iPad Air 3 und iPad mini 5 im Test: Für jeden Einsatz das richtige iPad

| 19:55 Uhr | 0 Kommentare

Apple hatte vor einem Monat mit der Ankündigung eines neuen iPad Air und iPad mini für eine Überraschung gesorgt. So reaktivierte das Unternehmen zwei „totgeglaubte“ iPad-Produktnamen und steckte neue leistungsstärkere Hardware in ein altes Gewand. Apple verbaut bei beiden neuen Modellen den überzeugenden A12 Bionic Chip und bietet eine Unterstützung für den Apple Pencil an. Zudem gibt es weitere Neuerungen. Wir haben uns das neue iPad Air und iPad mini genauer angeschaut und zeigen euch, für welchen Einsatz sich die Geräte besonders anbieten. Hier findet ihr die neuen iPads im Apple Online Store.

Test

iPad Air 3 und iPad mini 5

Vieles was für das iPad Air 3 gilt, trifft auch auf das iPad mini 5 zu. Die Geräte unterscheiden sich, bis auf wenige Ausnahmen, lediglich im Formfaktor. Aus diesem Grund schauen wir uns zunächst das iPad Air 3 genauer an, welches für die meisten Nutzer wahrscheinlich die erste Wahl ist. Im Anschluss widmen wir uns den Unterschieden der beiden Geräte und zeigen euch für welches Anwendungsgebiet sich die Tablets jeweils am besten eignen.

Das iPad Air 3: ein alter Profi in Topform

War das iPad Air 2 damals noch das Spitzenprodukt aus Apples Tablet-Segment, so nehmen mittlerweile die Pro-Modelle diesen Platz ein. Das heißt jedoch nicht, dass man beim neuen iPad Air 3 große Kompromisse eingehen muss. So nutzt Apple einiges von der Technik des 10,5 Zoll iPad Pro aus dem Jahr 2017 und wertet sie mit der Power des A12 Bionic auf. Das 10,5 Zoll iPad Pro wurde daher gleichzeitig mit der Einführung des neuen Air aus dem Programm genommen.

In der Box

In der iPad Air 3 Verpackung befinden sich die typischen Dinge, die man beim Auspacken eines iPads erwartet. Wir finden ein iPad Air, einige rechtliche Informationen, eine Anleitung für den Einstieg und die Apple-Aufkleber.

Im Gegensatz zu den neuen iPad Pro Modellen, die USB-C verwenden und mit einem 18W Netzteil ausgestattet sind, setzt Apple für das neue iPad Air nochmals auf Lightning und legt somit das typische Lightning/USB-A-Kabel und ein 12W Netzteil bei.

Display: mehr Platz und TrueTone

Apple hat das im Juni 2017 veröffentlichte 10,5 Zoll iPad Pro als Inspiration für das iPad Air 3 genutzt. Der offensichtlichste Indikator dafür ist der Formfaktor. Anstelle eines 9,7 Zoll Displays (wie beim iPad Air 2) verfügt das neue Modell über ein 10,5 Zoll Display mit einer Auflösung von 2224 x 1668 bei einer Pixeldichte von 264 ppi. Im Alltag reicht diese für eine angenehm scharfe Darstellung vollkommen aus.

Eine weitere bemerkenswerte Erweiterung des iPad Air 3 ist die Unterstützung des DCI-P3-Farbraums. Das zahlt sich in einer natürlichen Farbdarstellung aus, welche kaum sichtbare Abweichungen produziert. Weiterhin hat die Hintergrundbeleuchtung im Vergleich zum iPad Air 2 zugelegt (500 anstatt 450 nits). Eine stärkere Antireflexbeschichtung mit nur 1,8 Prozent Reflexionsvermögen sorgt zusätzlich für ein möglichst spiegelfreies Bild, so dass wir das iPad Air im Freien gut benutzen konnten. Das neue iPad Air unterstützt jetzt auch True Tone und passt die Darstellung somit automatisch an das Umgebungslicht an. Die Anpassung funktioniert in der Praxis sehr gut, bleibt jedoch Geschmacksache. So werden Fotografen die Option bei der Arbeit wahrscheinlich deaktivieren, da die Gefahr besteht, dass die Farben verfälscht werden.

