommentare

Ein neuer EU-Gesetzesentwurf sieht vor, dass Streaming-Dienste, wie Netflix und Amazon Prime, mehr Inhalte aus der EU beziehen. Wenn der Entwurf bewilligt wird, müssen die Anbieter dafür sorgen, dass 30 Prozent des angebotenen Programms aus nationalen Produktionen besteht.

EU-Quote für Streaming-Anbieter

Wie Roberto Viola, Generaldirektor für Kommunikationsnetze, gegenüber Variety bestätigt, sollen im Zuge eines neuen Gesetzes europäische Produktionen mehr Unterstützung erfahren. Im Dezember wird hierfür die Schlussabstimmung des neuen Gesetzesentwurfs erfolgen. Die Bewilligung sei laut Viola jedoch „nur eine Formalität“.

Wenn das Vorhaben wie geplant bewilligt wird, haben die 28 EU-Mitgliedstaaten ab Dezember 20 Monate Zeit, das neue Gesetz umzusetzen. Die einzelnen Staaten sollen hierbei die Wahl haben, ob die Quote für lokale Produktionen bei 30 oder 40 Prozent liegen wird. Weiterhin steht den Mitgliedsstaaten frei, ob ein Anteil der Abo-Einnahmen der Anbieter an die nationale Filmförderung geleistet werden muss, wie es beispielsweise in Deutschland bereits praktiziert wird. Ein juristischer Einspruch von Netflix gegen das neue Gesetz wurde bereits abgelehnt. Dabei ist es erstaunlich, dass sich gerade Netflix so stark gegen die neuen Vorgaben wehrt. So erfülle der Streaming-Gigant ohnehin schon nahezu die Quote, erklärt Viola.

Neben der nationalen Filmförderung will die EU mit dem Gesetz eine einheitliche Regelung innerhalb der EU schaffen. Ziel ist es hierbei, dass Streaming-Dienste höhere Urheberrechtsabgaben leisten, um eine gerechtere Verteilung der Einnahmen zu gewährleisten. So bemängelt der Generaldirektor für Kommunikationsnetze:

„Es ist paradox, dass in der digitalen Welt die Plattformen den größten Anteil an den Einnahmen erhalten und diejenigen, die Inhalte erstellen und den Umsatz steigern, den kleineren Anteil bekommen.“

Kategorie: Apple

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