Tim Cook hält Abschlussrede an der Stanford University und kritisiert die Industrie [Video]

| 13:15 Uhr | 0 Kommentare

Bereits im Februar kündigte die Stanford University an, dass Tim Cook in diesem Jahr eine Rede für die Absolventen der kalifornischen Universität halten wird. In der Ansprache fand er einige Tipps für die ehemaligen Studenten und hält sich dabei nicht mit Kritik an das Silicon Valley zurück. So bezeichnet Cook die Industrie als „verantwortungslos“ und ermutigt die jungen Menschen sich nicht einschüchtern zu lassen.

Die Industrie ist eine „Chaosfabrik“ ohne Verantwortung

Nach seiner Rede an der Tulane University im vergangenen Monat, hielt Tim Cook heute die Abschlussrede an der Stanford University. Cook erklärte, dass Stanford und Silicon Valley schon lange miteinander verflochten sind, weswegen er sowohl über die Kontinuität als auch die Veränderung sprechen möchte:

„Die Wurzeln von Stanford und Silicon Valley sind miteinander verwoben. Wir sind Teil desselben Ökosystems. Es war schon so, als Steve vor 14 Jahren auf dieser Bühne stand. Es ist heute zutreffend und vermutlich wird es noch eine Weile so bleiben. Die letzten Jahrzehnte haben uns zusammengebracht. Aber heute versammeln wir uns in einem Moment, der eine gewisse Reflexion erfordert.

Angetrieben von Koffein und Code, Optimismus und Idealismus, Überzeugung und Kreativität, haben Generationen von Stanford-Absolventen – und Studienabbrechern – Technologie eingesetzt, um unsere Gesellschaft zu verändern. Aber ich denke, ihr werdet zustimmen, dass die Ergebnisse in letzter Zeit nicht sauber waren. In nur vier Jahren, in denen ihr hier auf der Uni seid, fühlen sich die Dinge an, als hätten sie eine scharfe Wendung genommen. Die Krise hat den Optimismus gemildert, die Folgen haben den Idealismus in Frage gestellt […] und doch sind wir immer noch hier zu finden. Aus gutem Grund leben hier große Träume und das Talent und die Leidenschaft, sie zu verwirklichen.“

Mit dieser Krise bezieht sich Cook insbesondere auf den Umgang mit privaten Daten in der Industrie, die er als „Chaosfabrik“ bezeichnet:

„Ob es dir gefällt oder nicht, was du baust, bestimmt, wer du bist. Wenn man eine Chaosfabrik baut, kann man die Verantwortung für das Chaos nicht leugnen. In kaum einem anderen Bereich ist dies wichtiger als die Privatsphäre. Wenn wir das normal und unvermeidlich akzeptieren, dass alles gebündelt, verkauft oder sogar im Falle eines Hacks unberechtigt an Dritte weitergegeben werden kann, dann verlieren wir so viel mehr als Daten. Wir verlieren die Freiheit, ein Mensch zu sein.

In einer Welt ohne digitale Privatsphäre, auch wenn du nichts falsch gemacht hast, außer anders zu denken, fängst du an, dich selbst zu zensieren. Eure Generation sollte die gleiche Freiheit haben, die Zukunft zu gestalten wie die Generation, die vorher kam.“

Um sich gegen diese Angst zu stellen, ermutigt Cook die Absolventen den Mut zu haben, etwas zu erschaffen, auch wenn die Zeit nach dem Abschluss von Zweifel, Unsicherheit oder Einsamkeit begleitet werden kann:

„Was immer ihr mit euren Leben macht, seid Macher. Man muss nicht bei null anfangen, um etwas Monumentales zu bauen. Und umgekehrt verbringen die erfolgreichsten Erschaffer […] die meiste Zeit damit, Stück für Stück etwas aufzubauen. Erbauer fühlen sich wohl in dem Glauben, dass ihr Lebenswerk eines Tages größer sein wird als sie. Größer als jede andere Person. Sie sind sich bewusst, dass ihre Auswirkungen Generationen überdauern werden. Das ist kein Zufall und in gewisser Weise ist das der springende Punkt.“

Die beeindruckende Rede, die noch weitere Themen behandelt, könnt ihr auf YouTube nachholen:

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