Dem iPad Air 3 fehlt im Vergleich zum iPad Pro die Unterstützung von ProMotion, die adaptive Display-Aktualisierungstechnologie, die zu reibungsloseren Bildschirminteraktionen führt. In der Praxis fühlt sich das Scrollen beim iPad Pro etwas flüssiger an, so dass die Inhalte auf dem Bildschirm beim Scrollen besser lesbar sind. Weiterhin sorgt ProMotion dafür, dass die Latenzzeit des Apple Pencil reduziert wird. Wer kein iPad Pro zur Hand hat, wird das Fehlen von ProMotion wahrscheinlich auch nicht vermissen. Es wäre jedoch schön, wenn Apple diesen Bonus noch hinzugefügt hätte.

Auch wenn das Display vom iPad Air 2 zum iPad Air 2 „nur“ von 9,7 Zoll auf 10,5 Zoll, und somit um 0,8 Zoll angewachsen ist, wirkt sich diese kleine Veränderung absolut positiv aus. Der Formfaktor der Geräte ist nahezu gleich geblieben.

Gehäuse: ein Nachfahre des 10,5 Zoll iPad Pro

Das iPad Air 3 ist kaum schwerer als das Modell der zweiten Generation (456 vs. 437 Gramm), verfügt aber über einen minimal größeren Formfaktor (250,6 x 174,1 x 6,1 mm) in Verbindung mit einem größeren Display und reduzierten Blenden. Daraus ergibt sich ein Tablet, das wie ein 10,5 Zoll iPad Pro aussieht. Lediglich an den reduzierten Lautsprechergittern sowie am fehlenden Kamerabuckel lässt sich der Unterschied ausmachen. Dabei ist die Verarbeitungsqualität wieder einmal sehr gut. Dank des Unibody-Designs gibt es kaum Materialübergänge und die Spaltmaße sind enganliegend und sehr gleichmäßig.

Der kapazitive Touchscreen leistet gewohnt gute Arbeit und setzt alle Eingaben schnell und zuverlässig um. Dank eines laminierten Displays entsteht ein sehr wertiges Bedienungsgefühl. Für das iPad Air 3 vertraut Apple ein weiteres Mal auf Touch ID. Der Fingerabdrucksensor arbeitet wie gewohnt zuverlässig und entsperrt das Tablet flott. Hier gibt es somit keine Überraschungen.

Kamera: kein Foto-Profi

Die nach hinten gerichtete 8 Megapixel-Kamera scheint der Hardware des iPad Air 2 sehr ähnlich zu sein, was bedeutet, dass man bei den Fotos keinen Freudentanz aufführt, jedoch auch nicht gleich die Tränen in die Augen bekommt. Hier sollte man einfach weiter dem iPhone seine Momentaufnahmen anvertrauen. Gleichzeitig kann man sich allerdings auch sicher sein, dass man mit dem iPad Air 3 gute Schnappschüsse schießen kann.

Die FaceTime HD-Kamera hingegen erhält ein schönes 7 Megapixel-Upgrade vom mickrigen 1,2 Megapixel-Vorgänger des iPad Air 2. Anstelle der 720p HD-Videoaufzeichnung unterstützt die neue FaceTime HD-Kamera somit nun Aufnahmen in Full HD 1080p.

Allgemein lässt sich bei der Video- und Foto-Aufnahme sagen, dass die Optik bei schwachem Umgebungslicht an ihre Grenzen stößt – bei guten Lichtverhältnissen erhalten wir eine ordentliche Qualität.

Leistung: ein großer Schritt für das iPad Air

Das iPad Air 3 kommt mit dem gleichen A12 Bionic Chip, der sich auch im Inneren von Apples aktuellen Flaggschiff-Smartphones befindet, was bedeutet, dass die Leistung ein riesiges Upgrade gegenüber dem A8X des iPad Air 2 darstellt und auch das 2017er iPad Pro übertrifft. Neben dem A12 sorgen 3 GB LPDDR4x-Arbeitsspeicher für einen schnellen Wechsel zwischen Apps, Arbeiten mit dem Gerät und einem reibungsloses Surfen im Netz.

Die A12 GPU stellt viel Grafikpower zur Verfügung und beweist sich in allen getesteten Spielen aus dem App Store problemlos. Selbst bei anspruchsvollen Spielen wie PUBG, das regelmäßig Systeme an ihre Grenzen führt, zeigt sich das iPad Air 3 stabil. Bei dem Battle Royale Shooter konnten wir lediglich einige wenige Mikroruckler ausmachen. Dabei bleibt die Oberflächentemperatur des iPad Air stets in einem angenehmen Bereich.

Die Akkulaufzeit bleibt im Vergleich zum Vorgänger dank eines größeren Lithium-Polymer-Akkus mit einer Leistung von 30,2 Wattstunden gleich. Dadurch kann das Gerät trotz eines schnelleren Prozessors und eines größeren Displays eine Akkulaufzeit von 10 Stunden erzielen.

Zubehör: Smart Connector und Apple Pencil

Mit der Veröffentlichung des iPad Air 3 erscheint zum ersten Mal der Smart Connector auf einem iPad, das kein „Pro“-Branding trägt. Daher kann das Smart Keyboard, das mit dem 10,5 Zoll iPad Pro der zweiten Generation funktioniert, auch mit dem neuen 10,5 Zoll iPad Air 3 eingesetzt werden.

Künstler und produktive Notizen-Ersteller werden sich freuen, dass das iPad Air 3 mit dem Apple Pencil (1. Generation) und dem preisgünstigeren Logitech Crayon kompatibel ist. Auf eine Unterstützung der zweiten Generation des Apple Pencil verzichtet Apple jedoch.

Speicherausstattung und Preis

Bei der Speicherausstattung bietet Apple eine Version mit 64 GB und eine mit 256 GB Speicher an. Die kleinere Variante kostet als Wi-Fi-Modell 549 Euro, die größere 719 Euro. Für die LTE-Version muss jeweils noch einmal 140 Euro hinzugerechnet werden.

Das iPad mini 5: klein und leistungsfähig

Von außen ist das iPad mini der fünften Generation praktisch eine Kopie des iPad mini 4, aber es bietet einige bedeutende Verbesserungen unter der Haube. Wie bereits erwähnt, ist das iPad mini 5 aus technischer Sicht dem iPad Air 3 sehr ähnlich. Hauptunterschied ist natürlich der kompaktere Formfaktor. Einige wenige Unterschiede gibt es dennoch zusätzlich, die wir euch nachfolgend aufführen.

Unterschiede zum iPad Air 3

Das iPad mini misst 203,2 x 134,8 x 6,1 mm und wiegt 300,5 Gramm. Das 7,9 Zoll Display hat eine Auflösung von 2048 x 1536 Pixeln, was zu einer Pixeldichte von 326 ppi führt. Die Darstellung ist im normalen Gebrauch scharf und leidet allenfalls bei kleiner Schrift etwas, wenn man sehr genau hinschaut.

Im Gegensatz zum iPad Air 3 hat Apple bei dem iPad mini auf einen Smart Connector verzichtet. Das ist keine Überraschung, wenn man bedenkt, wie unglaublich eng und unpraktisch eine so kleine Tastatur wäre. Wer auf eine Tastatur nicht verzichten möchte, kann natürlich weiterhin eine Bluetooth-Lösung verwenden.

Der Lithium-Polymer-Akku hat Apple zufolge 19,1 Wattstunden. Wir kommen mit ihm problemlos über den Tag. 10 Stunden bei normaler Nutzung ist dabei kein Problem. Das iPad mini ist wahlweise mit 64 GB Speicher ab 449 Euro oder mit 256 GB Speicher ab 619 Euro erhältlich. Die LTE-Varianten kosten jeweils einen Aufpreis von 140 Euro.

Ein leistungsstarker Begleiter

Das war es dann auch schon, was das neue iPad mini vom iPad Air 3 unterscheidet. Wie das iPad Air verfügt auch das iPad mini jetzt über einen A12 Bionic Chip und 3 GB RAM, so dass wir auch hier von der Performance vollkommen überzeugt sind.

Ebenfalls mit an Bord ist das True Tone Display, welches sich dem Umgebungslicht anpasst. Wie beim iPad Air 3 nutzt Apple Touch ID anstatt Face ID. Somit müssen wir wohl noch eine Generation warten, bis Face ID auch beim Air und mini ankommt. Dass der Apple Pencil nun auf allen iPads zum Einsatz kommt, ist sehr erfreulich. So ist der smarte Stift nicht nur für Künstler ein sehr hilfreiches Werkzeug. Für die täglichen Notizen ist er bei uns mittlerweile nicht mehr wegzudenken. Das Schreiben einer schnellen Notiz fühlt sich bei dem kleinen Formfaktor sogar noch praktischer an, als beim iPad Air.

Kompakte Geschmacksache

Der kompakte Formfaktor ist jedoch nicht nur praktisch. Gleichzeitig kann sich die Größe auch zu einem Problem des Tablets entwickeln – zumindest dann, wenn man aufwändigere Arbeiten an dem Gerät vornehmen will.

Während Notizen auf dem iPad mini mit dem Apple Pencil perfekt von der Hand gehen, sieht es bei der digitalen Kunst nicht ganz so gut aus. Beispielsweise geht bei der Illustrations-App Procreate schnell der Platz aus. Andere Apps, wie Safari oder Tweetbot, zeigen ebenfalls weniger Bildschirminhalte auf einmal an, so dass der Benutzer öfter scrollen muss. Und obwohl auf dem iPad mini 5 alle Multitasking-Funktionen, wie Split View, Slide Over und Picture-in-Picture, unterstützt werden, nutzt man diese Funktionen eher sparsam, da sie wertvolle Bildschirmflächen beanspruchen.

Den Formfaktor wollen wir an dieser Stelle jedoch nicht als Nachteil bewerten. Immerhin ist es der Sinn des iPad mini, auf einer kleinen Fläche beeindruckende Möglichkeiten zu bieten. Dennoch sollte euch bewusst sein, dass das iPad mini nicht für jeden Einsatz die beste Lösung ist, was uns zur unserer finalen Doppel-Frage bringt:

Wer sollte das iPad Air 3 kaufen?

Wenn ihr ein iPad wollt, das mit vielen leistungsstarken Funktionen ausgestattet ist, die dem iPad Pro ähneln, aber viel weniger kostet, dann ist das neue iPad Air 3 eine gute Wahl. Im Vergleich zum iPad Air 2 erhielt der Bildschirm ein lohnenswertes Upgrade, der A12 Bionic Chip bedeutet einen deutlichen Leistungsschub und mit dem Smart Connector kann nun das Smart Keyboard genutzt werden. Gepaart mit dem Apple Pencil, bietet das iPad Air 3 ein umfassendes iPad-Erlebnis zu einem guten Preis.

Wer daheim auf der Couch gemütlich surfen, Videos anschauen oder die neusten Games zocken will, findet mit dem iPad Air einen guten Partner. Zudem bietet sich das 10,5 Zoll Display für die Zeichenarbeit mit dem Apple Pencil an. Somit erhalten Künstler eine perfekte Gelegenheit ihre Kunst in Bits und Bytes zu wandeln – insbesondere, da sich die Stiftführung dank des laminierten Displays sehr gut anfühlt.

Wer sollte das iPad mini 5 kaufen?

Wenn ihr ein kleines und kompaktes iPad sucht, das ihr auf Reisen bequem mitnehmen könnt, solltet ihr das neue iPad mini in die engere Wahl nehmen. Es bietet nahezu alle Funktionen des iPad Air und ist zudem 100 Euro preiswerter. Der Formfaktor ist jedoch Segen und Fluch zugleich. So merkt man im direkten Vergleich mit dem iPad Air, dass der Platz des 7,9 Zoll Displays begrenzt ist. Für die alltäglichen Aufgaben ist dieser zwar völlig ausreichend, wenn man jedoch länger mit dem Gerät arbeitet oder zeichnen möchte, wünscht man sich das 10,5 Zoll Display des iPad Air zurück.

Das iPad mini ist somit genau richtig für Nutzer, die das Tablet auch gerne mal unterwegs einsetzen. Wer beispielsweise schnell eine Skizze mit dem Apple Pencil anfertigen will, in der Bahn einen Film schauen möchte oder sich hin und wieder ein eBook gönnt, findet hier den perfekten Begleiter mit viel Leistung.

Kategorie: iPad

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